Das Schatzkästlein
Bevor gab es hier einen Holzbau, der im Rahmen der Zünfte eine wirtschaftliche Rolle gespielt hat. Das Herausragen aus der zur Häuserreihe wird durch die Anlegung der Verteidigungen gegeben, weswegen das Gebäude mehr in den Kleinen Ring (rum. Pieța Mica) vordringt. Zuerst war es ein alleinstehendes Gebäude, später wurde hinzugebaut.
Das Haus wurde erstmalig 1370 urkundlich erwähnt, und ist eines der ältesten aus der Stadt. Es ist das älteste existierende Zunfthaus Rumäniens und gehörte der Fleischhauerzunft an, die einer der reichsten und bedeutendsten Zünfte der Stadt war. Diese gab auch den Namen der heutigen Mitropoliei-Straße – Fleischhauergasse. Die Zunft hatte die Aufgabe, bei Angriffen das Heltauer Tor zu schützen.
Während der nächsten Jahrhunderte wurde das Haus sowohl von der Fleischhauerzunft wie auch von der Zunft der Lederer genutzt. Es funktioniert als Zunfthaus bis ins 17. Jh. hinein, als es als Gerstenspeicher genutzt wird. In dieser Zeit wird auch das obere Stockwerk gebaut. Später wird es dann Verwaltungsgebäude der Zunft. Im Erdgeschoss waren Verkaufsläden eingerichtet (die 11 abgetrennten Boxen) und Räumlichkeiten für das Zubereiten des Fleisches.
Im 18. Jh. wird das Haus von der Lokalverwaltung übernommen, um ab 1765 als Vorführungssaal von einer der ersten Theaterensembles der Stadt zu dienen, das von Gertratut Bodenburger geleitet wurde. Ab 1787 spielt hier die Theatertruppe von. 1789 beschließt das Bürgermeisteramt die Renovierung des Gebäudes, dann wird auch das Stadtwappen angebracht.
Das Gebäude bleibt im Eigentum des Bürgermeisteramtes und funktioniert als Stadthaus der Fleischhauer, welche das Gebäude erneut übernehmen. Mitte des 19. Jh. wird die Passage im Erdgeschoss geschlossen, um als Verkaufsräumlichkeiten der örtlichen Händler zu dienen. Der bedeutendste Laden war das „Schatzkästlein“, dessen Einnahmen genutzt wurden, um 200 bedürftigen Kindern zu helfen.