WELLNESS WORLD Business 4-2014 | Page 20

© promo, Ankara Mövenpick In der Hotel-Lobby funktioniert die Dienstleistungsqualität in der Regel – noch – sehr gut. ansetzen und in zwei Hauptbereiche unterteilt werden: zum einen in merkmalorientierte, zum anderen in ereignisorientierte Verfahren. Welcher Verfahrensbereich im Spa der geeignete ist, hängt von der Situation, von den Zielsetzungen und von den zur Verfügung stehenden Ressourcen ab. Ereignisorientiere oder problemorientierte Verfahren erfassen die Qualität an einzelnen Kontaktpunkten und messen eher Ausnahmesituationen, indem nach besonders intensiv erlebten Ereignissen gefragt wird. Grundlage dieser Verfahren ist „the moment of truth“ – der Augenblick der Wahrheit –, zu dem aus Kundensicht oft die Gesamtbeurteilung der SpaQualität erfolgt. Werden beispielsweise die Worte einer Masseurin im Treatment-Raum vom Gast als besonders einfühlsam empfunden, so bekommt der gesamte Spa-Aufenthalt eine Höchstnote. Merkmalorientierte Verfahren hingegen erfassen auch normale Empfindungen des Kunden entlang der Prozesskette und eignen sich auch zur 20 wirtschaft Erfassung von Dynamik in der Qualitätsbeurteilung. Methodisch erfolgt dies meist durch standardisierte Interviews, bei denen positive und negative Ereignisse im Qualitätserleben auf Basis eines visualisierten Kundenpfades geschildert und bewertet werden. Beide Ansätze sind mit einem erheblichen Erhebungsaufwand verbunden, die Ergebnisse lassen sich nur schwer quantifizieren. Dennoch empfiehlt sich der Aufwand, beide Messverfahren einzusetzen, denn zusammengenommen ergänzen sie sich und stehen in einem komplementären Verhältnis. Qualität im Zentrum des Erfolges. Die gesicherte Dienstleistungsqualität gilt als Faktor für den ökonomischen Erfolg des Unternehmens. Zugleich lassen sich über die Qualitätsprämie höhere Preise im Spa und damit höhere Deckungspreise erzielen. Zahlreiche Studien belegen den positiven Zusammenhang zwischen wahrgenommener Dienstleistungsqualität und Unternehmenserfolg, wiewohl es Wellness world business | 4/2014