WELLNESS WORLD Business 4-2013 | Page 17
29.09.2013
13:13 Uhr
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© Marianne Weiss
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Lisa Muhr ist Botschafterin der
Gemeinwohl-Ökonomie.
Im Hotel Hochschober soll Gemeinwohl-Ökonomie gelebt werden.
wirtschaftliche Handeln leichter
gemacht werden als solchen, die nur
auf ihr eigenes Wohl schauen.“ Als
Belohnung vorgesehen sind in den
Ausführungen von Christian Felber
rechtliche Vorteile wie niedrigere Steuern, geringere Zölle, günstigere Kredite,
Vorrang beim öffentlichen Einkauf etc.
Klingt gut – doch was bedeutet das in
der Praxis?
Lisa Muhr:
»Egal, in welche Verhältnisse ein
Mensch geboren wurde – jeder
hat das Recht auf ein gutes
Leben.«
Rechte und Pflichten. „Für mich
bedeutet Gemeinwohl, dass das Wohl
für alle verfügbar ist. Egal, in welche
Verhältnisse ein Mensch geboren wurde – jeder hat das Recht auf ein gutes
Leben. Damit geht aber auch die Pflicht
einher, die Natur sowie Mitmenschen
respektvoll und achtsam zu behandeln“, erklärt Muhr. „Jeder muss erkennen, dass man selber ein Teil des Ganzen ist und so mit seinen Handlungen
Einfluss auf das Wohl aller hat.“
Besonders Wellnessunternehmen können laut Muhr hier ansetzen: „Wellness
bedeutet für mich jedenfalls Wohlfühlen. Und Gemeinwohl bedeutet ganz
direkt Wohlfühlen für alle. Das Kerngeschäft von Wellness- bzw. Hotelleriebetrieben ist es, von vorneherein für das
Wohl der Gäste zu sorgen, es fragt sich
nur, wie nachhaltig diese Sorge ist.“ Die
Integration des Gemeinwohlgedankens
in die Unternehmensstruktur beginnt
bei der Verwendung von biologischen
Lebensmitteln und erneuerbaren Energiequellen und bei sozialem Engagement. Viele Unternehmen gehen aber
bereits einen Schritt weiter und versuchen sich nicht mehr an gängigen
Gewinnbilanzen, sondern an Gemeinwohlbilanzen zu orientieren.
So auch das Hotel Hochschober auf der
Turracher Höhe in Kärnten: „Wir
haben erkannt, dass uns reine Bilanzkennzahlen auf die Dauer nicht weiterbringen. Diese sind lediglich für die
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4/2013
Gemeinwohl-Ökonomie:
»Zur Gemeinwohl-Ökonomie
zählen alle Dinge, die zur
Realisierung des „größtmöglichen
Glücks einer größtmöglichen
Zahl von Privatpersonen“
beitragen.«
Banken von Vorteil. Eine bessere Möglichkeit zu erkennen, was man in der
Unternehmensstruktur ändern soll, ist
die Generierung einer Gemeinwohlbilanz“, so Karin Leeb, Inhaberin und
Leiterin des Hotels Hochschober. Die
erste Gemeinwohlbilanz des Hotels soll
bis Ende September fertiggestellt werden und beinhaltet Punkte wie: ökologische Nachhaltigkeit, soziales Engagement und bewusste Mitarbeiterführung. Auch bei dem Kosmetikhersteller
Culumnatura orientiert man sich seit
jeher an dem Konzept des Gemeinwohls: „In Alternativen zu denken,