WELLNESS WORLD Business 03-2013 | Page 42
19.07.2013
19:44 Uhr
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Mit einfachen Regeln kann man die
sonnige Zeit entspannt genießen,
ohne das Hautkrebs-Risiko zu erhöhen
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kosmetik&Leben
wie vor beschränkt. Melanommetastasen sprechen auf Zytostatika relativ
schlecht an und auch Bestrahlungen
haben nur kurzdauernden Erfolg“,
meint Hautärztin Ulrike Fleck, die ihre
dermatologische Praxis in Berlin Mitte
hat. Jetzt wurde in Chicago ein neuer
Therapieansatz bei fortgeschrittenem
Melanom mit dem Antikörper Ipilimumab vorgestellt. In Studien wurde dieses Medikament entweder als Monotherapie (alle drei Wochen intravenös
mit vier 90-minütigen Infusionen),
zusammen mit einem Placebo oder in
Kombination mit gp100 (experimentelle Peptidvakzine) verglichen. Dabei
brachte die Monotherapie die besten
Resultate. Die Patienten lebten im
Schnitt noch 10 Monate, es gab jedoch
auch Patienten, die nach zwei Jahren
noch lebten. Als Nebenwirkung entwickelten sich Hautausschlag und Colitis, in 10–14 % von schwerer Natur.
Inzwischen ist ein neues Medikament,
Zelboraf, auf dem Markt mit dem
Wirkstoff Vemurafenib. Dieses hat sich
in Studien als deutlich lebensverlängernd bei metastasierendem Melanom
gezeigt, wenn eine BRAF-V600-EMutation vorliegt. Nur dann sollte es
angewandt werden. Es wird als Tablette
verabreicht, in einer Dosis von 2 x 2
Tabletten täglich. Das BRAF-Protein ist
ein wichtiger Bestandteil des RAS-RAFSignalwegs. Dieser ist am normalen
Wachstum und Überleben von Zellen
beteiligt. Mutationen des BRAF-Proteins können bewirken, dass dieser
Signalweg überaktiv wird, was zu verstärktem Zellwachstum und Krebs führen kann. Diesen Signalweg kann man
bei den in Frage kommenden Patienten
bremsen und damit das Wachstum der
Krebszellen
verlangsamen. „Die
Behandlung des Melanoms erfolgt in
jedem Fall zuerst chirurgisch. Die weiteren Behandlungsschritte sind von der
Eindringtiefe des Melanoms abhängig:
Bleibt die Ausbreitung der bösartigen
Zellen auf die Oberhautschicht
beschränkt, genügt es, den Tumor mit
einem kleineren Sicherheitsabstand
(0,5 cm) herauszuschneiden. Statistisch
gesehen ist einer von neun Hauttumoren ein malignes Melanom, das wegen
seiner raschen Metastasierung als sehr
gefährlich eingestuft werden muss“,
sagt Dr. Mensdorff-Pouilly, Facharzt für
Chirurgie, Endoskopie und Vorsorgeuntersuchung.
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