WELLNESS WORLD Business 03-2013 | Page 15
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19.07.2013
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Studien erwarten ein jährliches Wachstum
im Gesundheitstourismus von 10–15%.
Was ist was?
© Hotel Viva-Mayr
„Österreichische Gesundheitsangebote in ihren vielfältigen Ausprägungen
sind heute im Rahmen des nationalen
österreichischen touristischen Angebots-Mix eine zentrale Größe“, heißt es
selbstbewusst zur oben genannten
Studie des Gesundheitsministeriums.
Weiters schlagen die Studienverantwortlichen
(con.os
tourismus.consulting gmbh) folgende
Abgrenzung vor:
Begriffen „Medical“, „Wellness“ oder
gar „Alpine Wellness“, „Kururlaub“ und
„Thermenaufenthalt“ wieder findet, ist
ein Sammelsurium aus nicht genau
definierten Angeboten. „Keine verlässliche Bezeichnung, keine offiziellen
Daten. Daher macht auch eine offizielle Kategorisierung keinen Sinn“, kritisiert ein verantwortlicher Touristiker
den Status quo, wenn es um das
Geschäft mit Gesundheit und Wellness
geht. Das Marketing tut sich schwer,
eine Definition zu finden. Karin Kovar
vom Klinikum Malcherhof in Baden:
„Wir machen uns in Workshops
Gedanken darüber, wofür der Begriff
Gesundheitstourismus
eigentlich
steht.“ Ein Dilemma, das die gesamte
Wertschöpfungskette betrifft. Auch von
staatlicher Seite ist die Hilfe marginal,
geht über Studien und halbherzige Versuche, ein Gütezeichen zu etablieren,
nicht hinaus. Eine Studie zum Thema
Gesundheitstourismus, die das Bundesministerium für Wirtschaft, Arbeit,
Familie und Jugend (BMWFJ) 2011 in
Auftrag gab, und die Gründung von
Best Health Austria machen noch keinen Markt. Ersteres kann nur ein möglicher Leitfaden sein und lässt (je nach
Auftraggeber) kritische Stimmen beiseite. Die Initiative von Best Health
Austria ist „toll“ gestartet, wie viele
Branchenkenner zugeben, aber dann
im Sand verlaufen. „Der Nutzen ist für
viele Anbieter nicht klar erkennbar.
Hilfestellung gibt es auch keine und das
Gütesiegel hat sich ebenfalls nicht
durchgesetzt“, behaupten Branchenkenner. Trotzdem: Das Geschäft mit
der Gesundheit ist ein boomender
Markt und so lange es kein institutionalisiertes Regelwerk gibt, wird es auch
weiterhin ein sehr breiter, durchmischter und qualitativ recht unterschiedlicherer Markt bleiben.
Die Boomphase. Eines ist jedoch jedem
bewusst: Der Gesundheitstourismus
befindet sich in der Boom-Phase:
getrieben von der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft und High Net
Worth Individuals (HNWI), aber auch
dem Durchschnittsbürger, der bereit
ist, mehr Geld und Zeit in seine
Gesundheit zu investieren. Selbst die
Wirtschaftskrise lässt private Ausgaben
für Gesundheit nicht sinken, meinte
Dietmar Schuster, Büroleiter der Plattform Gesundheitswirtschaft Österreich
in der Wirtschaftskammer Österreich
(WKO), beim Symposium für Gesundheitstourismus an der FH Wien.
Wellness world business |
3/2013
Wellness-Tourismus bedeutet Angebote, die primär der Entspannung
dienen. Mit einem Anteil von 72
Prozent an den gesundheitstouristischen Nächtigungen handelt es
sich bei Wellness um den größten
Teilbereich.
Thermen-Tourismus umfasst alle
Betriebe, die natürliche Heilvorkommen in Form von Thermalwasser
nutzen (15 Prozent).
Unter Alpine-Wellness-Tourismus
sind jene Produkte zu verstehen,
die sich die positive gesundheitliche
Wirkung der alpinen Höhenlage,
alpiner Materialien und Kulinarik
sowie alpiner Heilmittel (z. B. Klima)
zunutze machen (3 Prozent).
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