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26.05.2013
20:25 Uhr
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Quo vadis, Schweizer
Wellnessmarkt?
Im Gespräch mit Thomas Alleman, Geschäftsleitung und Leiter
Mitgliederservice der Hotelleriesuisse, ging WELLNESS
WORLD Business der Frage nach, was sich am Wellnesssektor
bewegt und wie gut die Schweizer Hotellerie in puncto
Wellness aufgestellt ist.
WELLNESS WORLD Business: Wie
sehen Sie den Wellnessmarkt in der
Schweizer Hotellerie, der eher ruhig
unterwegs ist?
Thomas Alleman: In der Klassifikation
spielt Wellness eine Rolle. Wir haben
das System im Jahre 1979 eingeführt
und kontinuierlich weiterentwickelt.
Auf europäischer Ebene sind wir heute
harmonisiert mit den 270 Kriterien der
Sterneklassifikation. Wir hatten jedoch
immer auch Spezialisierungen, bei
denen bestimmte Standards vorgegeben sind für den Hotelier und eine
Positionierung auf Familie, auf Golfer
oder Wellness erlaubt. Bei uns war der
Zug schon am Rollen. Ich muss gestehen, dass uns da die Österreicher um
einiges voraus sind. Aber der Vorteil,
wenn man später dazu kommt ist, dass
man die neuere Infrastruktur hat.
WWB: Womit verbinden Sie die Tatsache, dass sich lange nichts getan hat?
Erst jetzt gibt es ein zaghaftes Pflänzchen Wellness. Woran liegt das?
Thomas Alleman: Meine Version, die
nicht wissenschaftlich abgesichert ist,
die Schweiz war Pionier im Tourismus.
Die Leute kamen in die Schweiz um Ski
zu Laufen, Sport zu machen und
genossen die Natur. Der Rückzug in ein
Resort, sich verwöhnen zu lassen, war
nicht Bestandteil des Tourismus. Der
Wellnessgedanke war bei den Schweizern mehr auf Außentätigkeiten fokus-
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gesundheit
siert. Man hatte zwar ein Hallenbad
oder einen Tennisplatz drinnen, war
aber trotzdem immer auf sportliche
Aktivitäten konzentriert. Die Österreicher haben einfach erkannt, dass man
dem Gast etwas anbieten muss, wenn
man sich nicht in St. Moritz oder neben
dem Matterhorn befindet. Es gibt
Betriebe, die sind „in the middle of
nowhere“ (wie z. B. der Schwarzwald),
haben aber eine so tolle Infrastruktur,
dass man wegen dem Hotel hinfährt.
Man kann sagen, der Gast verlangt eine
gewisse Wellnessinfrastruktur. Und
genau das berücksichtigen wir jetzt in
unserer Klassifikation. Wir haben einen
Katalog nur für Wellness entwickelt.
Damit wenn Wellness drauf steht, auch
Wellness drinnen ist.
WWB: Stichwort neue Klassifizierung
und Katalog zur Bewertung.
Thomas Alleman: Wir haben eine
Zweistufigkeit bei der Spezialisierung
Wellness. Wellness 1 und Wellness 2.
Die Mehrheit der Kriterien basieren auf
Infrastruktur, Angebot an Massagen,
Kosmetik und Behandlungsräumen
etc. Wellness 1 ist die kleine Schwester
von Wellness 2. Wellness 2 bezieht sich
auf Wellness in 4- und 5-Sternehotels
mit mehr Quadratmetern im Spa. Alles
darunter ist Wellness 1. Jetzt haben wir
auch schon Betriebe, die sind etwas
weiter – Stichwort Medical Wellness.
Wellness verbunden mit Prophylaxe
und Rehabilitation, im Paket mit medi-
zinischen Behandlungen. Das haben
wir nicht bei Wellness 2. Diese Betriebe
möchten sich auch deutlich von einem
normalen Wellness-Betrieb abheben.
Eine Option wäre, dass wir eine dritte
Stufe einführen, also Medical-WellnessBetriebe. Die Herausforderung ist allerdings, wir sind Hoteliers und keine
Ärzte. Wir brauchen dort dann das
Know-how von Spezialisten. Wir sind
dabei, eine Arbeitsgruppe mit Experten
zu bilden, aus genau solchen Betrieben,
die Medical Wellness vorleben. Wir
brauchen Sicherheit auch gegenüber
dem Gast. Medical muss vertrauensvoll
umgesetzt sein ohne Scharlatanerie.
WWB: Oft werden Kriterien anhand
quantitativer Analysen erstellt. Welche Rolle spielt Qualität und wie
wichtig sind softe Faktoren in der
Bewertung? Die Wellnessdienstleistung ist ja schwer zu bewerten.
Thomas Alleman: In der Klassifikation
ha