Välkommen in Nr. 1 | 2013 | Page 10

| EIN TAG IN MEINEM LEBEN hätte es ein wenig schöner sein können, aber  das  Gefühl,  auf  dem  Lastwagen  dahinzufah‐ ren  und  der  begeisterten  Menschenmenge  am  Strassenrand  zuzuwinken  hat  alles  wie‐ der wettgemacht.“ Auch das Stück Zahn, dass  ihr ein Freund mit einer um seinen Hals hän‐ genden Champagnerflasche beim Tanzen he‐ rausgeschlagen hat, ist schnell vergessen.     Wieso man diesen Tag so gross feiert, ist den  meisten  unbekannt.  Wenn  Tove  es  sich  ge‐ nau  überlegt,  ist  es  ihr  unverständlich.  Eigentlich hat man gar nichts zu feiern, dass  diese Riesensache rechtfertigen würde. Denn  seit  1968  die  Studentexamen,  vergleichbar  mit  der  Matura,  abgeschafft  wurden,  kann  jede  Schülerin  und  jeder  Schüler  das  Gymnasium  abschliessen.  Die  Noten  spielen  dabei  keine  Rolle.  „In  anderen  Ländern  gibt  es  strenge  Abschlussprüfungen,  die  Feier  aber wird in viel kleinerem Rahmen gehalten  als  bei  uns,  wo  sie  immer  noch  gleich  gross  ist wie vorher“, wird Tove bewusst, nachdem  sie  bei  einer  Maturafeier  in  der  Schweiz  dabei gewesen ist.    Nach  der  feuchtfröhlichen  Fahrt  wartet  zu‐ hause  die  Festgesellschaft.  Zusammen  mit  ihrer Mutter hat Tove ein Buffet vorbereitet,  Käsekuchen,  Sandwichtorte  und  eine  kalte  Platte  stehen  auf  dem  Tisch.  Zum  Nachtisch  gibt es Eis mit verschiedenen Saucen, Keksen  und  frischen  Beeren.  Tove  geniesst  das  Zusammensein  mit  den  Verwandten  aus  Südschweden und Norwegen, die sie nicht so  oft  trifft.  Der  Abend  könnte  auch  Toves  Ge‐ burtstag  sein,  denn  nun  sind  die  Geschenke  an der Reihe. Schmuck, Geld und Zubehör für  die  erste  eigene  Wohnung  sind  typische  Ge‐ schenke  zum  studentdagen.  Über  das  Mac‐ Book von ihren Eltern freut sich Tove beson‐    10     13 Uhr, Lastwagenfahrt      ders, wird es ihr in Zukunft auf ihren Reisen  durch Europa ein treuer Begleiter sein.