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Terror – Bühnenbild © Anna-Maria Löffelberger
Schauspieler müssen sich mit den Rollen
auseinandersetzen, die Dialoge auswendig
lernen, Empfindungen und Gefühle meister-
haft verdeutlichen. Die Frage, die sich mir
stellte, war: Welcher moralische Kampf lief in
den Köpfen der Schauspieler ab? Was
haben sie sich gedacht, als sie das erste Mal
Terror als Stück gelesen haben? Die persön-
liche Einschätzung zum Werk der Hauptdar-
steller Pfeil und Schleuning gehen etwas
auseinander, dennoch aber enthalten sie den
gleichen Kern: Das Stück fasziniert, bewegt
die Menschen dazu, Verantwortung eines
Verurteilten zu tragen – dabei beinhaltet das
Werk populistische Elemente, das Stück
fördert die eigene Meinung der Zuschauer,
Leser – der Menschen! Sei es in den sozialen
Medien oder auf offener Straße. »Terror
beschäftigt sich mit der Frage, ob wir einer
gewissen Angst etwas entgegenzusetzen
haben. Wie begründet diese Angst nun ist, ist
eine andere Frage«, meint Frau Pfeil. »Die
Angst, an einem Brötchen zu ersticken, sei
immer noch wahrscheinlicher, als in einen
Terroranschlag verwickelt zu werden.«
»Was ist Leben und wo fängt Leben an. Und
was hat man für Rechte, ein Leben zu been-
den«
– dies alles sind interessante Fragen, die
sich Frau Pfeil selbst stellt. Man kann es so
sehen, dass der Pilot für die 70.000 Men-
schen im Stadion seine Nichtschuldigkeit
geopfert hat. Etwas plump letztendlich ist
aber dagegen der Vergleich, da keine
70.000 Menschen in einem Stadion sterben,
wenn ein Flugzeug hineinfliegen würde.
Schirach spielt mit ebendiesem Vergleich,
und führt dadurch die Zuschauer auch aufs
Glatteis.
Eine sehr interessante Frage ist, was die
Schauspieler empfinden, wenn sie in die
Rollen des Lars Koch und der Staatsanwältin
Nelson schlüpfen! »Nelson hat Ziele, für die
sie kämpft«, erzählte mir Frau Pfeil, die an
bereits zahlreichen Theaterstücken teilge-
nommen hat, »Sie hat eine moralische
Grundhaltung, die ich schätze. Ich finde alles
richtig, was sie sagt, sie ist etwas härter in der
Argumentation« um die Verurteilung des
Angeklagten. Frau Pfeil bereitete sich durch
Reden von Michelle Obama vor, »ich fand
auch Barack Obama toll!