CBD-Hanf und Jugendschutz
Für die Prävention stellt sich die Frage, was beim Konsum von
CBD-Hanf bei Jugendlichen zu berücksichtigen ist. Nach Ansicht
der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention ist zu befürchten, dass
Jugendliche über das Rauchen von CBD-Hanf in eine Nikotinabhän-
gigkeit geraten.
Schulen und der offenen Jugendarbeit wird empfohlen, den Jugendschutz
auch in Bezug auf CBD anzuwenden. Jugendliche unter 16 Jahren sollen
kein CBD konsumieren. Lehrpersonen, Jugendarbeiter und Vereinsvorstände
sollten die gleiche Haltung geltend machen wie bei Tabak und Alkohol. Was
bedeutet, Jugendliche für Risiken sensibilisieren und den Konsum von CBD
auf dem Schulareal, im Klassenlager und vor dem Jugendzentrum zu verbie-
ten. Dies auch aus einem ganz praktischen Grund: CBD-Hanf ist weder vom
Geruch her noch optisch vom herkömmlichen THC-Cannabis zu unterschei-
den. Vor allem beim Rauchen von CBD-haltigen Produkten bestehen Risiken
im Hinblick auf Lungen- und Herzkreislauf-Erkrankungen sowie die Gefahr
einer Nikotinabhängigkeit, wenn CBD mit Tabak vermischt wird. Auch wenn
THC-armes Cannabis ohne Zugabe von Tabak pur geraucht wird, entstehen
durch die Verbrennung gesundheitsschädliche Stoffe.
Aura des Verbotenen
Es ist noch unklar, ob THC-armes Cannabis unter Umständen zum Einstieg in
den Tabak- oder «klassischen» Cannabiskonsum verleiten kann. Diesbezüglich
besteht vermutlich ein Risiko, dessen Ausmass aber noch kaum abzuschätzen
ist. Gefährdet seien Jugendliche vor allem deshalb, weil dem Hanf die Aura
des Verbotenen anhaftet, so Verena El Fehri, Geschäftsführerin der Arbeits-
gemeinschaft Tabakprävention: «Besonders auf sie können solche Produkte
anziehend wirken». Wer bisher davor zurückgeschreckt sei, einen Joint zu
rauchen, habe möglicherweise weniger Skrupel, zu einer Hanfzigarette
oder einem CBD-Joint zu greifen. «Die leichte Verfügbarkeit von CBD-Hanf
und der CBD-haltigen Zigaretten senke die Hemmschwelle für den Konsum
noch einmal», so El Fehri. Und was heisst das für die Suchtprävention? CBD
macht zwar tatsächlich nicht high, von einem unbekümmerten Konsum ist
trotzdem abzuraten. In diesem Zusammenhang sei auf das Interview mit
Dr. Toni Berthel (ab Seite 12 in diesem Suchtreport) verwiesen.
Quellen: Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention, Suchtprävention Zürich, Suchtschweiz.ch
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