Widersprüche
Widersprüchliche Studien zu den Auswirkungen von Cannabis auf psychische
Krankheiten wie Psychosen oder Schizophrenie zeigen auf, wie viel es für die
Forschung noch zu tun gibt. Dazu Rudolf Brenneisen, emeritierter Professor
für Pharmazie der Universität Bern: «Wir brauchen Zeit und Geld.» Geld
von den Pharmakonzernen, das seiner Meinung nach erst fliesst, wenn das
Cannabis-Image aufpoliert ist. Momentan gibt es nämlich keine medizini-
schen CBD-Studien in der Schweiz. Die Verwendung von CBD in individuell
hergestellten Arzneimitteln gemäss Art. 9 Abs. 2 Bst. a-c HMG ist in der
Schweiz zurzeit nicht möglich. Zudem ist weder in der Schweiz noch in einem
anderen Land mit vergleichbarer Arzneimittelkontrolle ein Monopräparat
mit reinem CBD zugelassen. CBD ist in der Schweiz aktuell nur in einem zu-
gelassenen Präparat (Sativex ®) enthalten. Der entsprechende Wirkstoff in
diesem pflanzlichen Arzneimittel ist jedoch nicht der Reinstoff CBD. Es handelt
es sich um einen Dickextrakt aus Hanfblättern und Hanfblüten, für den als
Auszugsmittel flüssiges Kohlenstoffdioxid verwendet wurde und der 60 bis
71 Prozent CBD enthält. Legales Cannabis hat meist einen CBD-Gehalt von
10 bis 20 Prozent und weist einen Rest-THC-Gehalt von 0,3 bis 0,7 Prozent
auf. Beim berauschend wirkenden Marihuana liegt der Gehalt an THC bei
10 bis 15 Prozent.
Quellen: Die erwähnte Metastudie ist zu finden unter: https://www.nap.edu/catalog/24625/
the-health-effects-of-cannabis-and-cannabinoids-the-current-state
www.bag.admin.ch, swissmedic, drugcom.de
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