Suchtreport 2018 – Guter Hanf, schlechter Hanf? suchtreport_18 | Page 10

Widersprüche Widersprüchliche Studien zu den Auswirkungen von Cannabis auf psychische Krankheiten wie Psychosen oder Schizophrenie zeigen auf, wie viel es für die Forschung noch zu tun gibt. Dazu Rudolf Brenneisen, emeritierter Professor für Pharmazie der Universität Bern: «Wir brauchen Zeit und Geld.» Geld von den Pharmakonzernen, das seiner Meinung nach erst fliesst, wenn das Cannabis-Image aufpoliert ist. Momentan gibt es nämlich keine medizini- schen CBD-Studien in der Schweiz. Die Verwendung von CBD in individuell hergestellten Arzneimitteln gemäss Art. 9 Abs. 2 Bst. a-c HMG ist in der Schweiz zurzeit nicht möglich. Zudem ist weder in der Schweiz noch in einem anderen Land mit vergleichbarer Arzneimittelkontrolle ein Monopräparat mit reinem CBD zugelassen. CBD ist in der Schweiz aktuell nur in einem zu- gelassenen Präparat (Sativex ®) enthalten. Der entsprechende Wirkstoff in diesem pflanzlichen Arzneimittel ist jedoch nicht der Reinstoff CBD. Es handelt es sich um einen Dickextrakt aus Hanfblättern und Hanfblüten, für den als Auszugsmittel flüssiges Kohlenstoffdioxid verwendet wurde und der 60 bis 71 Prozent CBD enthält. Legales Cannabis hat meist einen CBD-Gehalt von 10 bis 20 Prozent und weist einen Rest-THC-Gehalt von 0,3 bis 0,7 Prozent auf. Beim berauschend wirkenden Marihuana liegt der Gehalt an THC bei 10 bis 15 Prozent. Quellen: Die erwähnte Metastudie ist zu finden unter: https://www.nap.edu/catalog/24625/ the-health-effects-of-cannabis-and-cannabinoids-the-current-state www.bag.admin.ch, swissmedic, drugcom.de 10