Kreative Innenstadt
Interview zwischen Judith Drewke, ZIRP und Dustin Heip, City-Manager Stadt Andernach
💬 Sie machen in Andernach schon fast außergewöhnlich viel richtig. Mit dem First Friday und der Essbaren Stadt verfolgen Sie Projekte, die schon über Jahre gut funktionieren. In unserem Workshop haben wir uns diese Projekte als Best Practices angeschaut. Inwieweit lassen sie sich Ihrer Meinung nach auf andere Prozesse in Andernach übertragen? Was können Sie von Ihnen lernen?
Dustin Heip: Aus dem Blickwinkel des Citymanagements müssen wir uns immer die Frage stellen: Warum haben diese Projekte funktioniert? Warum sind sie Best Practices Beispiele? Lag das an der Konstellation der Personen? Lag es generell an dem Aufbau, ob es ein Top-Down- Prozess war oder ein Bottom-Up? Es ist wichtig, die Funktionsweise zu verstehen. Was hat wirklich funktioniert? Oder war es vielleicht nur der reine Zufall einer glücklichen Idee, die den Nerv der Zeit getroffen hat?
Was wir nach diesen Fragestellungen ableiten können, ist ein Prozess, der für künftige Prozesse und für künftige Ideen wichtig ist. Im Citymanagement, das eine Mittlerposition innehat, sind wir dazu angehalten, uns anzuschauen, welche Akteursgruppen wir für einen Prozess brauchen. Wen dürfen wir auf keinen Fall vergessen oder ausschließen? Wo müssen wir uns Know-how zu Nutze machen?
Aus dem Prozess mit der ZIRP haben wir jedoch gelernt, dass wir nicht immer auf neue und künftige Prozesse schauen müssen. Die Selbstreflexion hat gezeigt, dass wir auch an den laufenden Projekten arbeiten müssen.
Aus dem Prozess mit der ZIRP haben wir jedoch gelernt, dass wir nicht immer auf neue und künftige Prozesse schauen müssen. Die Selbstreflexion hat gezeigt, dass wir auch an den laufenden Projekten arbeiten müssen. Unser großes Stichwort ist da Verstetigung. Wir sind oftmals als Kommune und auch im Citymanagement dazu angehalten, neue Prozesse zu entwickeln, neue Ideen zu fordern, neue Fördertöpfe zu bedienen.
Das verstehen wir natürlich: Fördertöpfe sind oft daran gebunden, dass neue Ideen entwickelt werden. Was hier jedoch leider ein Stück weit vergessen wird, ist, dass wir nicht nur mit neuen Ideen eine kreative Innenstadt erreichen können. Manchmal braucht es auch die Verstetigung gut laufender Prozesse. Dafür brauchen wir auch finanzielle Mittel und die brauchen wir als Kommunen oftmals als externe Unterstützung. Nehmen wir die beiden Beispiele Essbare Stadt oder First Friday auf: Die Essbare Stadt ist ein Prozess, der schon lange anhält. Hier brauchen wir nach einer gewissen Zeit frischen Wind.
Auch der First Friday ist ein sehr dynamisches Konzept, das nicht immer nach dem gleichen Schema aufgelegt werden kann. Wir müssen uns eine gewisse Dynamik beibehalten. So schaffen wir Verstetigung positiver Konzepte.
💬 Ein Grund für die genaue Betrachtung der Alleinstellungsmerkmale war unter anderem die Schärfung des Stadtimages. Welche Visionen haben Sie inzwischen für Andernach? Wofür soll die Stadt in Zukunft stehen?
90 Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft