Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft | Page 81

Kreative Innenstadt durch Neues belebt werden sollen. In Experimentierräumen können temporär auch unterschiedliche Konzepte getestet werden, um festzustellen, was an einem Standort am besten funktioniert. Leerstand kann so zur Chance werden. Wenn Kultur- und Kreativwirtschaft erfolgreich integriert wird, kann sie hier Pionierarbeit leisten. Orte werden nachhaltig aufgewertet und neue Möglichkeiten des Bespielens aufgezeigt. Solche Orte funktionieren allerdings nicht ohne personen- und ressourcengebundene Begleitung in Form von Netzwerk, Kuration und Abstimmung.
Viele Kommunen verfügen mittlerweile über Pools von Leerständen, die von der Kultur- und Kreativwirtschaft oder lokalen, inhabergeführten Unternehmen genutzt werden können. Hier greifen häufig auch Smart City Lösungen, die durchaus miteinander geteilt und für andere Kommunen nutzbar gemacht werden können.
Neben Leerständen werden häufig auch Freiluftplätze benannt, die aufgewertet und einer neuen Verwendung überführt werden können. Dies zeigt, dass Experimentierräume nicht allein in Leerständen entstehen können. Auch andere Innenstadtorte können zu Reallaboren, Begegnungs- und Austauschorten, Freizeit- und Erlebnisorten werden. Sie vereint der Wunsch, einen Dritten Ort ohne Konsumvorherrschaft zu schaffen, Räume, in denen jede und jeder etwas machen kann und die ein ungezwungenes Zusammensein fördern.
In den Workshops haben die Teilnehmenden für die Modellkommunen Trier, Pirmasens und Andernach Orte identifiziert, an denen sie Möglichkeiten für einen Experimentierraum sehen. Anhand von Stadtkarten wurden diese Orte benannt und auf Steckbriefen beschrieben. Heraus kamen vielzählige Beschreibungen von Orten, die die jeweilige Innenstadt neu erlebbar machen würden. Sie einzeln zu benennen, übersteigt die Kapazität dieser Publikation.
Es sei jedoch gesagt, dass die Ideen der Teilnehmenden vornehmlich Freiluftorte betrafen, die zu naturnahen und somit klimaangepassten Erlebnis- und Freizeitorten für die Stadtbewohnenden werden sollen. Zudem stehen Subkulturen und Startups im Vordergrund, die geförderte Räumlichkeiten benötigen, um sich entfalten und ausprobieren zu können. Die Vielfalt der Ideen zeigt, dass es für die Stadtplanung sehr gewinnbringend ist, Planungsideen der Bürgerschaft und einzelner relevanter Wirtschafts- und Zielgruppen abzufragen und in Planungen und Konzepte mit einzubeziehen. Dies führt zu einem immensen Pool an Ideen und sorgt dafür, dass daraus resultierende Konzepte eine größere Akzeptanz erfahren.
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