Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft | Page 54

Wissensraum Innenstadt
Durchaus kontrovers wurde unter Beteiligten diskutiert, inwieweit der „ Erlebnischarakter“ des Wissensraums im Vordergrund steht bzw. zu interpretieren ist. Insbesondere sollte dies nicht die Erwartungshaltung wecken, Erlebnis im Sinne eines „ Erlebnisparks“ zu konsumieren. Vielmehr müsse der Wissenstransfer im Sinne einer erlebbaren Erfahrung zum Erlebnis werden, das Interesse weckt, Austausch und Mitwirkung stimuliert.
Unterschiedliche praktische Maßnahmen wurden im Dialogprozess identifiziert, die auf neue Wege der Wissensvermittlung und „ Erlebnisse“ einspielen, wie beispielsweise:
ARROW-AL Positive „ Stolperfallen” im öffentlichen Raum, z. B. durch Pop-Up-Aktionen, digitale und analoge Installationen. Diese sollen Aufmerksamkeit bei Passantinnen und Passanten erreichen, die wenig oder keine Berührungspunkte mit dem Wissensraum haben, sie auf Angebote hinweisen bzw. unmittelbar dabei einbinden(„ inszenierter Zufall“).
ARROW-AL Erlebnisräume mit Laborcharakter, die Diskurs und ein gegenseitiges voneinander Lernen ermöglichen, mit ausreichend Freiraum, in dem sich Wissen individuell entfalten darf und in denen Aneignung, Erleben und Weitergeben von Wissen möglich sind.
ARROW-AL Ko-Existenz formeller und informeller Lernräume und Lernangebote, sodass nicht jeder Lernraum sofort als solcher erkennbar ist, um Vorbehalte und Ängste gegenüber dem Wissensraum zu nehmen und niederschwellig Teilhabe zu ermöglichen. Beispielsweise können freie Formate wie „ Bar-Camps“ veranstaltet werden: Offene Konferenzen mit freier Teilnahme, zu deren Beginn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst Inhalt und Ablauf bestimmen. Dies fördert den inhaltlichen Austausch und die Diskussion, zudem baut es Vertrauen auf.
ARROW-AL Berücksichtigung / Raum für Emotionen( z. B. Zukunftsangst), Formate wie „ Storytelling“ als emotional geprägter Wissensaustausch können hierzu beitragen und Raum für Austausch und Diskurs geben. Beispielhaft wurde dies verdeutlicht an einem Storytelling-Format zum Thema Flut.
ARROW-AL Nutzung von Digitalisierung mit Möglichkeiten für einen emotionalen sowie individuell, zielgruppengerecht zugeschnittenen Wissensaustausch. Entscheidend aus Sicht der Beteiligten ist, dass dies in Ergänzung zu „ Face-to-Face“- Begegnung im analogen Raum stattfindet.
Praxisbeispiel:
Attraktives Lernen und Erleben im Science & Technology City Center Kaiserslautern / 42kaiserlautern
Beispielgebend für die Planung und Umsetzung eines Wissensraums bzw.-ortes mit Erlebnischarakter ist das Science & Technology City Center Kaiserslautern( seit März 2025 42kaiserlautern mit Johannes Korz als Geschäftsführer), in der Workshopreihe vorgestellt von Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Rombach, Vorstandsvorsitzender und Johannes Korz, damals Projektleiter, Science and Innovation Alliance Kaiserslautern e. V.. Das Konzept ist darauf ausgerichtet, Wissen(-schaft) zum Erleben und Mitgestalten in die Innenstadt zu bringen.
ARROW-AL Einsatz von „ Kulturtechniken“, um Menschen möglichst früh an die Hand zu nehmen und Barrieren abzubauen. Nicht jede Person weiß, wie eine Ausleihe in der Bibliothek funktioniert. Niederschwelligkeit und Befähigung sind daher mitzudenken.
54 Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft