Wissensraum Innenstadt
ARROW-AL HANDLUNGSEMPFEHLUNG 3: Im Wissensraum neue Wege der Wissensvermittlung und des Erlebens schaffen
Angereichert durch praktische sowie wissenschaftliche Erkenntnisse zeigte der Dialogprozess die Notwendigkeit auf, sich bei der Gestaltung des Wissensraums auch mit einem neuen Verständnis von Wissen und Wissensvermittlung auseinanderzusetzen. Nur so kann eine zukunftsgerichtete Auseinandersetzung mit einer zukünftigen Gestaltung des Wissensraums Erfolg haben.
Impulse zu den Voraussetzungen für informelles und selbstgesteuertes Lernen und Wissensaneignung lieferte Prof. Dr. Richard Stang der Hochschule der Medien Stuttgart. Prof. Stang konstatierte, dass der Mensch als soziales Wesen in Interaktionssituationen lernt und schlussfolgerte hieraus, dass attraktiver Wissenserwerb insbesondere im kreativen Austausch, der Interaktion sowie im physischen Raum stattfindet. Hierbei ist es wichtig, Anregungsräume zu schaffen und Lernen als Informationsverarbeitungsprozess zu begreifen. Prof. Stang merkte an, dass dem Menschen intuitives Lernen zunehmend abtrainiert wird und verwies darauf, dass Wissen aktiv in den Köpfen der Menschen generiert werden muss. Dies geschieht durch einen Informationszufluss von außen. Dieser kann auch unbemerkt als „ inszenierter Zufall“ geschehen, sodass ein erlebnisorientiertes Angebot von Lernoptionen – die sich an den Alltagsrealitäten orientieren – zu erhöhter Nachfrage führen kann.
In diesem Zusammenhang verwies Prof. Stang auf die sogenannten EXTERNAL 21st Century Skills: Kommunikation, Kollaboration, Kritisches Denken und Kreativität, um Situationen zu inszenieren, in denen Menschen unbewusst und spielerisch lernen. Er plädierte dafür, dass ein Konzept entwickelt werden müsse, das auf die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen abzielt, um die kommunalen Anforderungen für die zukünftige Innenstadtentwicklung und gleichermaßen die sozialen Herausforderungen zu meistern. Denn: „ Die Zukunft von Kommunen liegt in einer bildungsorientierten Stadt- und Regionalentwicklung, um allen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu Bildung und Kultur zu eröffnen“.
Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft 53