Wissensraum Innenstadt
unmittelbare örtliche Umgebung nur begrenzt wichtig. Ihr Publikum kommt aus dem ganzen Stadtgebiet oder, als Tourist * innen, von weiter her. „ Dritte Orte“ dagegen sind Teil unmittelbarer lokaler Communities. Damit werden andere Fragen relevant, wie z. B.: „ Wer lebt in unserer Nachbarschaft? Was ist die konkrete urbane Situation? Wo liegen ihre Defizite oder die Bedürfnisse der Bewohner * innen?“ Wenn die Idee „ Museum als „ Dritter Ort“ ernstgenommen wird, dann sollte sich jedes Haus, unabhängig von seiner thematischen Ausrichtung, als ein Stadtmuseum begreifen, das sich bewusst auf seinen urbanen Kontext und auf die Bedürfnisse der lokalen Bürger * innen bezieht. Dann lassen sich gemeinsam neue Formen des Museumsverständnisses entwickeln, die die Zukunftsfähigkeit dieser heute keineswegs mehr selbstverständlichen Institution stärken.
Dieser Text ist ein stark gekürzter Nachdruck des Aufsatzes:
„ Die Öffnung des Museums. Das Konzept des ‚ Dritten Ortes‘ aus außereuropäischer Perspektive“, in: Pöllmann, L., Risch-Kerst, M., Röckrath, G., Scheytt, O.( Hrsg.)
Handbuch für Kulturmanagement, Stuttgart,( 91) 2024, S. 20-37
Dr. Ina Roß lehrt Kulturmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Technik Saar. An der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien promovierte sie im Fachbereich Kulturmanagement mit einer empirischen Arbeit zu Kulturpublikum in Indien. Sie war fünf Jahre lang in Neu-Delhi Dozentin für Arts Management an der National School of Drama( NSD) und im Fachbereich Freie Kunst an der Jamia Millia Islamia University. Themenschwerpunkte ihrer Lehre, Publikationen und Forschung sind Kulturpublikum, Museum und Künstler * innenprofessionalisierung.
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46 Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft