Kreative Innenstadt
Solche Erfolgsstories zeigen, dass flexible Nutzungskonzepte funktionieren können.
Auch im Bereich Bildung stehen wir vor Herausforderungen. Unsere Hochschule liegt außerhalb der Innenstadt, direkt an der B10. Studierende fahren mit dem Auto dorthin, besuchen ihre Vorlesungen und verlassen die Stadt wieder, ohne dass es Berührungspunkte mit der lokalen Bevölkerung gibt. Um dem entgegenzuwirken, haben wir erfolgreich das ESF-Projekt „ Bildungskommune“ gewonnen und ein Bildungsbüro mit vier Halbtagskräften eingerichtet. Dort betreiben wir Bildungsmonitoring und-management, um Zahlen, Daten und Fakten zu analysieren und gezielt Projekte zu initiieren.
Ein Ziel ist es, Bildung in der Innenstadt sichtbarer zu machen. Junge Menschen, insbesondere jene mit Migrationshintergrund, wissen oft nicht, welche Bildungsmöglichkeiten es hier gibt. Deshalb wollen wir Bildungseinrichtungen, berufsbildende Schulen und Hochschulen besser mit der Innenstadt verknüpfen.
Pirmasens, aber auch andere Städte und Kommunen, den Aktiven dabei helfen, aktiv zu sein und zu bleiben?
Mark Schlick: Es gibt eine Vielzahl von Netzwerken und Akteurinnen und Akteuren, die sich in Pirmasens mit dem Thema Bildung befassen. Dazu gehört der Runde Tisch SchuleWirtschaft, der Verein BIB e. V. mit der Berufsinformationsbörse, sowie das ISC, ein spezieller Makerspace der Schuhindustrie. Zudem gibt es den „ Pakt für Pirmasens“, der sich bereits um die frühesten Bildungsphasen kümmert, um Kinder aus benachteiligten Verhältnissen zu unterstützen und sie aus möglichen Abwärtsspiralen herauszuholen. In diesem Zusammenhang übernimmt unser Bildungsbüro als Clearingstelle eine Aufklärungsfunktion: Es identifiziert relevante Akteurinnen und Akteuren, stellt Verbindungen her und sorgt für eine bessere Vernetzung im Kontext der Aus- und Weiterbildung und Wirtschaft.
Eine vergleichbare Struktur wäre auch im sozialen Bereich wünschenswert. Offengestanden habe ich als Wirtschaftsförderer nur begrenzte Einblicke in dieses Thema, doch klar ist:
Strukturierte Vernetzung kann helfen, Frustration zu vermeiden.
Ein Ziel ist es, Bildung in der Innenstadt sichtbarer zu machen. Junge Menschen, insbesondere jene mit Migrationshintergrund, wissen oft nicht, welche Bildungsmöglichkeiten es hier gibt. Deshalb wollen wir Bildungseinrichtungen, berufsbildende Schulen und Hochschulen besser mit der Innenstadt verknüpfen, sodass Menschen auf ihrem Fußweg durch die Stadt mit dem Thema Bildung in Berührung kommen. Hierin äußert sich nochmals unser klares Bekenntnis zur Transformation der Innenstadt, weg von einer reinen Nutzung als Einkaufsstadt.
💬 In Pirmasens sind nicht mangelnde Initiativen und Vereine das Problem. Viel eher ist die Stadt geprägt von einem immensen ehrenamtlichen Engagement. Dieses gebündelt gut einzusetzen, war ein Thema in unserem Workshop. Wie kann
Strukturierte Vernetzung kann helfen, Frustration zu vermeiden. Viele Initiativen sprechen immer wieder dieselben Unternehmen und Institutionen an. Wenn dieselben Akteurinnen und Akteure innerhalb eines Monats fünfmal zu ähnlichen Themen angesprochen werden, kann das dazu führen, dass sie sich zurückziehen. Dabei unterstützen bereits jetzt einige Unternehmen, im Rahmen der Corporate Social Responsibility, Stadtfeste oder übernehmen Patenschaften für städtische Begrünung. Diese erwarten, dass die Strukturen klar sind, bevor sie sich weiter engagieren.
Hier kommt die Wirtschaftsförderung ins Spiel, die zunehmend als Schnittstelle fungieren muss. Dabei verändert sich ihre Rolle: Während sie sich früher vor allem auf das Bereitstellen von Grundstücken für Unternehmen konzentrierte,
Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft 103