Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft | Page 102

Kreative Innenstadt ben wir noch das große Thema Nachhaltigkeitsstrategie. Diese drei Themen fließen ineinander. Gerade hier möchte die Wirtschaftsförderung Kreativwirtschaft weiter fördern und in der Innenstadt sichtbar machen. Dieses Thema wird dann nicht nur durch ein Fachamt gefördert, sondern ist im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie Bestandteil einer übergeordneten Strategie. Dies führt dazu, dass Wege beschleunigt werden und den einzelnen Beteiligten klar ist, dass diese Maßnahmen gemeinschaftlich umgesetzt werden.
befanden sich mitten im Stadtkörper, es rauchte, lärmte und schepperte, doch die Leute konnten morgens zu Fuß dorthin laufen und es war trotzdem sehr effizient.
Ich hoffe, dass sich irgendwann eine Trendwende hin zu einer stärkeren Durchmischung abzeichnet. Der gegliederte Städtebau der 90er Jahre, bei dem alles nach Funktionen getrennt wurde – eine Schuhmeile hier, eine Automeile dort – hat sich mittlerweile überholt.
💬 Experimentierräume helfen vor allem dabei, frischen Wind in eine Stadt zu holen und das Risiko für Neues auf mehrere Schultern zu tragen. Meinen Sie, dass solche Räume ein Garant für neue Nutzungskonzepte sind oder was braucht es aus Sicht des Wirtschaftsförderers, um Städte zukünftig innovativ zu gestalten?
Mark Schlick: Ich war schon immer ein Verfechter der Nutzungsdurchmischung. Jetzt haben sich natürlich die Gewohnheiten der Menschen verändert – sowohl der in der Innenstadt lebenden Menschen als auch generell der Gesellschaft. Man ist sensibler geworden gegenüber Gerüchen, Lautstärken, Erschütterungen oder anderen Einflüssen, die früher völlig normal waren.
Ich erinnere daran, dass unsere gesamten Schuhfabriken integrierte Lagen hatten. Sie
Ich hoffe, dass sich irgendwann eine Trendwende hin zu einer stärkeren Durchmischung abzeichnet. Der gegliederte Städtebau der 90er Jahre, bei dem alles nach Funktionen getrennt wurde – eine Schuhmeile hier, eine Automeile dort – hat sich mittlerweile überholt. Wir müssen anerkennen, dass dort, wo viel ist, oft noch mehr dazukommt. Wenn man in Clustern denkt, können solche Meilen eine Berechtigung haben, aber das darf nicht von oben oktroyiert werden. Es muss organisch wachsen, von innen heraus, dann wird es gut.
Ich glaube, wir tun gut daran, Räume der Möglichkeiten zu schaffen, wie beispielsweise unser gläsernes Atelier, Pop-up-Stores oder kreative Flächen, die innovative Konzepte ermöglichen.
Ich glaube, wir tun gut daran, Räume der Möglichkeiten zu schaffen, wie beispielsweise unser gläsernes Atelier, Pop-up-Stores oder kreative Flächen, die innovative Konzepte ermöglichen. Ein gutes Beispiel ist der Upcycler RETRONOSE: Er begann mit einem Pop-up-Store, zog in ein festes Ladenlokal und musste später sogar eine Lagerhalle im Gewerbegebiet anmieten.
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