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Brücken zu verkehren. Wird es jemals eine slowakisch – madjarische / un garische Freundschaft geben? – Ein „ globales In-die-Arme-Springen” wird es nie geben, aber wir können etwas dafür tun, dass sich die Lage verbessert. Es würde viel bringen, wenn man in beiden Ländern Änderungen am Geschichtunterrichtsstoff vornehmen würde. Lasst uns mehr über unsere Nachbarn erfahren, und auch darüber, was wir in der Vergangenheit falsch gemacht haben. Man kann so nicht einen Schritt weitergehen, wenn jeder ständig seine eigenen Nachteile betont, aber gleichzeitig die Vergangenheit und Argumente der Gegenseite nicht kennt. Und, selbstverständlich, man muss auf der Ebene des Individuums wichtige Schritte einleiten. Ich habe auf meinem Blog geschrieben – worüber sich viele aufgeregt haben –, dass ich die Slowaken um Vergebung bitte für all die Verbrechen, die meine Vorfahren in der Vergangenheit ihnen angetan haben. Auch auf der slowakischen Seite gibt es Politiker, die bereits niederschrieben, dass sie für all die Unwägbarkeiten um Entschuldigung bitten, die die Slowaken den Madjaren angetan haben. Wenn auf der einen Seite eine menschliche Geste entsteht, dann kommt über kurz oder lang auch von der anderen Seite eine entsprechende Antwort.
Diána Marosz Sie ist 1976 in Kecskemét geboren, absolvierte die Lóránt-Eötvös-Universität Budapest( Fachrichtung: Slowakisch – Polnisch) und die Universität von Sillein( Musikwissenschaft auf Lehramt). Sie lebt seit 2003 in der Slowake und ist Mutter von drei Kindern.
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Südtirol / Italien
Südtiroler Freiheit in Bedrängnis
Der Südtiroler Landeshauptmann fährt die Autonomie gegen die Wand
Welcher „ Teufel” reitet einen Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher( SVP), in allen Fragen Rom entgegen zu kommen und dabei die eigene Landesautonomie gegen die Wand zu fahren?
Diese Frage stellen sich in Südtirol immer mehr Menschen und zwar nicht nur die Anhänger der Oppositionsparteien. Gegen den Kurs Kompatschers begehren auch die Altmandatare der „ Südtiroler Volkspartei”( SVP) auf, einschließlich des ehemaligen Landeshauptmannes Luis Durnwalder. Sie haben dem eigenen „ Parteifreund” offen den Kampf angesagt.
Es geht um die staatliche Verfassungsreform
Am 4. Dezember 2016 findet in Italien ein Referendum über eine zentralistische Verfassungsreform statt, welche die Rechte der Regionen und Provinzen einengt und zum Großteil abschafft. Ita- lien wird ein zentralistischer Einheitsstaat.
Im Vorfeld haben die amtierenden parlamentarischen Manda- tare der SVP in Parteigehorsam bereits in beiden Kammern des römischen Parlaments ihre Zustimmung erteilt. Das alles ohne Befassung des Südtiroler Landtags und ohne eine vorangegangene Volksbefragung in Südtirol.
Nun soll nach dem Willen der zentralistisch agierenden Regie- rung Renzi das gesamte Staatsvolk des Stiefels seine Zustimmung geben und damit haben auch die Südtiroler abzustimmen.
Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in Bozen offen als die Stimme Roms auftritt, hat bereits seine Landsleute aufgefordert, für den neuen zentralistischen Verfassungsentwurf mit „ Ja” zu stimmen.
Das „ nationale Interesse” Italiens
Das neue Verfassungsgesetz sieht vor, dass Rom in Hinkunft „ im nationalen Interesse des Staates” oder zur Wahrung „ der Einheit der Republik” jegliche Autonomiebestimmung gesetzlich aushebeln kann. In diesem Text heißt es nämlich( geänderter Artikel 117 der
Verfassung): „ Auf Vorschlag der Regierung kann das Staatsgesetz in Angele- genheiten eingreifen, welche nicht der ausschließlichen Gesetzgebung( des Staates) vorbehalten sind, wenn die Wahrung der juridischen oder wirtschaftlichen Einheit der Republik oder die Wahrung des nationalen Interesses dies erfordert.”
Diese schwammig formulierte Generalvollmacht hebelt die ge- samte Südtirol-Autonomie aus.
Die Beseitigung der Schutzmachtrolle Österreichs
Weiters soll in den Artikel 39 der italienischen Verfassung folgende Übergangsbestimmung aufgenommen werden:
„ 13) Die Anordnungen des Kapitels IV des vorliegenden Gesetzes werden auf die Regionen mit Spezialstatut sowie auf die autonomen Provinzen Trento und Bolzano nicht angewandt, bis zur Revision ihrer jeweiligen Statuten auf der Basis des Einvernehmens mit diesen autonomen Regionen und Provinzen.”
Das ist aber nur eine scheinbare Schutzbestimmung, wie Ex- perten feststellen.
Zustimmung der SVP ohne vorherige Abklärungen
Die parteitreuen SVP-Senatoren und Kammerabgeordneten gaben ihre Zustimmung, obwohl dieser Gesetzesentwurf nicht präzisiert, was unter „ Basis der Zustimmung”(„ base di intese”) rechtlich zu verstehen ist.
SID – Südtirol Informations-Dienst
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Würdiges Gedenken für Ottokar Luntz Dr.
Der Wuderscher / Budaörser Kreis der Gartenfreunde veranstaltete am Nachmittag des 8. September eine großangelegte Gedenk- feier für den allzufrüh verstorbenen Landsmann Ottokar Luntz. Die Gartenfreunde nahmen ihn vor elf Jahren als Namensgeber und haben jetzt an der Kellerwand des Luntz-Gutes in der Víg- Gasse eine Gedenktafel angebracht.
Der Rebzüchter / Traubenveredler Dr. Luntz ist für Fachleute im Weinbau ein Begriff, die „ volltraubige Blaufränkisch-Rebe” ist
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