deutsche und argentinische Volkslieder im Saal ertönten. Zum
Abschied bedankte sich Robert Herman nochmals, und u.a.
wurde erwähnt: „Die Gegenseitige Unterstützung und Zu sam -
menarbeit sind es, die zur Festigung unserer Vereine und dem
Erhalt unserer Kultur beitragen. Es ist für uns eine Ehre, dass Ihr
alle mit Eurem Kommen unseren Verein unterstützt habt. Ein
Jahr geht zu Ende, das uns viel Freude bereitet hat, aber keine war
so gross, wie die, das s wir hier alle zusammen sind.”
Am Sonntagmorgen waren die meisten noch am Strand oder
machten auch einen Stadtbummel um Geschenke einzukaufen.
Nach dem Mittagsessen fuhren die Chöre aus Buenos Aires wie-
der heim.
Am Sonntagabend trafen sich die Chöre vom Sängerbund
Kohlstetten und des Deutschen Vereins in der Kirche Inmaculada
Concepción um noch nach der Abendmesse kirchliche Lieder vor-
zutragen. Die letzten zwei Lieder wurden dann zusammengesun-
gen, es war ergreifend wie schön es klang.
Der Deutsche Chor wurde von Familie Herman untergebracht
und am Montagabend gab es noch ein Abschiedsasado (argentini-
sches Grillen), dass sich alle recht gut schmecken liessen. Nach
dem Essen spielte Robert Herman Schifferklavier begleitet von
Peter mit seinem Schellenbaum, es wurde getanzt und mitgesun-
gen. Mit einem besonderen Dank wurden die deutschen Chöre
am Dienstag morgen verabschiedet, die von Villa Gesell direkt
zum Flughafen fuhren, denn am selben Tag noch sollte die
Rückreise nach Deutschland angetreten werden.
O
Brasilien/Entre Rios
FUNDACÄO CULTURAL SUÁBIO-BRASILEIRA =
DONAUSCHWÄBISCH–BRASILIANISCHE
KULTURSTIFTUNG
In den Jahren während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die
Donauschwaben aus ihrer alten Heimat an der mittleren Donau ver-
trieben. Plötzlich standen hundertausende Menschen heimatlos da und
wussten nicht, wo sie sich eine neue Existenz aufbauen sollen. Sobald
sich irgendwo eine Hoffnung auf ein geregeltes Leben auftat, versuchten
sie die Möglichkeit zu nutzen, um eine neue Heimat zu gründen. So ist
es zu erklären, dass heute Nachkömmlinge der Donauschwaben fast in
der ganzen Welt zu finden sind. Außer in Österreich und Deutschland
leben die vom Pioniergeist durchdrungenen Menschen auch in den
USA, Kanada, Australien, aber auch in Südamerika. Im Jahre 1951 ist
es einer Gruppe von etwa 500 Familien (2446 Personen) gelungen,
durch die Schweizer Europa Hilfe nach Brasilien zu kommen und dort
für ihre Familien eine ständige Bleibe einzurichten.
Der Anfang war schwer, viele sind wieder nach Europa zurückge-
kehrt. Aber ein Teil hat den Kampf mit der Natur aufgenommen und
die donauschwäbische Siedlung Entre Rios gegründet. Es gibt sie im -
mer noch und sie ist heute weltweit die einzige Siedlung, die gezielt die
donauschwäbische Tradition pflegt. Man kann mit gutem Gewissen be -
haupten, solange es Entre Rios gibt, gibt es auch Donauschwaben. Um
die Arbeit für das Donauschwabentum zu unterstützen, haben die
Siedler in Entre Rios die „Donauschwäbisch-Brasilianische Kultur stif -
tung“ gegründet, die hier vorgestellt werden soll.
Aus: „Das Donautal-Magazin”
Die Donauschwäbisch–Brasilianische Kulturstiftung
besteht seit dem Jahre 2001 und hat 380 aktive Mitglieder und 20
Mitarbeiter. Sie koordiniert im Kulturzentrum Mathias Leh die
Pflege von Brauchtum, Tradition und Sprache (donauschwäbisch)
und erfasst und fördert Instrumental-, Theater-, Tanzgruppen und
Chöre.
Der Idee, eine Kulturstiftung zu gründen, lag die Absicht der
Genossenschaft Agrária zugrunde, allen im kulturellen Bereich
tätigen Vereinen und Gruppierungen von Entre Rios Versamm -
lungs- und Proberäume zur Verfügung zu stellen, Auftritte in der
Gemeinde und auswärts zu organisieren und insgesamt Kontinui -
tät in die Kulturarbeit zu bringen. Daher kamen alle Gruppen
unter das Dach der Kulturstiftung, die für nötige Lehrkräfte zur
Weiterbildung sorgt.
Ihr Ziel: Erhaltung und Verbreitung der traditionellen donau-
schwäbischen Kultur als weiteren Beitrag zum multikulturellen
neuen Heimatland Brasilien, zugleich aber auch Beschäftigung
mit der einheimischen Kultur.
Zum Aufgabengebiet der Kulturstiftung gehört die Betreuung
der folgenden Einrichtungen:
Kulturzentrum Mathias Leh
Das Kulturzentrum Mathias Leh beherbergt ein Auditorium mit
600 Sitzplätzen und großer Bühne für Theater- und Konzert -
abende (Blasorchester, Chöre, Brauchtumsabende und vieles
mehr), aber auch für Auftritte der Kulturgruppen (insgesamt 30)
unter der Schirmherrschaft der Kulturstiftung.
Weitere Räumlichkeiten sind den Radio- und Zeitschrift-Re -
daktionen vorbehalten und andere dienen dem Musikunterricht.
Das Kulturzentrum ist direkt mit der Leopoldina-Schule und dem
Heimatmuseum verbunden und bildet eine gelungene Einheit.
Heimatmuseum von Entre Rios
Das neue, im Januar 2012 eingeweihte Heimatmuseum von Entre
Rios, beherbergt tausende Dokumente, Fotos und Gegenstände
und zeigt dem Besucher in anschaulicher, kurzweiliger und mo -
derner Art die 300-jährige Geschichte der Donauschwaben, die
einst aus dem Gebiet des Deutschen Reiches auswanderten, in
den von den Habsburgern beherrschten Gebieten Südosteuropas
lebten und nach dem 2. Weltkrieg nach Entre Rios kamen.
Radio Entre Rios
Täglich zwei Mal je eine Stunde strahlt der Radiosender Uni -
centro, auf der Frequenz FM 99,7 Beiträge in deutscher Sprache
aus. Ziel ist es dabei, den Hörern Informationen zu den lokalen
täglichen Ereignissen aus dem wirtschaftlichen, politischen, kultu-
rellen, sozialen und religiösen Bereich, in entspannter Atmos phä -
re mit Musikeinblendungen, Interviews, Kurzinformationen sowie
Nachrichten, zu vermitteln.
Deutschsprachige Zeitschrift
Alle zwei Monate erscheint die deutschsprachige Zeitschrift Entre
Rios für die Donauschwaben aus der Gemeinde, aber auch für
Abonnenten weltweit, und bringt aktuelle, aber auch geschichtli-
che Informationen zu Geschehnissen in der Siedlung.
Jugendcenter
Das Jugendcenter, gegründet 1975, versteht sich als Zentrum und
Treffpunkt der Jugend von Entre Rios. Mit Veranstaltungen und
Festen während des Jahres bietet das Jugendcenter seinen Mit -
(Fortsetzung auf Seite 22)
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