Kranzniederlegung in Pohrlitz
Empfang bei Botschafter Dr. Ferdinand Trauttmansdorff( vorne)
Gedenkstätte Lidice, Ing. Norbert Kapeller und SLÖ-Bundesobman Gerhard Zeihsel
aufbauen” seine Fortsetzung. Wiedemann sprach im Zusammen- hang mit seiner veröffentlichten Dissertation über das Thema der Wiederbesiedlung der nach der Vertreibung entvölkerten sudetendeutschen Gebiete.
Im wahrsten Sinne des Wortes „ neue Wege” beschreiten der Wiener Robert Zahrl und der gebürtige Prager Tomas Fenix, die sich im südmährischen Grusbach( Hrušovany nad Jevišovkou) als Biobauern betätigen und in einem sehr lebendigen Vortrag über ihr Schaffen berichteten.
Sehr eloquent sprach Dieter Kutschera, ein heimatvertriebener Sudetendeutscher aus Warnsdorf in Nordböhmen, über seine Erinnerungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit der Enteignung seines Elternhauses im Zuge der Vertreibungswirren. Jahrzehnte später kaufte Kutschera dann eine Haushälfte unter Verwendung eines Entschädigungsbetrages seitens der Tschechi- schen Republik zurück.
Gertrud Trepková, Ehrenobfrau der Organisation der Deut- schen in Westböhmen und Pilsen, gab später im Zuge ihres Re- ferats einen interessanten Einblick auf geschichtliche und geografische Details der westböhmischen Großstadt Pilsen und sprach über ihre jahrzehntelange Arbeit im Zuge ihrer Vereinstätigkeit.
Dr. Hans Dama berichtete kurz darauf über einige interessante Details mit Blick auf die organisatorischen Vorbereitungen und Planungen für das 16. VLÖ-Volksgruppensymposium, das im Herbst 2016 im rumänischen Temeswar( Banater Bergland) stattfinden wird.
VLÖ-Vertreter beschließen „ Pilsener Resolution – Versöhnung braucht Wahrheit”
„ Mit der Auswahl der diesjährigen europäischen Kulturhauptstadt Pilsen als Tagungsort wollten wir als VLÖ-Vertreter natürlich auch ein entsprechendes Zeichen setzen und im Zuge unserer Dis- kussionen ebenfalls verschiedene offene Fragen thematisieren, die speziell auf politischer Ebene entsprechender Lösungen bedürfen. So haben wir uns dazu entschlossen, im Rahmen unserer Tagung die sogenannte Pilsener Resolution( siehe Anhang) auszuarbeiten und zu beschließen. Wir wollen uns damit, verbunden mit dem Vorschlag, einen entsprechenden Versöhnungsfonds einzurichten, an Politiker auf bi- und trilateraler Ebene wenden und möchten getreu dem Untertitel der Resolution, Versöhnung braucht Wahrheit, auf konstruktiver Ebene an zukunftsträchtigen und nachhaltigen Lösungen mitarbeiten”, so VLÖ-Präsident Dipl.-Ing. Rudolf Reimann gemeinsam mit seinen Vorstandskol- legen. Im Gedenken an die zahlreichen sudetendeutschen Opfer im Pilsener „ Bory-Gefängnis” legten die Tagungsteilnehmer am Pil- se ner Zentralfriedhof abschließend einen Kranz beim dortigen Denkmal nieder.
Pilsener Resolution
„ Versöhnung braucht Wahrheit”
Die Tagungsteilnehmer im Konferenzraum
Der Besuch der weltbekannten, im Jahre 1842 gegründeten, Brauerei „ Pilsner Urquell” stellte einen weiteren Fixpunkt im Programmablauf des Symposiums dar und hinterließ im Zuge der Führung durch die Produktionsanlagen einen bleibenden Ein- druck bei den Tagungsgästen.
Das Symposium fand am Folgetag mit einem Referat von Dr. Andreas Wiedemann, dem Pressereferenten der Österreichischen Botschaft in Prag, unter dem Titel „ Kommt mit uns das Grenzland
Präambel Deutschlands Nachkriegscredo war und ist es, dass es die deutschen Heimatvertriebenen mit dem Zweiten Weltkrieg ins größte Unglück gestürzt hat und daher für alle Zukunft diese Volks- gruppen im In- und Ausland, in der neuen und alten Heimat, be- sonders unterstützt.
Das Erbe der Erlebnisgeneration ist es, dass „ steinerne Zeu- gen” in der alten Heimat und Archive, Bibliotheken und Museen in der neuen Heimat Zeugnis über die auch deutsche Geschichte in Ostmittel- und Südosteuropa für die Zukunft und die nächsten Generationen dokumentieren.
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