Ist Beten nicht mehr Mode ?
„ Geistliches Wort “
Ist Beten nicht mehr Mode ?
Ein sehr netter junger Mann aus Ungarn ( mit Abitur ) spielt erfolgreich in der Handballmanschaft der nahen Stadt . Ich erteile ihm Deutschunterricht und lud ihn zum Mittagessen ein . Beim Tischgebet machte er kein Kreutzzeichen , und so fragte ich ihn nach dem Grund der Verweigerung .
Er antwortete : „ Ez már nálunk nem divat !“ ( Das ist bei uns keine Mode mehr !) Dieses Wort überraschte mich und machte mich sehr nachdenklich .
Sicher sprach er nicht für die Allgemeinheit , aber es zeigt etwas von dem Wandel der Jugend in der Beziehung zu Gott . Was nicht modisch ist , nicht dem Trend entspricht , gilt nichts .
Nun ist das Gebet kein Modeartikel , der Werbeagenturen angeboten wird . Gebet kann man nicht „ machen “, das Gebet entspringt im Glauben und in der lebendigen Beziehung zu Gott . Wenn der Glaube verdunstet , verdunstet auch das Gebet . Was ist zu tun ? Heranreden und Ermahnen nützt nichts . Wir müssen mit unserem Glaubensleben ein Beispiel geben , unaufdringlich und mutig . Dann müssen wir für unsere Jugendlichen , die ohne Glauben aufwachsen , immer mehr zu Gott beten , dass sie Menschen begegnen , die durch ihr Vorleben den Zugang zu Gott öffnen . Die Weihnachtszeit bietet viele Gelegenheiten zu Begegnungen und zu überzeugenden Gesprächen .
Wie steht es aber mit unserem eigenen Beten ? Beten wir mit dem Herzen oder nur mit den Lippen ? Der heilige Franz von
Sales hat uns sehr wertvolle Anregungen gegeben , wie wir unser Gebetsleben intensivieren können . Daraus bringe ich einige praktische Hinweise :
7 . Beginne jedes Gebet damit , Dich in Gottes Gegenwart zu versetzen ! Gott umgibt Dich , wie Dich die Luft umgibt .
2 . Bete nicht hastig , sondern bemühe Dich , was Du betest , mit dem Herzen zu beten mit einer inneren Ruhe und Gesammeltheit .
3 . Vorformulierte Gebete sind gut , aber freies Beten soll den Vorrang haben .
4 . Am Morgen überlege Dir im Voraus , wie Du deinen Mitmenschen begegnen wirst , wie Du deine Arbeit verrichten wirst , wie Du Gutes tun kannst .
5 . Erhebe Dich oft zu Gott durch kurze Herzensgebete . Stoßgebete kannst Du einflechten , z . B . „ Alles für Dich , mein Gott !“.
6 . Am Abend danke Gott für den Tag , überprüfe Dein Verhalten . Bitte Gott um Verzeichung für die Vergehungen . Lege Dein Leben in Gottes Hand .
Ich rate Dir , beim Beten , Deine Phantasie aktiv walten zu lassen . Aus meiner Erfahrung nenne ich einige Beispiele : Wenn ich über eine Brücke fahre , denke ich für mich : „ Herr , sei Du mir Brücke zum ewigen Leben !“. Wenn ich an der Tankstelle Diesel tanke , danke ich für diesen kostbaren Stoff . Gott hat ihn , das mir jetzt zum Fahren verhilft , vor Jahrmillionen entstehen lassen . Wenn ich einer Frau begegne , die guter Hoffnung ist , bete ich : „ Herr , segne die Frucht ihres Leibes !“. Begegne ich einem Priester , denke ich : „ Herr stärke ihn in der Treue zu Deinem Evangelium !“.
So sind unserem Beten keine Grenzen gesetzt . Ladislaus Pöhm
Stolz ein Deutscher zu sein , darf man das noch ?
- Reflexionen über ein Bekenntnis
Von Thomas Brehl
Früher dachte sich kaum jemand etwas dabei , wenn man sich mit Stolz zu seinem Land und seinem Volk bekannte und auch heute ist dieses Bekenntnis in fast allen Ländern der Welt eine Selbstverständlichkeit .
Deutschland bildet hier eine - wenn auch unrühmliche - Ausnahme , weil interessierte Kreise den Deutschen immer wieder einzureden versuchen , sie dürften nicht stolz auf ihr Land oder Volk sein , weil dieser Stolz doch soviel Unglück über die Welt gebracht habe .
Nun bewältigen wir die Vergangenheit sicher nicht dadurch , daß wir konsequent alles anders machen , als es unsere Väter und Großväter getan haben . Den Stolz auf die eigene Volkszugehörigkeit haben nicht Hitler und die Nazis erfunden , es gibt ihn überall auf der Welt und kein durchschnittlicher Franzose , Engländer , Russe oder wer auch immer , hat damit Schwierigkeiten .
Linke Umerzieher versuchen uns zwar seit Jahrzehnten einzureden , daß Stolz auf das eigene Land nicht nur verwerflich und “ rechtsradikal ” sei , sondern auch unsinnig , weil man ja gar nicht dafür könne , ausgerechnet hier geboren zu sein .
Aber Stolz hat für uns etwas mit Identifikation zu tun , im Zusammenhang mit “ Volk ” das glückliche Gefühl eben diesem Volk anzugehören , in welches das Schicksal einen nunmal hineingeboren hat . Wäre der Stolz auf die eigene Volkszugehörigkeit ein deutsches Phänomen , so müßten wir ihn tatsächlich überdenken , aber wir finden ihn bei allen Völkern der Welt bis hin zu den primitivsten Stämmen Afrikas . Auf die Frage , warum er denn stolz auf seine Volkszugehörigkeit ist , für die er doch gar nichts kann , würde man z . B . von einem Türken ,
Franzosen oder Spanier im günstigsten Fall ein Kopfschütteln , im ungünstigsten einen “ körperlichen Verweis ” ernten .
Auffällig ist in diesem Zusammenhang in erster Linie die Diskreditierung des Begriffes “ Volk ”, den die offizielle Sprachregelung ohnehin durch die unselige Wortschöpfung der “ multikulturellen Gesellschaft ” ersetzt hat .
In anderen Fällen denkt sich niemand etwas dabei , wenn jemand stolz auf Leistungen ist , die er zwar nicht selbst erbracht hat , aber eben eine Gemeinschaft , der er sich zugehörig fühlt , mit der er sich identifiziert .
Wenn z . B . die Fußball-Nationalmannschaft den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft erkämpft und die Bundeskanzlerin anschließend erklärt , sie sei stolz auf diese Mannschaft und ihre Leistung , wird niemand ernsthaft die Frage nach dem “ warum ?” stellen , obwohl die Kanzlerin weder mitgespielt , noch die Spieler trainiert oder etwa auf die Mannschaftsaufstellung auch nur den geringsten Einfluß ausgeübt hat .
Wenn der Oberbürgermeister der Stadt “ XYZ ” stolz ist auf den “ berühmtesten Sohn der Stadt ”, findet das auch niemand ungewöhnlich , obwohl der vielleicht schon 250 Jahre tot ist und der OB wohl am wenigsten dafür kann , daß er überhaupt geboren wurde , dieser “ berühmte Sohn ” und dann auch noch in “ seiner ” Stadt .
Unbeanstandet bliebe sicher auch der Satz : “ Ich bin stolz darauf , daß ich der ein- I zige Mensch bin , der einen Flugzeugab- j stürz aus 10.000 Meter Höhe überlebt hat !” Nur , was kann der Mensch dafür , er wird ja Abstürze nicht trainiert haben ?
Falls eine Revolution die “ Umwertung aller Werte ” ist , dann findet in Deutschland gerade eine statt . “ Böse Rechtsextremisten ” behaupten ja seit Jahren , das deutsche Volk solle abgeschafft werden , mit dem Begriff hat es jedenfalls schon mal prima geklappt .
Die Alten Römer wußten übrigens bereits , daß wenn man eine Nation ihrem Untergang weihen will , man den Menschen zuerst den Stolz auf ihre Zugehörigkeit zu dieser Nation und dem Volk nehmen muß .
Und viele Jahrhunderte später forderte Stalins Chefpropagandist und Oberhetzer Illja Ehrenburg von den Sowjetsoldaten , sie sollten den Stolz der germanischen Frauen brechen , mit furchtbaren Folgen für die Betroffenen .
Folgt man aber der Argumentation linker Weltverbesserer und vieler anderer , dann dürfte in letzter Konsequenz auch kein Sohn stolz auf seinen Vater sein , alles Zufall , es hätte genauso gut der Nachbar sein können . Nun mag es Fälle geben , wo es tatsächlich der Nachbar war , aber das ist die Ausnahme . Stolz auf seinen Vater ist man wegen der blutmäßigen ( heute würde man wohl sagen genetischen ) Verbindung , die über die Familie und über die Sippe
( Fortsetzung auf Seite 9 )
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