Fortsetzung ( 2 . Teil )
100 Jahre Verband der Banaler Schwaben
von Hans Dama
Die Banater Schwaben sind mit den Schwaben aus der Batschka , aus Syrmien , Slawonien , aus der Schwäbischen Türkei , dem Ungarischen Mittelgebirge , dem Ofner Bergland und Sathmargebiet u . a . in dem wesentlich jüngeren Sammelbegriff DON AU SCHWABEN vereint .
Der Terminus „ Donauschwaben ” wurde 1922 vom Grazer Geographen Robert Sieger und bereits zwei Jahre zuvor von Hermann Rüdiger , Geograph am Deutschen Auslands-Institut , Stuttgart ( in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „ Der Ausländsdeutsche “) für die früher als „ Schwaben Ungarns “ bekannte Volksgruppe , geprägt .
„ Sie werden in diesen Gebieten seit jeher ,, Schwaben ’ genannt ...”
Nach 1945 fanden Teile in der BRD und in Österreich eine neue Heimat . Erst hier bezeichneten sie sich selbst als Donauschwaben .
Banater Schwaben in Wien
Um die Wende vom 19 . zum 20 . Jahrhundert hatte es viele Banater Landsleute in die Reichshauptstadt gezogen . Es waren Handwerker , vor allem Banater Friseure , aber auch Studenten und Kaufleute , die in Wien ihr Glück versuchen wollten , hier eine zweite Heimat gefunden hatten , und so wurde am 27 . Jänner 1907 , um 19 Uhr , im Restaurant „ Zum Grundstein “ im VIII . Wiener Gemeindebezirk , Josefstädter Straße 28 - derzeit befindet sich hier eine Bank-Filiale ( BAWAG ) der „ Verein der Banater Schwaben in Wien “ ins Leben gerufen . Der zum Vorsitzenden gewählte Nikolaus Wehner erläuterte den Zweck und die Ziele , aber auch die Notwendigkeit eines Vereins der Banater Schwaben in Wien , um „ den aus der Heimat in die fremde große Stadt Kommenden mit den Verhältnissen der Großstadt nicht vertrauten Stammesgenossen an die Hand zu gehen , ihnen mit Rat beizustehen .[...] Andererseits sollen auch die schon länger in Wien wohnenden oder ansässigen Banater Schwaben einander näher gebracht werden . [...] und in steter Wechselbeziehung zueinander bleiben . [...]“ Darüber hinaus sollte man sich im heimatlichen Dialekt unterhalten und es sollten Sitten und Bräuche gepflegt werden . ( Gründungsprotokoll , S . l .)
Dass der Verein bereits bei seiner Gründung deutliche Kulturinteressen bekundete , geht aus der Funktion des gewählten Vereinsbibliothekars hervor . In verschiedenen Sektionen - Kultursektion ( Heimatkunde ), Ausflugssektion , Fürsorgesektion , Sportsektion u . a . - wurden abwechslungsreiche Tätigkeiten koordiniert und entfaltet .
Der Sektion „ Friseure “ kam im Rahmen des Vereines eine besondere Bedeutung zu : Die regelmäßigen Fortbildungskurse erfreuten sich großer Beliebtheit , und einige Sektionsmitglieder brachten es in jener Zeit zu Rang und Ehren ; so wurde den beiden verwandten Konkurrenten Othmar und Rudolf Schiff der Titel Kommerzialrat verliehen .
Regelmäßig sorgten Vereinsabende und Schaufrisieren , Kegelabende und Weihnachtsfeiern , „ schwäbische Festessen “ und der alljährliche Schwabenball für Geselligkeit und Pflege des kulturellen Erbes wie auch für Geltung in der Wiener Gesellschaft .
Die Vortragsabende des Vereins fanden ein stets dankbares Publikum ; zu den Vortragenden zählten in Wien studierende Banater - der spätere Medizinalrat Dr . Fritz Klinger etwa und der Kirchenpräsident Franz Hamm - und anerkannte Literaten der Zeit , wie Ella Triebnigg-Pirkhert und Adam Müller-Guttenbrunn .
Während und nach dem Ersten Weltkrieg , als besonders die Wiener großen Entbehrungen ausgesetzt waren und die Hungersnot allgegenwärtig war , kam es zur sogenannten „ Kinderhilfsaktion “, im Zuge derer ; zwischen 1916 und 1930 zirka 40.000 Wiener hungernde Kinder kostenlose Aufnahme im Banat gefunden haben .
In der „ Temeswarer Zeitung “ wurde am 4 . Juli 1922 Folgendes festgehalten : „ Eine bedeutende Rolle spielte die rumäniendeutsche sozialdemokratische Presse auch bei der Organisierung von Hilfsaktionen zugunsten der Wiener Kinder in den Jahren 1921 und 1922 . Diese Hilfsaktion begann im Juni 1921 . Mehr als zweitausend Banater Familien , die selbst einen harten Daseinskampf führten , übernahmen für drei Monate die Ernährung und Pflege dieser , in den meisten Fällen Eisenbahnerkinder . Die Rücktransporte fanden am 26 . September , 19 . Oktober und 8 . November 1921 statt . Im Laufe des Sommers 1922 wurden im Banat 650 Wiener Kinder zeitweilig untergebracht . Michael Schaut , Redakteur des Temeswarer sozialistischen Blattes , war Mitglied des Banater Hilfskomitees , das die Wiener Kinderzüge empfing und die Verteilung der Kinder an Pflegeeltern organisierte . “
Die Wiener Öffentlichkeit brachte am 24 . Jänner 1930 in einer eindrucksvollen „ Schwaben-Dank-Feier des Wiener Kindes “ im großen Musikvereinssaal durch den damaligen Wiener Bürgermeister Karl Seitz dem Verein Anerkennung und Dank zum Ausdruck .
Zwischen Mai 1925 und Dezember 1928 erschien in Wien im Auftrag des Vereins „ Banater Schwaben in Wien “ die
Monatszeitschrift „ Unsere Heimat “, redigiert von Karl Kraushaar (* 24.05.1858 Hatzfeld ; t 08.03.1938 Budapest ), vormals Redakteur des Banater Blattes „ Der Landbote “.
Ein Höhepunkt des Vereinslebens war die Weihe der in Rot-Gold , den historischen Farben des Banats , gehaltenen Vereinsfahne , die zu Pfingsten des Jahres 1927 in der Basilika Maria Treu , im VI . Wiener Bezirk , im Beisein zahlreicher in- und ausländischer Festgäste stattgefunden hat .
Die bedenkliche politische Entwicklung im Österreich der dreißiger Jahre und die dauerhafte angespannte wirtschaftliche und soziale Lage erschwerten die Vereinsarbeit zusehends , was durch die Gleichschaltungsmaßnahmen des Dritten Reiches die völlige Lahmlegung der Vereinstätigkeit zur Folge hatte .
Wird fortgesetzt
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Der Namen dieses französischen Städtchens kann wirklich gleichgestellt werden mit der Überschrift des französischen Dokumentarfilmes „ Das große Sterben ”.
„ Als die Militärs nach dem Ersten Weltkrieg hier und im Wald von Vauquois die Höhenmesspunkte nachprüften , fehlten 18 Meter . Die Schlacht von Verdun , die am 21 . Februar 1916 begann , hat sie abgetragen , pulverisiert ...”
So wird die größte Vemichtungsschlacht des Ersten Weltkriges französischerseits charakterisiert , - und deutscherseits kann dieser Meinung nur zugestimmt werden .
Überblicken wir aber kurz die Geschichte dieses - heute - französischen Verdun !
In Verdun an der Maas ( alter deutscher Name : Werden oder Wirten ) teilten im August 843 Karl der Kahle , Lothar und Ludwig der Deutsche das von Karl dem Großen geschaffene Fränkische Reich untereinander auf . Wirten selbst kam 880 ans Ostfränkische ( Deutsche ) Reich . Vom 13 . Jahrhundert an war es Reichsstadt . 1648 verleibte sich Frankreich die Stadt ein . Das Bistum Verdun blieb bis 1711 Trier untertan .
Die Kämpfe bei Verdun vom Februar bis September 1916 zählen zum größten und verlustreichsten Schlachtgeschehen der Weltgeschichte . Die Forts Douaumont und Vaux , die Höhen „ 304 ” und „ Toter Mann ”, um die mit ungeheurem Blutzoll verbissen gekämpft wurde , symbolisieren Stahlgewitter und Frontgrabenerlebnis des Ersten Weltkriegs . Die Deutschen verloren 338 000 , die Franzosen 364 000 Gefallene .
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