Sonntagsblatt 6/2006 | Page 11

Rumänien-Tag im Österreichischen Parlament

„ Ab dem 1 . Jänner 2007 is Rumänien Mitglied der Europäischen Union . Das Land bildet einen Knotenpunkt wichtiger Verbindungen nach Südosteuropa und wird Teil der östlichen Außengrenze der EU sein . Rumänien verfügt über viel versprechendes Wirtschaftspotential für westliche Unternehmen , hat eine reiche und faszinierende Geschichte und hat die Kultur und Tradition dieser Region geprägt . Doch für die breite westliche Öffentlichkeit ist Rumänien in vielen Bezügen wenig bekannt . Diese Veranstaltung soll Rumänien den Österreichern besser bekannt machen .“
So die Worte der Präsidentin des Österreichischen Nationalrates , Mag . Barbara Prammer , in Ihrer Eröffnungsansprache am 30 . November beim Rumänien-Tag im Wiener Parlament , der unter dem Motto „ Rumänien , europäisches Land vor dem Beitritt zur Europäischen Union “, im Beisein zahlreicher Diplomaten und Persönlichkeiten aus Kultur , Politik und Wirtschaft abgehalten wurde .
In seiner in deutscher Sprache gehaltenen Festrede „ Rumänien in der Europäischen Union und die Partnerschaft Rumäniens mit
Österreich “ ging der Außenminister Rumäniens , Univ . - Prof . Dr . Mihai-Räzvan Ungureanu , auf Fragen der gemeinsamen Geschichte sowie bilateraler Interessen der Gegenwart ein und würdigte die Unterstützung Österreichs in den Beitrittsverhandlungen Rumäniens zur EU .
Anschließend stellte Univ . - Prof . Dr . Michael Metzeltin , Vorstand des Instituts für Romanistik an der Universität Wien , die Neuerscheinung „ Enzyklopädie Rumänien “ vor .
Unterstaatssekretär im Departement für Interethnische Beziehungen der Regierung Rumäniens , Univ . -Doz . Dr . Zeno Pinter , sprach über „ Die Sachsen in Siebenbürgen , ihr historischer Beitrag zur Entwicklung Siebenbürgens und Rumäniens .“
Dr . Martin Bottesch , Präsident des Kreisrates Hermannstadt , stellte „ Sibiu / Hermannstadt , europäische Kulturhauptstadt 2007 “ vor und eröffnete anschließend die Fotoausstellung zum Gleichnamigen Thema .
Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte das junge rumänische Geigertalent Cristian Ruscior .
Hans Dama
0EUTSCHE VOLKSGRUPPEN | ------------------------

16 . Sachsentreffen in Birthälm : “ Wir in Europa ” UND UNGARNDEUTSCHE WAREN AUCH DABEI

Mit zwei Bussen fuhr die Deutsche Minderheiten Selbstverwaltung des 3 . Bezirkes nach Birthälm . Schon während der Fahrt wurden die Ungamdeutschen durch Videomaterial ( zusammengestellt von M . Mayrhofer ) auf das Ereigniss eingestimmt . Dort angekommen trafen sie gutgelaunte Menschen - viele von ihnen in schöner siebenbürgisch-sächsischer Tracht - und schlenderten durch die Gassen . Auf dem Marktplatz steigt ein süßer Vanillegeruch hoch . Dann läuten die Kirchenglocken , und alle begeben sich in die geräumige Burgkirche . Allmählich wird die Kirche voll , einige müssen stehen , der Gottesdienst beginnt . So ähnlich wird es früher in allen sächsischen Dörfern gewesen sein . Und so beginnt das 16 . Sachsentreffen am Morgen des 16 . Septembers 2006 in Birthälm .
’’ Wir in Europa ” war das diesjährige Thema des Begegnungsfestes , an dem 2000 Gäste teilnahmen . Ortspfarrer Ulf Ziegler hieß die Gottesdienstbesucher herzlich willkommen . “ Das ist meine Freude ” sang passend dazu der Zeidner Chor unter der Leitung von Johann Untch , der auch an der Orgel spielte . Prof . Dr . Hans Klein , Bischofsvikar und Vorsitzender des Hermannstädter Forums , stellt in seinem Grußwort fest : “ In der nächsten Zeit werden wir in die Europäische Union integriert , das ist ein großer historischer Augenblick . Wir waren vom westlichen Teil Europas abgeschnitten , wir waren eingeriegelt und haben versucht , das Beste aus der Situation zu machen .” Trotz der schweren Vergangenheit sei man zuversichtlich : “ Die Zukunft ist nach allen Richtungen ”, erklärte der Bischofsvikar abschließend . Die Kronstädter Pfarrerin Marion Werner betonte in ihrer Predigt , dass es wichtig sei , “ auf das zu sehen , was noch immer da ist , auf das zu sehen , was immer da ist ”. Auch sei es “ nicht selbstverständlich , dass man sich auf das Zusammensein freut , und dafür soll man dankbar sein ”. Dr . Paul Jürgen Porr , Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen ( DFDS ), kündigte in seiner Ansprache nach dem Festgottesdienst an , dass dies vorerst das letzte Sachsentreffen in Birthälm sei . 2007 werde das Treffen im Rahmen der Veranstaltungen der “ Kulturhauptstadt Europas ” in Hermannstadt gefeiert . Danach werde das Begegnungsfest abwechselnd in verschiedenen Orten Siebenbürgens ausgerichtet . Seitens der Bundesrepublik Deutschland überbrachte Generalkonsul Thomas Gerlach die besten Grüße . Die Siebenbürger Sachsen leisteten als Brückenbauer sowohl in Siebenbürgen als auch in Deutschland einen wichtigen Beitrag zu einem vereinten Europa , betonte Gerlach . Der Bundesvorsitzende des landsmannschaftlichen Verbandes aus Österreich , Pfarrer Volker Petri , richtete Grüße seitens der in Österreich lebenden Landsleute aus . Neben seinen Gedanken zum Motto “ Wir in Europa ” überbrachte Petri auch eine Spende zum guten Gelingen des Festes .
Grüße seitens der in Deutschland lebenden Landsleute und des Bundesvorstandes der Landsmannschaft in Deutschland sprach der stellvertretende Bundesvorsitzende Dr . Bernd Fabritius aus . Er gratulierte dem Siebenbürgenforum zum Motto “ Wir in Europa ”, das er wie folgt interpretierte : “ Sie beschreiben damit genau den Zustand unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft . Wir sind eine von gleichen Werten geprägte und nicht auf eine geographische Region reduzierbare Gemeinschaft . Wir haben alle den gleichen kulturellen Hintergrund , eine gemeinsame Ge-schichte und nun ab 2007 mit dem zusammenwachsenden Europa auch wieder ein gemeinsames Zuhause .” Damit bezeichne das Motto auch die Überwindung der oft gehörten Trennung zwischen “ Hiergebliebenen ” und “ Weggegangenen ”, den “ Sommersachsen ” oder “ Deutschländem ”, wie die Landsleute zum Teil bezeichnet werden . Das Motto sei gleichsam ein Bekenntnis zu einer grenzüberschreitenden Gemeinschaft , die in der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen schon einen weiteren Rahmen gefunden habe . In diesem Sinne übergab Fabritius seitens der Siebenbürger Sachsen in Deutschland eine Spende zum Gelingen des Festes und wünschte ein frohes Wiedersehen beim Heimattag 2007 in Dinkelsbühl , wozu alle herzlich eingeladen seien .
Nach der Feierstunde zog es Ehrengäste und Besucher auf den großen Platz der Gemeinde . Hier gab es vieles zu probieren , riechen und insbesondere zu fotografieren . Der hausgemachte Kuchen , direkt vom Blech angeboten , war bald alle , leckerer Baumstriezel und die traditionellen Mici rundeten das Angebot ab . In fließendem “ Babylonisch ” tauschte man Erinnerungen aus : deutsche , ungarische , rumänische und vor allem sächsische Geschichten waren überall zu hören . In einer bunten Mischung von kleinen Ausstellungen und Ständen war für jeden etwas zu finden : selbst gebastelter Schmuck , gestrickte und gehäkelte Handarbeiten , alte und neue Fotos , bemalte Steine , Plastikkram , Spielzeug und bunte Schlappen , aber auch nach Keller riechende Bücher , Zeitungen ( Neuer Weg
( Fortsetzung auf Seite 12 )
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