Sonntagsblatt 6/2006 | Page 10

PRESSEDIENST der ALTÖSTERREICHER ( PAÖ )

Haus der Heimat feierte 10-jähriges Bestandsjubiläum

„ Tag der offenen Türu war ein Erfolg !
Pünktlich um 10 Uhr am Vormittag eröffnete ein Quintett der Wiener Gardemusik den Festakt zum 10-jährigen Bestand vom Haus der Heimat im dritten Wiener Gemeindebezirk . Bereits die Tage vor der Feier waren von einer emsigen Betriebsamkeit gekennzeichnet , galt es doch , sich der Öffentlichkeit vorzustellen . Vom Festsaal im Erdgeschoss bis zum dritten Stock wurden die Räumlichkeiten auf Hochglanz gebracht . Im ersten Stock präsentierten die Siebenbürger Sachsen ihren Vorweihnachtsmarkt und boten den Besuchern neben Stickereien und Keramik ein reiches
Sortiment an kulinarischen Schmankerln aus der alten Heimat . Die Sudetendeutschen im zweiten präsentierten traditionelles Handwerk , das die tiefe Verbundenheit zu den kulturellen Wurzeln darlegte . Auch im dritten Stock , wo sich die Donauschwaben befinden , konnte man sich den Gaumen mit Köstlichkeiten verwöhnen lassen . Der Festsaal bot den kleineren Landsmannschaften wie etwa den Karpatenund Beskidendeutschen oder den Deutsch-Untersteirem die Möglichkeit , sich vor einem breiteren Publikum zu präsentieren .
Um 11 Uhr wurde dann eine Dokumentation zum Jubiläum „ 10 Jahre Haus der Heimat “ vorgestellt , die in einem Abriss von 35 Minuten die Geschichte der Heimatvertriebenen im Rahmen der Entstehung dieses Kultur- und Begegnungszentrums vorstellte . Die Einleitung zu dieser Dokumentation hielt der Bundesvorsitzende des „ Verbandes der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs “ ( VLÖ ), DI Rudolf Reimann , der auch die Gäste aus der Nachbarschaft begrüßte .
Der „ Tag der offenen Tür “ im Haus der Heimat war von der Absicht getragen , das reichhaltige Innenleben nach außen zu richten , um den Nachbarn mit der Geschichte der Heimatvertriebenen zu konfrontieren . Dieser Tag diente aber auch dem persönlichen Kontakt zwischen Menschen , die Tür an Tür leben , ohne sich aber bisher näher kennen gelernt zu haben .

WELTDACHVERBAND DER DONAUSCHWABEN

Die Mitglieder des Weltdachverbandes der Donauschwaben trafen sich am 19 . und 20 . Oktober zu einer Arbeitssitzung im Haus Pannónia in Speyer . Zum ersten Mal fand diese zweitägige Veranstaltung in der Domstadt statt . Die Mitglieder des Präsidiums , der Ausschüsse und die Vertreter der angeschlossenen Landesverbände kamen aus den USA , Kanada , Brasilien , Australien , Kroatien , Ungarn ( Jakob Bleyer Gern .), Österreich und Deutschland . Aus Kostengründen haben die Vertreter aus Serbien , Argentinien und Rumänien nicht teilnehmen können .
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriege wurden die Donauschwaben , Banater Schwaben , Sathmarer Schwaben und die Deutschen aus Ungarn aus ihren Siedlungsgebieten in Südosteuropa durch Flucht und Vertreibung , ihrer Heimatgebiete beraubt und in vielen Ländern der Welt neu sesshaft .
In allen Ländern , wo größere Gruppen eine neue Heimat fanden , wurden zur Erhaltung der Kultur und soweit wie möglich auch der Sprache Vereine gegründet , die sich zu Länderorganisationen zusammenschlossen .
Die früheren Tagungen fanden in Ungarn , Serbien und Kroatien , aber auch in den USA und in Brasilien statt . Letzter Tagungsort war Sindelfingen in Baden-Württemberg . Der Präsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben , Josef Jerger ( Ludwigshafen / Rhein ) und der Pressereferent des Weltdachverbandes Manfred König ( Speyer ) sind vor Ort ansässig und waren für die Planung und Durchführung zuständig . Jerger hat nach Speyer eingeladen , weil er diese Stadt als würdigen Rahmen für eine solch geschichtsträchtige Gemeinschaft hält und das in den Kreisen der Donauschwaben weltweit bekannte Haus Pannónia hier beheimatet ist .
Hauptpunkte dieser beiden Sitzungstage waren diie Jugendarbeit , die Kontaktpflege untereinander , Satzungsfragen , Fragen der Restitution des enteigneten Vermögens und die politischen Veränderungen in Südosteuropa . Auch die Errichtung von Gedenkstätten für die vielen Toten durch Flucht , Vertreibung und Internierung bei den Massengräbern in der alten Heimat , hier vornehmlich im ehemaligen Jugoslawien waren Thema der Versammlung . Ebenso wie die Wahl eines neuen Vizepräsidenten für Osteuropa , da Nikola Mack wegen seiner parlamentarischen Arbeit in Kroatien nicht mehr zur Verfügung stehen kann . Die Wahl fiel auf den Präsident der Landsmannschaft der Donauschwaben in Kroatien Herrn Zorislav Schönberger . Ausserdem wurden die nächsten 2 Treffen des Weltdachverbandes konkretisiert : und zwar 2007 in Ungarn ( im Rahmen eines Jugendtreffens des Weltdachverbandes ) und 2008 in den USA ( Cleveland ).
Neben der Abhandlung der Tagesordnung wurde natürlich auch das Umfeld in Augenschein genommen . So war eine Besichtigung der Stadt Speyer genauso organisiert wie ein Besuch der Pfalz und der Weinstraße . Die kulinarische Betreuung der Gäste haben die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses Pannónia übemommenn .
MM / MK
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