Vor 400 Jahren geboren Andreas Gryphius ist am 2 . Oktober 1616 in Glogau geboren ( gest . am 16 . Juli 1664 in Glogau ). Schlesischer Barockdichter , verfasste Trauerspiele , Lustspiele und Gedichte .
Wir sind doch nunmehr ganz , ja mehr denn ganz verheeret . Der frechen Völker Schar , die rasende Posaun , das vom Blut fette Schwert , die donnernde Kartaun hat aller Schweiß und Fleiß und Vorrat aufgezehret !
Die Türme stehn in Glut , die Kirch ist umgekehret , das Rathaus liegt im Graus , die Starken sind zerhau ’ n , die Jungfraun sind geschändt , und wo wir hin nur schaun , ist Feuer , Pest und Tod , der Herz und Geist durchfähret .
Doch schweig ich noch von dem , was ärger als der Tod , was grimmer denn die Pest und Glut und Hungersnot : Daß auch der Seelenschatz so vielen abgezwungen .
Andreas Gryphius
Vor 240 Jahren geboren Königin Luis von Preußen wurde am 10 . März 1776 in Hannover geboren ( gest . am 19 . Juli 1810 auf Schloss Hohenzieritz bei Neu - strelitz ) Gemahlin von Friedrich Wilhelm III . Auf ihr Betreiben kam es 1805 zu einer Annäherung Preußens an Russland . 1807 versuchte sie in einem Gespräch mit Napoleon vergeblich die Friedensbestimmungen für Preußen zu mildern . Ihr Einsatz für den Staat und ihre Lebensweise hatten große moralische Wir kungen .
AUF DEN TOD DER KÖNIGIN LUISE
Du schläfst so sanft ! – Die stillen Züge hauchen Noch deines Lebens schöne Träume wieder ; Der Schlummer nur senkt seine Flügel nieder , Und heil ’ ger Friede schließt die klaren Augen .
So schlummre fort , bis deines Volkes Brüder , Wenn Flammenzeichen von den Bergen rauchen , Mit Gott versöhnt die rost ’ gen Schwerter brauchen , Das Leben opfernd für die höchsten Güter .
Tief führt der Herr durch Nacht und durch Verderben ; So sollen wir im Kampf das Heil erwerben , Daß unsre Enkel freie Männer sterben .
Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache : Dann ruft dein Volk ; dann , deutsche Frau ! erwache , Ein guter Engel für die gute Sache !
Theodor Körner
Vor 230 Jahren gestorben Friedrich der Große (,‚ Der alte Fritz ”) ist am 17 . August 1786 in Potsdam gestorben . ( geb . am 24 . Januar 1712 in Berlin ); begründete die Großmachtstellung Preußens . Er fühlte sich als erster Diener seines Staates , trat für die unbedingte Duldsamkeit in Glaubenssachen ein und schuf die Grundlagen für die spätere Einigung Deutschlands unter Bismarck .
Die Festigkeit besteht im Widerstand gegen das Unglück , nur Feiglinge entwürdigen sich unter dem Joch , schleppen geduldig ihre Ketten und ertragen die Unterdrückung .
Friedrich der Große
Vor 200 Jahren geboren Gustav Freytag ist am 13 . Juli 1816 in Kreuzburg geboren ( gest . am 30 . April 1895 in Wiesbaden ).
Historiker und historischer Schriftsteller , Vertreter des bürgerlichen Realismus . Hauptwerke : ,, Bilder aus deutscher Vergangen - heit ” ( fünf Bände ) und „ Die Ahnen ” ( sechs Bände ).
Wer aus seiner Heimat scheidet , ist sich selten bewusst , was er alles aufgibt ; er merkt es vielleicht erst dann , wenn die Erinnerung daran eine Freude seines späteren Lebens wird .
Wenn die Auswanderer alles verlieren , die Liebe zu ihrem Vaterlande , selbst den geläufigen Ausdruck ihrer Muttersprache , die Melodien der Heimat leben unter ihnen länger als alles andere . Erst in der Fremde erkennt man , was das Vaterland ist .
Gustav Freytag
Vor 190 Jahren geboren Friedrich Krupp ist am 8 . Oktober 1826 in Essen geboren ( gest . in Essen am 17 . Juli 1887 ).
Gründer des weltbekannten Industriekonzerns . Er baute 1811 eine Gussstahlfabrik , um während der Kontinentalsperre Deutsch land vom englischen Gussstahl unabhängig zu machen .
Leg ’ an die Hand , so ruhet Gottes Hand auf dir . Jeremias Gotthelf
Vor 180 Jahren gestorben Ferdinand Raimund ist am 5 . IX . 1836 in Pottenstein , Nieder - österreich gestorben ( geb . in Wien am 1 . Juni 1790 )
Dramatiker , verfasste u . a . die Volksstücke „ Der Bauer als Mil - lionär ”, „ Der Alpenkönig und der Menschenfeind ” und „ Der Ver - schwender ”.
DA streiten sich die Leut ’ herum wohl um den Wert des Glücks . Der eine heißt den andern dumm , am End weiß keiner nichts . Da ist der allerärmste Mann dem andern viel zu reich ; das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt beide gleich . Die Jugend will halt stets mit G ’ walt in allem glücklich sein , doch wird man nur ein bißerl alt , dann find ’ t man sich schon drein . Oft zankt mein Weib mit mir – o Graus ; das bringt mich nicht in Wut ; da klopf ich meinen Hobel aus und denk : du brummst mir gut . Zeigt sich der Tod einst , mit Verlaub , und zupft mich : Brüderl kumm ’, da stell ’ ich mich im Anfang taub und schau mich gar nicht um . Doch sagt er : Lieber Valentin , mach ’ keine Umständ ’, geh ’ – Da leg ’ ich meinen Hobel hin und sag der Welt ade !
Hobellied , aus : „ Der Verschwender ” von Ferdinand Raimund
Vor 150 Jahren geboren Hermann Löns ist am 29 . August 1866 in Culm bei Bromberg geboren . ( Am 26 . September 1914 im Ersten Weltkrieg bei Reims gefallen ).
Alle seine Dichtungen sind von der Liebe zur Lüneburger Heide sowie ihrer Tier- und Pflanzenwelt geprägt . Er schrieb auch volksliedartige Lyrik und Romane aus der Welt der niedersächsischen Bauern .
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