aus. Die erste 500-Forint-Note wurde 1970 gedruckt, ihr folgte die
1000-Forint-Note, dann der 5000-Forint-Schein. Heute haben wir
20 000 Forint-Scheine.
Erstmals nach der Wende von 1989 erhielt der Formt die
Chance sich unter marktwirtschaftlichen Bedingungen zu entwi-
ckeln. Anfangs erwies sich das als schwierig, 1990 gab es eine
Inflation von 33,35% was allerdings als die niedrigste in den ehe-
maligen sozialistischen Ländern galt.
Die Ungarn hatten nur ein geringes Vertrauen in den Formt, die
meisten hielten ihre Ersparnisse in Devisen – vorzugsweise in D-
Mark oder US-Dollar. Dieser Trend brach allmählich ab und 2001
wurde der Forint für voll konvertierbar erklärt. Die kleinere
Einheit des Forints war der Fillér (dt. Heller), doch diese wurden
1999 aus dem Verkehr gezogen. 2008 folgten die eins- und zwei-
Forint-Münzen. Der Formt blieb auch nach dem EU-Beitritt
Ungarns im Verkehr. Eine Einführung des Euros ist zurzeit noch
nicht in Sicht, obwohl der Zeitpunkt dafür für 2006 festgelegt
wurde.
Heute werden die Banknoten auf Bestellung der Ungarischen
Nationalbank (MNB – Magyar Nemzeti Bank) hergestellt. Das
spezielle Banknotenpapier kommt aus der Papierfabrik in Diós -
gyôr, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Hungarian
Banknote Printing Company. Auf den Banknoten waren von
Anfang an landesspezifische Motive und die berühmtesten histo-
rischen Persönlichkeiten – Politiker, Dichter und Komponisten –
Ungarns abgebildet, wie Sándor Petôfi, Lajos Kossuth, György
Dózsa, Endre Ady, Béla Bartók. Leider wurde in der ungarischen
Geschichte bis jetzt keine einzige Frau ehrwürdig genug gefunden
um auf eine Forint-Banknote zu kommen – lediglich auf der 1000-
Forint-Banknote (1983) war eine stillende Mutter abgebildet. Die
erste Banknotenserie von 1947 hatte Nominale von zehn, zwanzig,
fünfzig und hundert Forint. Diese waren bis 1992 im Umlauf. Die
Grafik blieb, lediglich die Wappen wurden auf den Banknoten
geändert und höhere Nominale der Serie zugeführt. Heute sind
Scheine im Wert von 20 000, 10 000, 5000, 1000, und 500 HUF im
Umlauf. Mit dem Geburtstag des Forints darf ein weiteres Jubi -
läum nicht unerwähnt bleiben. Endre Horváth, Grafiker, ist vor
120 Jahren geboren. Er entwarf die ersten Pengô und dann später
die Forintbanknoten.
Wussten Sie?
Die wertvollste Banknote, die sich zur Zeit im Umlauf befindet, ist
der 10 000-Brunei-Dollar-Schein und der 10 000-Singapur-Dollar-
Schein. Sie haben einen Wert von 6.617,– Euro (beide sind 1:1
gekoppelt, laut Stand Juni 2016).
O
Mehr als 754 000 Menschen
erwarben die ungarische Staats -
bürgerschaft
(15. Juni 2015)
Mit einem einfachen Einbürgerungsverfahren haben bis 30. April
754 347 Personen die ungarische Staatsbürgerschaft erworben –
berichtet die Tageszeitung Magyar Hírlap.
Nach Meldung der Polizei wurde im Zeitraum 2013–2016 17
Personen die Staatsbürgerschaft verweigert, – gegen 2501 Perso -
nen wurde ein Strafverfahren wegen „auf tückische Weise erwor-
bener Staatsbürgerschaft” eingeleitet.
Gegen einige hundert Personen läuft Fahndung wegen
Beschaffung gefälschter Dokumente (Reisepass, Personalausweis,
Führerschein etc.)
Deutsch als Fenster in die Welt
Sprache bedeutet Dialog, Austausch und Zusammenarbeit zwi-
schen Menschen und Kulturen. Deshalb ist sie ein wichtiger Be -
standteil der deutschen Außenpolitik, insbesondere der Auswär -
tigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP). Deutschland fördert
die deutsche Sprache im Ausland mit jährlich etwa 315 Millionen
Euro. Im Fokus stehen dabei Auslandsschulen, Hochschulen und
die Erwachsenenbildung. Deutsch gehört weltweit zu den belieb-
ten Fremdsprachen:
15,4 Millionen Menschen lernen Deutsch. Das ist ein Ergebnis
der Studie „Deutsch als Fremdsprache weltweit 2015”, die alle
fünf Jahre auf Initiative des Auswärtigen Amts erhoben wird. Die
meisten Deutschlerner (87 Prozent) gibt es an Schulen. Im Hoch -
schulbereich lernen 1,3 Millionen Studierende Deutsch, in der
Erwachsenenbildung sind es etwa 600 000. Besonders stark wächst
das Interesse in Brasilien, China und Indien. Die meisten
Deutsch lerner weltweit gibt es mit 9,4 Millionen Menschen in
Europa. Spitzenreiter ist dabei Polen mit 2,28 Millionen.
www.auswaertiges-amt.de
O
Offizielles Geständnis
„Ich fühle mich jetzt, als gewählter rumänischer Staatspräsident,
sehr rumänisch. Ich habe meine ethnische Zugehörigkeit aber nie
in den Hintergrund gespielt. Mein Deutschtum hat nichts mit der
Bundesrepublik als Staat zu tun, sondern mit der Sprache und mit
der Kultur.”
Rumäniens Präsident Klaus Johannis, kurz nach seiner Wahl.
–ri–
• Zur
Erinnerung •
RUNDE GEDENKJAHRE
(Aufgespürt und redigiert von G. Krix)
Vor 910 Jahren gestorben
Kaiser Heinrich IV. ist am 7. August 1106 in Lüttich gestorben
(geb. 1050 in Goslar). Er ließ Papst Gregor VII. auf der Wormser
Synode absetzen, wurde dafür gebannt, 1077 musste er den be -
kannten Canossagang zur Rücknahme des Kirchenbannes antre-
ten. 1084 eroberte er Rom und wurde von Papst Clemens III. zum
Kaiser gekrönt.
Bergwinternacht. Die Wolken jagen weit.
Schneesturm erstickt düsterer Berge Gestein.
„Fremder, Ihr trugt dereinst ein ander Kleid!”
„Laßt! Das liegt fern. Heut will ich Büßer sein.”
„Hoi’ho, Herr Papst, zu End ist Euer Leid,
spendet den besten Prunk-Falernerwein,
jauchzet dem Herrn! Ein hoher Gast zieht ein,
des deutschen Königs Heinrich Herrlichkeit!”
Die deutschen Ströme schluchzen eisgebannt,
die Wälder ächzen unter Sturmgotts Hand,
vom Dom zu Aachen schreit der Glocke Schmerz.
Blutende Füße wandern durch die Nacht
in weißem Schnee. Ein harter Römer lacht.
Und starrer Stein wird Deutschlands junges Herz.
Robert Hohlbaum
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