Sonntagsblatt 5/2014 | Page 16

Interressierte Teilnehmer
Holzschnittzereikunst – Ausstellung
der elektronischen Orgel: Walter Karl Fleck) sorgte sodann für gute Stimmung mit schönen Liedern, während die deutsche „ En zian”-Volkstanzgruppe( Leitung: Marianne und Nelu Florea) die Stimmung erhitzte. Gerade beim Tanz begann wieder der Regen, was aber den Tänzern nichts ausmachte. Nicht vergessen darf man den Auftritt von Prof. George Gassenheimer, der diesmal das „ Banater Bergland”-Musikensemble im Alleingang vertrat.
Die Teilnehmer konnten während des Abschlussfestes auch die

„ Befreiung” vor 70 Jahren

Befreiung von Hab und Gut und Leben –
Das Schicksal der Donauschwaben
Auf der zwischen Hodschag und Filipowa( in der Woiwodina / Ser- bien) liegenden „ Heuwiese” liegt die größte Gruppe der Donau- schwaben aus der Batschka verscharrt / begraben, die aus einem einzigen Ort stammt und in einer einzigen Nacht von jugoslawischen Partisanen im Herbst 1944 ermordet wurde.
Was war geschehen?
Zur Erklärung nachstehend Auszüge aus Augenzeugenberichten( entnommen dem Buch „ Gedenkstätte auf dem Gräberfeld” von Dr. Georg Wildmann).
… Dann kam der 25. November, der schwärzeste Tag, der je über diese friedliche Gemeinde hereingebrochen ist. Es war ein be- deckter, nasskalter Herbsttag. In der Früh wollten einige Bauern auf ihre Felder fahren, um die Herbstsaat auszustreuen. Sie wurden aber von den Partisanen und Partisaninnen, die das ganze Dorf umzingelt hatten, daran gehindert und ins Dorf zurückgetrieben. Nach der hl. Messe ging der Ausrufer mit der Trommel
Der „ Franz Stürmer” Chor
Ausstellung des Malereikreises „ Deutsche Kunst Reschitza” – Leitung: Doina und Gustav Hlinka – und des „ Jakob Neubauer“- Holzschnitzerei-Kreises – Leitung: George Molin, im selben Hof besichtigen. Sie wurde dem anwesenden Publikum durch ihre Leiter vorgestellt. Anschließend wurden alle Teilnehmer zu einem gemütlichen
Abend eingeladen. Die Ferien sind und sind auch nicht Ferien: Beim Sitz des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen in der Oituzului-Straße wird die Tätigkeit erst im September wieder aufgenommen, während die Kultur- und die Herausgeber-Tätigkeit auch in den Sommermonaten in Reschitza weitergehen wird.
wieder durch das Dorf und verkündete: Alle Männer und Bur- schen von 16 – 60 Jahren haben sich unverzüglich vor dem Ge- meindehaus einzufinden. Wer nicht kommt und von den Parti- sanen erwischt wird, werde an Ort und Stelle erschossen. Vor dem Pfarrhaus musste der Trommler kundgeben, dass sich auch die Priester zu melden hätten …”.
… So sammelten sich bis gegen 9 Uhr ungefähr 350 Männer und Burschen vor dem Gemeindehaus. Mehr Männer waren nicht im Dorf: Entweder waren sie als Soldaten weit weg von der Heimat, oder sie waren außerhalb der Heimatgemeinde zur Arbeit aufgeboten, zumeist auf dem Flugplatz der Kreisstadt. Wir sahen Parti- sanen und Partisaninnen mit hasserfüllten Gesichtern oder auch teilnahmslos hin- und hergehen, schlecht angezogen, halb in Zivil, halb in Uniform, Maschinenpistolen auf der Brust hängend oder Gewehre auf dem Rücken … Gegen zehn Uhr wurden wir in den umzäunten Hof um die Kirche beordert und mussten uns dort in Viererreihen aufstellen …
Alle Anwesenden wurden aufgeschrieben und in zwei Gruppen „ sondiert”. Niemand ahnte, was dies zu bedeuten habe. Über Leben und Tod entschied in diesen Stunden auch die Schickung des Zufalls. Als an die Männer die Frage gestellt wurde, wer von ihnen daheim Kriegsausrüstung oder Lederstiefel habe, der möge sich melden und er würde entlassen. Da hob Karl Mattes zitternd
Am 17. Juni 2011 wurde die Gedächtnisstätte auf der Heuwiese eingeweiht.
Die „ Heuwiese” – ein Fall von vielen. Den Menschen von heute unvorstellbar. Geschichte – der heutigen Generation unbekannt.
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