Deutsche Volksgruppen
war das slowakische Mädchen aus Pressburg zu Gast in Budapest und fühlte sich sehr wohl.( Ein ungarisches und ein slowakisches Mädchen sind binnen Tage Freunde. Ohne die engstirnigen, agg- ressiven und schädlichen Nationalisten wäre das Leben hier im Karpatenbecken so schön.)
Ist es keinem unserer „ nationaler” Madjaren in den Sinn ge- kom men – weder bei uns noch drüben –, dass Jan Slota und seine Partei eigentlich ein Werk von Miklós Duray sind? Die beiden na- tio nalistischen Extreme leben seit längerem davon, dass sie das ohne sie friedliche slowakische und madjarische Volk gegeneinander aufbringen. Der gesäte Drachenzahn ist zum Sprung gekommen und gedeiht und wir können entzückt das „ großartige” Ergebnis bewundern. Und wir können unsere klugen Ideen formulieren, wie man die madjarisch / ungarisch – slowakische Versöh- nung vorantreiben könnte. Was die Zukunftsperspektiven anbelangt, mit Duray, Slota und den zügellosen Nationalisten können wir nichts Gutes erwarten. Wer den Friedensvertrag von Trianon, das „ nationale Drama”, ohne jegliche – madjarische, kroatische, rumänische, ruthenische, serbische und slowakische – nationale Befangenheit objektiv betrachten möchte, muss die zeitgenössischen statistischen Daten bezüglich Demografie kennen lernen.
Man muss sehen, welche Völker, mit welcher Verteilung und wo vor dem Ersten Weltkrieg, im Jahre 1910, auf dem Gebiet des „ historischen” Ungarns, anders genannt Großungarn, gelebt ha- ben. In Kenntnis der Fakten kann jeder eine felsenfeste, begründete Meinung bilden. Ohne Kenntnis der Daten kann man bestenfalls dahinreden. Gut hundert Jahre sind seitdem vergangen, in einer so langen Zeit haben sich die überhitzten Gemüter womöglich beruhigt und die Bereitschaft ist größer, dass wir das Ereignis, den Weg, der dazu führte und die Konsequenzen gemeinsam objektiv beurteilen. Um das zu unterstützen, stelle ich den Anteil der Nationalitäten im Lande allgemein und in den Komitaten detailliert dar. Es soll bei der Orientierung helfen, könnte die – meist nicht gerechtfertigte – Verärgerung, verursacht durch die erfahrene Ungerechtigkeit, lindern, wenn wir uns anstelle von Träumerei, Emotionen mit Daten vertraut machen. Ich will den lieben Leser dazu ermuntern, den statistischen Angaben Glauben zu schenken. Bei der Vorstellung der offiziellen Ergebnisse der ungarischen Volkszählung von 1910 habe ich die Publikationen des Königlich-Ungarischen Zentralamts für Statistik aus dem Jahre 1912 zugrunde gelegt.( Sie sind auffind- und prüfbar in der Bibliothek des Landesamtes für Statistik.)
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Deutsche Volksgruppen
Pressedienst des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs( VLÖ) – PA2014-09; 10.07.2014
VLÖ: 450 Österreicher mit donau- schwäbischen Wurzeln stellten einen Restitutionsantrag in Serbien
„ Wie aus einem Schreiben des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres( BMEIA) an den VLÖ hervorgeht, haben bis zum 3. März 2014 – der Frist zur Einbringung eines Restitutionsantrages für alle anspruchsberechtigten Donauschwa- ben in Serbien – 450 Österreicher mit donauschwäbischen Wur- zeln ihren Rechtsanspruch geltend gemacht”, so Dipl. Ing. Rudolf Reimann, Bundesvorsitzender des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs( VLÖ) und Generalsekretär Ing. Norbert Kapeller.
„ Nachdem sich die Anzahl der Antragssteller noch Ende
Februar 2014 deutlich erhöht hat und noch nicht alle Anträge zur Gänze erfasst wurden, könnte diese Zahl nach Informationen des BMEIA sogar noch erheblich steigen”, freuen sich Reimann und Kapeller, da noch im März 2014 Medienberichten zufolge vergleichsweise nur 321 anspruchsberechtigte Donauschwaben einen Antrag gestellt hätten.
„ Dass fast zwei Drittel aller Antragssteller ihren Antrag aus verschiedensten Gründen zurückgezogen haben, bleibt natürlich ein Wermutstropfen”, ergänzen Reimann und Kapeller.
Wie das BMEIA dem VLÖ noch ergänzend mitteilt, ist es bislang zu keiner einzigen Ablehnung eines Antrages aus Österreich gekommen. „ Dies ist sicherlich ein deutlicher Hinweis auf den Koo pe rationswillen der serbischen Restitutionsagentur”, führt Rei mann weiters an.
„ Nichtsdestotrotz muss aber darauf hingewiesen werden, dass bei vielen anhängigen Verfahren noch wesentliche und notwendige Unterlagen fehlen. Dass die Beschaffung dieser Unterlagen für viele Antragssteller eine immense Herausforderung bedeuten kann, ist natürlich einleuchtend”, so Generalsekretär Kapeller, der jedoch darauf hinweist, dass die Angebote des BMEIA, der mit der Causa befassten Rechtsanwaltskanzleien aber auch von der serbischen Restitutionsagentur im Sinne der Unterstützung bei der Recherche seitens der donauschwäbischen Antragssteller leider nur allzu selten genutzt werden.
„ Zudem appellieren wir an alle Anspruchsberechtigten, sich im Falle von offensichtlich mutwilligen Verzögerungen und willkürlichen Entscheidungen seitens der serbischen Behörden an den VLÖ zu wenden. Der VLÖ wird sich in Folge zielgerichtet an das BMEIA wenden, damit auch alle diplomatischen Kanäle ausgeschöpft werden können, um in Folge Verzögerungen bei den Ver- fahren möglichst zu vermeiden”, so Reimann und Kapeller ab- schließend.
Rückfragehinweis: Ing. Norbert Kapeller
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Rumänien – Banater Berglanddeutsche
Abschluss-( Garten) fest im „ Alexander Tietz”-Bibliothekshof mit Regentropfen verbunden
von Erwin Josef Tigla
Wir haben schon seit dem Tätigkeitsbeginn des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „ Deutsche Vortragsreihe Reschitza” im Jahre 1987 unsere Mitglieder gewöhnt, alljährlich im Juni – Juli einem Abschlussfest beizuwohnen. Und so geschah es auch diesmal, als wir am 8. Juli 2014, beim Deutschen Jugend-, Dokumen- tations- und Kulturzentrum, das Abschlussfest des 27. Ar- beitsjahrs des Reschitzaer Kulturvereins feierten, im Hof derjenigen Kultureinrichtung, die im Oktober ihr 10-jähriges Bestehen innerhalb der Kulturdekade, XXIV. Auflage, feiern wird.
Laut den Wettervorhersagen sollte es an diesem Nachmittag Sturm und Gewitter geben. Als es am frühen Nachmittag wirklich zu regnen begann, sahen wir uns schon außerstande, die Ver- anstaltung im Hof abzuhalten. Doch der kommende Sonnen- schein gab uns wieder Mut, so dass alles im Freien vorbereitet wurde.
Pünktlich begonnen hat das Fest mit dem Bericht des Vereins- leiters Erwin Josef Tigla, geholfen von seinem Stellvertreter, Dr. Ing. Christian Paul Chioncel.
Der „ Franz Stürmer”-Chor( Leitung: Prof. Elena Cozâltea, an
( Fortsetzung auf Seite 16)
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