Sonntagsblatt 4/2024 | Page 8

JH : Diese Erfahrungen prägen mich bis heute . Es ist einfach wunderbar zu spüren , wie sehr unsere donauschwäbische Gemeinschaft weltweit aktiv ist . Egal , wo man ist , man fühlt sich bei den Donauschwaben immer wie zu Hause . Wir sind eine große Familie und das merkt man . Darauf bin ich sehr stolz .
SB : Wie lebendig sind die Beziehungen der LM der Donauschwaben bzw . des Dachverbandes zu den Deutschen in Ungarn , zumal diese über eine eigene Landsmannschaft in Deutschland verfügen ?
JH : Die Beziehungen sind sehr gut und von einem freundschaftlichen Verhältnis geprägt . In mehreren Gremien arbeiten wir gerne zusammen . Besonders hervorheben möchte ich hierbei unsere Zusammenarbeit mit dem Landesrat , der sich auch im Weltdachverband sehr einbringt .
SB : Sie dürfen als Gymnasiallehrer ein besonderes Augenmerk auf der Jugend haben – wie versucht die LM die Jugend in die landsmannschaftlichen Aktivitäten einzubeziehen ?
JH : Das ist mir ein großes Anliegen . Beide Generationen sind mir dabei sehr wichtig . So sind die Zeitzeugen aus der Erlebnisgeneration für die Bekenntnisgeneration unentbehrlich . Sie glauben gar nicht , wie sehr sich die Jugend für ihre Herkunft interessiert . Man muss sie nur zu Wort kommen lassen und ein ehrliches Interesse zeigen . Zeitgemäße Formate sind dabei natürlich auch in der Bildungsarbeit und in den sozialen Medien notwendig . Wir sind auf einem guten Weg .
SB : Welche konkreten Pläne und Vorhaben haben Sie für die nächste Zeit ?
JH : Aktuell denken wir in diesem Jahr an eine ganze Veranstaltungsreihe zu „ 80 Jahre Flucht , Vertreibung , Neubeginn ”. All diese Termine finden Sie auch auf unserer neu geschaffenen Homepage unter www . bundesverband-donauschwaben . de . Das gab es so in den vergangenen Jahren leider nicht . Schauen Sie deshalb gerne dort vorbei ! Alle lade ich sehr herzlich dazu ein , zu diesen Veranstaltungen vorbeizukommen . Wir freuen uns sehr auf den Austausch und die Begegnungen !
SB : Herr Harich , vielen Dank für das Gespräch ! Das Gespräch führte Richard Guth .

„ 70 JAHRE ALTÖSTERREICHER “

VERTRIEBEN , ABER NICHT VERGESSEN

Jubiläumsveranstaltung des VLÖ im Parlament erinnert an Schicksal der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg
Der Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich ( VLÖ ) setzt sich seit 70 Jahren für die Interessen der nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Gebieten der ehemaligen österreichischungarischen Monarchie Vertriebenen deutscher Muttersprache ein . Zu diesem Anlass hielt er am Montag , dem 14 . Oktober 2024 , seine Jubiläumsveranstaltung in den Räumlichkeiten des Parlaments im Palais Eps tein ab . Gastgeber und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka wurde in diesem Rahmen vom VLÖ für seine Verdienste um die Anliegen der Heimatvertriebenen mit der „ Goldenen Ehrennadel “ des Verbands ausgezeichnet .
Nach Eröffnungsworten Sobotkas und einer Video- Grußbotschaft von Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer brachten der Präsident des VLÖ Norbert Kapeller und der Zeithistoriker Philipp Strobl dem Publikum die Geschichte des Verbands näher . Darauf folgte eine Gesprächsrunde mit Gudrun Kugler ( ÖVP ),
8 SoNNTAGSBLATT