Während unserer Tournee haben wir in Klassenzimmern , Gemeindezentren , Turnhallen und Bibliotheken gespielt . An allen Orten war der Enthusiasmus der Zuschauer und Teilnehmer spürbar , die der zweisprachigen Geschichte begeistert folgten und an den von unserem Theaterpädagogen geleiteten Spielen intensiv teilnahmen ,. Das positive Feedback der Kinder und Pädagogen beweist , dass Fundbüro genau die Art von Programm ist , die sowohl Theater Jetzt als auch der Verein für Ungarndeutsche Kinder brauchen , um ihr gemeinsames Ziel zu erreichen : den Schülern die deutsche Sprache näherzubringen .
AUSTAUSCH UND BEGEGNUNG
Neugewählter Weltdachverbandspräsident Jürgen Harich im SB-Gespräch
SB : Sie wurden im April als Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden Johann Supritz zum Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft ( LM ) der Donauschwaben gewählt . Wenige Monate später folgte die Wahl zum Vorsitzenden des Weltdachverbandes – wie fühlen Sie sich in Ihren neuen Ämtern ?
Geschichten von „ dahoam ”.
SB : Auch bei der LM der Deutschen aus Ungarn vollzog sich in den letzten Jahren ein Generationenwechsel – inwiefern wird dies das Gesicht Ihrer Landsmannschaft bzw . des Dachverbands verändern ?
JH : Sehr wohl ! Das Arbeiten für unsere donauschwäbische Gemeinschaft ist für mich eine Herzensaufgabe und bereitet mir eine große Freude . Besonders stolz bin ich auf die von mir neu eingeführte Teamarbeit . Das Wir-Gefühl steht bei uns groß im Vordergrund .
SB : In einem Mitgliederbrief berichten Sie davon , dass Sie sowohl aus der Batschka als auch aus dem Banat stammen – würden Sie uns bitte etwas ausführlicher in Ihre Familiengeschichte einführen ?
JH : Sehr gerne ! Die Vorfahren meiner Mutter stammen aus Gajdobra in der Batschka und die meines Vaters aus Mramorak und aus Franzfeld . Teilweise stehen noch die Häuser meiner Großeltern und ich pflege zu den jetzigen Bewohnern einen sehr guten Kontakt . So bin ich nahezu jedes Jahr in der alten Heimat .
SB : Geboren und aufgewachsen sind Sie in Schwaben , als Vertreter der Enkelgeneration – inwiefern wurde Ihre Kindheit und Jugend vom donauschwäbischen Erbe geprägt ?
JH : Seit meiner Geburt bin ich von Donauschwaben umgeben . Das prägt einen natürlich sehr . Die Familie war und ist mir immer sehr wichtig . So war ich in meiner Kindheit und Jugend sehr oft bei meinen Omas und Opas und ich war regelrecht fasziniert von ihren
SoNNTAGSBLATT
JH : Wer mit der Zeit gehen will und unser donauschwäbisches kulturelles Erbe nachhaltig bewahren will , kommt um einen Generationenwechsel gar nicht herum . Dies ist in allen Lebensbereichen so . Die meisten haben dies rechtzeitig erkannt . Wichtig ist dabei , dass alle Generationen weiterhin zusammenarbeiten . So können wir gestärkt und voller Zuversicht in die Zukunft blicken .
SB : Mit welchen Herausforderungen hat die Landsmannschaft zu kämpfen ?
JH : Da ist der Übergang von der Erlebnis- zur Bekenntnisgeneration ein großes Thema . Dies hat natürlich Auswirkungen auf die Mitgliederzahl . Und wenn sie mich so direkt fragen , ist es auch nicht immer einfach mit gewissen wenigen Personen , die im hohen Alter nicht loslassen können und sich der Zeit einfach nicht anpassen wollen . Dies ist sehr schade und schadet auch unserer Gemeinschaft . Man sollte froh sein , dass es noch Jüngere gibt , die voller Tatendrang sind und sich mit vollem Einsatz in die Landsmannschaft einbringen . Nur so ist die Zukunft gesichert .
SB : Sie haben sich 2017 / 18 ein Sabbatjahr gegönnt und zahlreiche donauschwäbische Gemeinschaften rund um die Welt besucht – welche Erfahrungen haben Sie dabei gesammelt ?
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