Diese Arbeit blickt - so die Erinnerungen von Johann Hargitai - auf eine lange Geschichte zurück : „ Ich war bei der Schaffung des Selbstverwaltungssystems der Nationalitäten - früher Minderheiten - insbesondere in der Branau aktiv . Ich stand Josef Baling zur Seite , mit dem ich nicht immer einer Meinung war : Er gehörte der Generation meines Vaters an und hat die Schicksalsjahre der Gemeinschaft nach 1945 hautnah erlebt . Dennoch setzten wir uns freundschaftlich verbunden für die Sache ein .”
( Aussiedlung ) durch „ Vertreibung “ zu ersetzen , der in den deutschsprachigen Gebieten gängig ist . Aber es gelang mir / uns , dass es in einem parlamentarischen Dokument erstmalig nicht um den technokratischen Begriff ging , sondern die tragische Realität auch kraft des Wortes beschrieben wurde .” Bei der Einführung des Gedenktages ( 12 . Dezember 2012 ) stand erstmal nur Verschleppung , dies wurde ein Jahr später um „ Vertreibung ” erweitert . Zu sehr habe man mit „ Verschleppung ” die Malenkij Robot verbunden .
Auch seine Arbeit im parlamentarischen Ausschuss für Menschenrechte , Minderheiten und Religion bewertet er im Rückblick positiv . Hier habe er sich für die kulturelle Autonomie der Minderheitengemeinschaft stark gemacht und habe als promovierter Jurist an den entsprechenden Gesetzesvorlagen gearbeitet . Auch der Anfang der 2010er Jahre eingeführte „ Gedenktag der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen ” ist mit seinem Namen verbunden . Die Vorbereitungen hätten bereits in seiner Zeit als Vorsitzender des Komtatstages der Branau zwischen 2006 und 2010 begonnen : „ Es war nicht einfach , den Begriff „ kitelepítés ”
TIEF VERWURZELT
SB-Gespräch mit der Valeria-Koch-Preisträgerin Heidi Gerner
Heidi Gerner aus Nadasch / Mecseknádasd wurde im Rahmen der Landesgala der LdU mit dem diesjährigen Valeria-Koch-Preis ausgezeichnet . Im Folgenden können Sie ein Interview lesen , das Martin Szanyi mit ihr geführt hat .
SB : Würdest du dich ein bisschen vorstellen ?
HG : Also ich heiße Heidi Gerner und wohne in Nadasch . Ich bin jetzt 19 Jahre alt und habe gerade meine Abiturprüfung abgelegt . Ich lebe seit meiner Geburt in Nadasch . Ich wurde in einer schwäbischen Familie großgezogen . Vor allem meine Mutter hat mit uns schon als Kleinkinder Deutsch gesprochen . So sind wir zweisprachig aufgewachsen und das hat mir wichtige Grundlagen für mein späteres Leben gegeben .
SB : Zum einen herzlichen Glückwunsch zum Valeria-Koch-Preis . Das ist eine schöne Anerkennung deiner Tätigkeit .
HG : Danke schön . Vielen Dank !
SB : Also , du tanzt , machst Musik und wie du gerade gesagt hast , du sprichst sogar Mundart . Du hast an Mundartwettbewerben teilgenommen und du trittst bei ungarndeutschen Veranstaltungen auf . Was bedeutet dir diese Auszeichnung ?
HG : Also für mich ist das eine sehr große Ehre . Ich konnte es kaum glauben , als ich mich angemeldet habe . Ich dachte , ich versuche es . Ich habe ja nichts zu verlieren . Aber für mich war es natürlich wichtig , weil es eine große Anerkennung ist , so einen Preis zu bekommen . Aber für mich war es sehr wichtig für die Jugendlichen , die so sind wie ich , das so zu zeigen . Wenn sie sich bei solchen Sachen hinstellen und zeigen , dass es für sie auch wichtig ist und zum Beispiel
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Aktuell arbeitet der studierte Geschichtslehrer als Ministerialbeauftragter am Projekt „ Mohatsch 500 ”. Dabei gehe es ihm auch um das Einbinden der deutschen Gemeinschaft . Denn es habe eigentlich zwei Schlachten von Mohatsch gegeben : eine 1526 , die andere 160 Jahre später 1687 bei Harschan / Nagyharsány unweit von Willand . Diese Schlacht habe eine „ zweite Landnahme ” durch die Ansiedlung der Deutschen eingeläutet , die eine große „ Kapitalinvestition ” bedeutet habe , so Hargitai . Er kämpfe dabei als Vertreter des Fachs um die historisch korrekte Bewertung der deutschen Ansiedlung nach der Osmanenzeit .
auch tanzen oder Musik machen oder was auch immer , dann können sie für ihre Leistungen belohnt werden . Ich glaube , das Gefühl , wenn du auf einer Bühne stehst , und da sitzen tausende von Menschen und dann sagen sie auf einmal deinen Namen und du kannst auf die große Bühne gehen und alle verehren dich . Das ist schon etwas , was eigentlich unbeschreiblich ist . Also für mich war das ein sehr , sehr schönes Gefühl und ich wollte damit auch zeigen , dass man nicht nur mit guten Leistungen was erreichen kann , sondern wenn man sich immer wieder für etwas einsetzt , dann ist es nach einer Weile so , dass sie deinen Namen schon kennen . Und wenn sie wissen , ja , die habe ich schon bei einem anderen Wettbewerb getroffen , ja , die war letztes Mal hier , dann dort , dann sehen auch andere Leute , dass es nicht unbedingt das Wichtigste ist , dass du immer den ersten Platz machst . Das ist natürlich auch was und das ist auch wichtig , aber ich glaube , wenn sie sehen , dass du dich immer wieder für diese Dinge engagierst , dann ist das viel wichtiger , als dass du in allem die Beste bist .
SB : Also im Allgemeinen war das eine Rückmeldung für dich , was du geleistet hast , und das sollte belohnt werden .
HG : Ja , das war auch sehr wichtig für mich . SB : Und was für ein Instrument spielst du ?
HG : Also ich spiele Klarinette und seit einigen Jahren habe ich auch mit Saxophon angefangen . Ich habe in der Grundschule mit Klarinette angefangen , das habe ich jetzt 10 Jahre lang gelernt . Ich hatte immer Musikunterricht und dann habe ich vor 3-4 Jahren angefangen Saxophon zu spielen und da habe ich auch ein paar Jahre Unterricht gehabt , aber jetzt habe ich das schon abgebrochen .
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