Sonntagsblatt 4/2024 | Page 15

ein Appartement in schöner Lage zu kaufen . Allerdings gestalteten sich die Verkaufsverhandlungen zäh , denn Herr Schneider hat in Schönwald das Appartement dreimal besichtigt , dreimal dem Kauf zugestimmt und dreimal wieder abgesagt . Schließlich hat er den Kaufvertrag doch noch unterschrieben und bei einem Kaufpreis von DM 35.000 ein gutes Geschäft gemacht .
Im Februar besuchte ich meinen Chef in seiner neuen Wohnung in Oberstdorf . Sohnemann Alexander durfte auch mit . Herr Ratzel wechselte oft sein Domizil . Woman „ in “ war , da musste er auch hin . Sogar bei unserem Privatbesuch konnte es das Verkaufsgenie nicht lassen . Er sagte gleich zu mir : „ Mit Ihren Verkaufserfolgen bin ich ja sehr zufrieden , aber Sie selbst haben bei der KUR- BAU noch nichts gekauft “. Die Unterredung endete , wie sie enden musste : Ich kaufte bei Herrn Ratzel aus dem KURBAU-TENERIFFA-ANGEBOT zwei Studios „ COLUMBUS “ in Puerte de la Cruz für nur je DM 6.000 und einen Reihenbungalow in der Urbanisation JARDIN DEL SOL in Tacoronte auf Teneriffa für nur DM 28.000 . Erst später hat sich herausgestellt , dass ich die Objekte für den doppelten Preis verkaufen konnte .
Am Freitag , den 1 . Juli 1977 , flog ich mit einer Interessentin mit der Lufthansa nach Teneriffa . Alexander war dabei . Die Aussicht auf den Felsen von Gibraltar war imposant . Von Freitag auf Samstag übernachteten wir im Grandhotel MENSEY in Santa Cruz und von Samstag auf Sonntag im Hotel San Antonio in Puerto de la Cruz ; Abendessen im Restaurant Papagayos bei Herrn Radile . Beim Heimflug erfolgte eine Zwischenlandung in Zürich . Dort trafen wir die Schauspielerin Senta Berger mit ihrem kleinen Sohn auf dem Arm . Die Wartezeit verstrich für Alexander wie im Flug mit „ Fix und Foxi “ lesen . Uns gefiel es im Hotel San Antonio so gut , dass wir gleich unseren Jahresurlaub dort buchten . Am Abflugstag , Freitag , den 15 . Juli , war ich noch fleißig . Ich fuhr nach Gaggenau und verkaufte an Herrn Lämmerhirt , Steuerberater und Wirtschaftsprüfer , eine schöne und große Ferienwohnung in Überlingen am Bodensee . Da staunten mein Chef Herr Ratzel und die ganze KUR- BAU einschließlich der beiden Vorstande Dr . Schmidt und Dr . Glässing über mein Engagement .
Im palmenumsäumten Hotel San Antonio mit Flamingo-
SoNNTAGSBLATT
Teich wohnten wir im Bungalow Nr . 10 . Da gab es ein kleines und ein großes Schlafzimmer . Sieghilde und die beiden Buben belegten gleich das große . Mich verfrachtete man ins kleine . Im Rahmen der „ Ausbürgerung “ erfand Alexander für mich den Urlaubsnamen „ Lord Snowdon “ in Anspielung auf den Gatten von Prinzessin Margret von England und dessen „ Ausbootung “ zu jener Zeit .
Unser Urlaubsdomizil in Halbhöhenlage bot uns alles , was man nur von einem idealen Urlaub erwarten konnte . Das Frühstück brachte · man uns aufs Zimmer . Ringsum lauter Natur ! Im angenehm temperierten Swimmingpool plantschten unsere Wasserratten . Das Mittag- und Abendessen schmeckte uns gourmetverdächtig . Ein Riesenhund durchstreifte unsere Liegestuhlreihen routiniert wie ein „ Guten Tag-Sage-Onkel “ einer Maîtfre de plaîsir-companie . Und dann passierte etwas Lustiges : Unser kleiner Robert gefiel dem Hotelhund so gut , dass er ihm vor lauter Liebe mit seiner großen Schnauze sein Höschen auszog . Alle amüsierten sich .
Die Sommer- und Herbsttage erfreuten uns in Feld , Wiese und Wald . An Weihnachten gab ’ s viele Geschenke und da ging ein Spielzeug kaputt . Dazu bemerkte knitzer Klein-Robert : „ Der Papa setzt seine Brille auf und dann macht er ‘ s wieder .“ Die Bestätigung seiner wichtigen Aussage erfolgte durch mehrmaliges Kopfnicken .
1978 Unser Sohn Alexander durfte am Sonntag , den 2 . April 1978 , seine Hl . Kommunion im Filderdom St . Petrus und Paulus zu Neuhausen / F . von unserem Pfarrer ADAM empfangen . Alle mit Rang und Namen waren dabei : die Familien-Kongregationen Riedl-Neuhausen , Riedl-Bodensee sowie Fingerlin-Neuhausen und Stromeyer-Kirchheim . Im Römerkastell zu Köngen gestalteten wir ein feierlich-fröhliches Fest . Die Germanen und die Römer ließen grüßen .
Der traditionelle Kommunionsausflug mit Herrn Pfarrer ADAM führte uns zur „ Altweibermühle “ nach Tripsdrill . Die Damen kamen alle zehn Jahre verjüngt zurück .
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