ungarn, rund um Ödenburg, oder gleich im Ausland. Man be-
obachte aber auch eine andere Entwicklung: Die Übersiedlung
rumänischer Staatsbürger, von den der Stadtteil Rumänisch-Jula
profitieren würde. Auch die Versorgung mit dem pädagogischen
Nachwuchs bereitet Maria Solymosi-Szilágyi Sorgen, eine Erfah-
rung, die sie mit anderen Kindergartenleiterinnen teilt. Deswegen
arbeite man eng mit der Lehranstalt für Kindergartenpädagogik
in Szarvas zusammen und biete angehenden Kindergärtnerin-
nen Praktikumsplätze an. Auch finanziell könne man sich, ent-
gegen langläufiger Meinungen, keine großen Sprünge leisten,
was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass der Kinder-
garten ihre maximalen Kapazitäten für 125 Kinder noch nicht
ausgeschöpft hat, was nach Worten von Solymosi-Szilágyi an-
gesichts der Raumkapazitäten - was dem Besucher während des
Rundgangs auch mehr als deutlich wird - ohnehin problematisch
wäre. Die staatliche Zuwendung sei aufgabenbezogen, den Rest
müssten die örtlichen Selbstverwaltungen zuschießen. Dies gel-
te auch für die Verpflegung der Kinder, die nur zum Teil staatlich
bezuschusst wird. Dennoch zeigt die Leiterin stolz frisch reno-
vierte Gruppenräume, die man aus gezielten staatlichen Förder-
mitteln finanziert hat.
Nach Auflösung der Pflanzenzucht ab Herbst 1991 Tätigkeit im
Bezirk Neusiedl am See im Rahmen verschiedener Projekte der
Bgld. Landwirtschaftskammer. Dienstort: Landwirtschaftliches
Bezirksreferat Neusiedl am See.
Unter anderem war Frau Gertrude Adam auch Mitarbeiterin bei
der Gründung des „Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel“:
(Flächeneinbringung/ Flächensicherung), in der Folge Betreuung
von Projektflächen z.B. Pufferflächen rund um den Nationalpark
oder Naturschutzgebiete, Gewässerbegleitstreifen, Beweidungs-
projekte, Aufbau eines Vereins der bäuerlichen Direktvermarkter
im Bezirk Neusiedl am See.
Auch vor und nach ihrer Pensionierung ab 1.5.2007 war Frau
Gertrude Adam als Heimatforscherin aktiv tätig, wobei anfangs
Forschungen nur über die Heimatgemeinde Orczydorf im Mittel-
punkt standen – als eifrige und dankbare Schülerin ihres Banater
Landmannes Dr. Anton Peter Petri.
Weiters Forschungen über die Marktgemeinde Rohrau (Rohrau,
Gerhaus, Pachfurth, Hollern), umfangreiche Sammeltätigkeit und
Archivrecherchen folgten anschließend im Laufe vieler Jahre.
Frau Gertrude Adam ist langjähriges aktives Vorstandsmitglied
des Vereins der Banater Schwaben Österreichs, dessen Vor-
stand hiermit der Gewürdigten herzlichst gratuliert.
Gertrude Adam mehrfach gewürdigt
Von Hans Dama
Am 18. September wurde der Banaterin, Dipl. Ing. Gertrude
Adam, Heimatforscherin, vom Land Niederösterreich durch die
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner als Anerkennung für ihre
Forschungen in und um die Gemeinde Rohrau (Geburtsort des
Komponisten Joseph Haydn: 1732–1809) die Goldene Medaille
des Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Niederösterreich
verliehen.
Zum Festakt nach St. Pölten wurde Frau Gertrude Adam vom
Bürgermeister der Marktgemeinde Rohrau, vom Vizebürgermeis-
ter, vom Obersekretär und vom Ortsvorsteher von Pachfurth, wo
sich Frau Adams Wohnsitz befindet, begleitet.
Auszeichnungen konnten bei dieser reichhaltigen Tätigkeiten
nicht ausbleiben: Erwähnt sei stellvertretend für viele z. B. das
2006 erhaltene „Ehrenzeichen des Landes Burgenland“ für be-
sondere Verdienste um das Land Burgenland.
Zwecks Abrundung ihrer vielseitigen Tätigkeit – hier einige Ver-
öffentlichungen:
Zusammen mit Dr. A. P. Petri: „Heimatbuch der deutschen Ge-
meinde Orczydorf im Banat“. Marquartstein 1983, 482 Seiten
Festschrift 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pachfurth 1875-
1985, Ebreichsdorf 1985
Festschrift 200 Jahre Pfarre Pachfurth 1785-1985, Ebreichsdorf
1985
In Ihrer Laudatio hielt Landshauptfrau Mikl-Leitner Folgendes
fest: Festschrift 300 Jahre Pfarre Rohrau 1693-1993, Mannersdorf/
Leithageebirge 1993
„Frau Diplomingenieur Adam kam als Kind aus dem deutschsp-
rachig geprägten Banat in Rumänien ins niederösterreichische
Pachfurth und war als Pflanzenzuchtexpertin beruflich tätig, wid-
met sich bis heute mit großer Leidenschaft der Heimatforschung,
wobei 1983 das Heimatbuch ihres Geburtsortes Orcydorf ent-
stand und es folgten mehrere sorgfältig recherchierte und aus
landskundlicher Sicht interessante Festschriften und Fotoauss-
tellungen über Gerhaus, Rohrau und Pachfurth.“ Festschrift 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gerhaus 1893-1993,
Mannersdorf/Lgb. 1993
Frau Gertrude Adam kam im April 1957 als 10-Jährige mit der
Mutter zum Vater nach Österreich, der im Okt. 1947 illegal nach
Österreich eingereist war, um sein Studium zum Agrarier (Dipl.
Ing.) zu beenden. Quelle: Persönl. Mitt. von Gertrude Adam
Die ersten drei Klassen „deutsche Elementarschule“ (Volksschu-
le) besuchte sie in Orczydof und anschließend die Volksschule
in Rohrau, NÖ. 1957-1965 Gymnasium in Bruck an der Leitha,
Niederösterreich.
1965-1971 Studium an der Hochschule (heute Universität) für
Bodenkultur, Wien, Fachrichtung Landwirtschaft. 1971 Abschluss
als Diplomingenieur.
1971-1978 Angestellte bei der „Internationalen Atomenergie-Or-
ganisation“ (IAEO/IAEA), Wien, mit Dienstort Reaktorzent-
rum Seibersdorf, N.Ö.. Beschäftigung mit Mutationszüchtung.
Ab 1978 bis 1991 war Frau Adam Saatzuchtassistentin beim
„Landwirtschaftsbetrieb Neuhof-Rohrau, Pflanzenzucht“, Sitz im
Schloss Rohrau, Bez. Bruck a. d. Leitha, N.Ö.
8
Festschrift 140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pachfurth 1875-
2015, Petzenkirchen 2015
Fotoausstellungen: in Pachfurth 1988; in Rohrau zur Eröffnung
des neuen Amtsgebäudes 2017
s
Merkwürdigkeiten
Zweifel angebracht
An den Rand eines Stipendienprogramms
Von Richard Guth
Das Zentrum hat im November über Pläne der Regierung berich-
tet, wonach der immer gravierendere Mangel an Nationalitäten-
kindergärtnerinnen und -kindergärtnern mit Hilfe eines Stipendi-
enprogramms für Hochschulabsolventinnen und -absolventen für
Elementarpädagogik behoben werden soll. Im Gegenzug müs-
sen sich die angehenden Kindergärtnerinnen und Kindergärtner
verpflichten, einige Jahre in Ungarn zu arbeiten. Das Programm,
das gerade ausgearbeitet wird, soll neben den deutschen auch
SoNNTAGSBLATT