• Identität • mein ( Ungarn- ) deutschtum ( 10 )
• Rund 65 000 ungamdeutsche Männer und Frauen „ durften ” in den Bergwerken des „ Donbass ” einen Teil unserer „ Kollektivschuld ” abtragen . Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute noch nicht erfasst !! Für besonders „ böse Sünder ” hatte man dann noch die Arbeitlager von Tiszalök und Kazincbarcika bereit .
• Diskriminierung , Entrechtung , Enteignung und Vertreibung - durch die immer noch kursierende „ Potsdam-Legende ” scheinbar legalisiert - folgten .
Bundesdeutsche Politiker haben von all diesen Fakten nicht viel Ahnung ( business first !) und glauben alle Maßnahmen , die Ungarn in Bezug auf seine Minderheiten ergreift , seien nur positiv zu sehen ! Der ungarische Staat hat sich für die Vertreibung usw . entschuldigt und sein Bedauern über all das Unrecht ausgesprochen . Dazu hat man , einmalig im ehemaligen Ostblock , einen Gedenktag der „ Verschleppung und Vertreibung ” am 19 . Januar festgelegt - Feier ausgerechnet in Schaumar-Solymár ?! - nicht in Budapest im Fokus des Landes !!
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Damit erscheint Ungarn als Musterknabe unter den Vertreiberstaaten . Dieser Schein trügt jedoch , denn diese Maßnahmen haben meines Erachtens wenig Substanz !
Dass Ministerpräsident Orbán intern von den „ furchtbaren Vertriebenen ” ( Prof . Dr . Strifler ) spricht , zeigt doch deutlich , welchen „ Tiefgang ” all die Beteuerungen der ungarischen Regierung haben . Beschwichtigungen ( deutsche Politiker ) und Verharmlosungen ( ungarische Politik ) helfen hier nicht weiter . Bei der Vertreibungspolitik müsste endlich einmal Klartext gesprochen werden . So z . B . wie es der tschechische Außenminister Karl Schwarzenberg im Präsidentenwahlkampf getan hat , indem er ohne Wenn und Aber sagte : „ Die Benesdekrete und Benes selbst wären heute ein Fall für den Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte in Den Haag ”.
Dasselbe sollte meines Erachtens auch für die Unterzeichner der „ Aussiedlungsverordnung ” vom 22 . Dezember 1945 unter der Regierung von Ministerpräsident Zoltán Tildy gelten .
Für das uns Ungarndeutschen angetane Unrecht und Leid wurde in Ungarn wie in der Tschechischen Republik niemand angeklagt , verurteilt oder bestraft ! Auf so deutliche Worte , wie sie Außenminister Schwarzenberg fand , warten wir von Seiten Ungarns immer noch . Unter befreundeten Nationen müsste sich doch endlich ein ungarischer Politiker aus der Deckung wagen und Klartext reden .
Ich glaube , dass unterschwellig leider immer noch die Meinung von J . Antall sen . gilt : „ Aus nationalpolitischer Sicht steht es außer Frage , dass es im Interesse Ungarns liegt , dass die Deutschen in möglichst hoher Zahl - außer den uns nützlichen Idioten ! - das Land verlassen . Es kommt nie wieder so eine Chance , die Deutschen loszuwerden .”
Johann Wachtelschneider
Bemerkung : Der Leserbrief wurde ursprünglich dem Blatt der Deutschen aus Ungarn UNSERE POST - Stuttgart zugeschickt , wurde jedoch nicht veröffentlicht . Warum wohl ?
• Identität • mein ( Ungarn- ) deutschtum ( 10 )
Gymnasiallehrerin und Selbstvenvaltungsvorsitzende Silvia Gerstmar aus Isszimmer über IHR Ungamdeutschtum
All meine Versuche , meine ungarndeutsche Identität beziehungsweise das , was meiner Meinung nach sie ausmacht , in Worte zu fassen , sie auf irgendeine Weise zu definieren , schlugen fehl . Inzwischen bin ich sogar davon überzeugt , dass die ungamdeutsche Identität sich nicht definieren lässt . Aus diesem Grund kann ich höchstens nur versuchen die Faktoren aufzuzählen , die meines Erachtens auf meinem Weg der Identitätsfindung eine wichtige Rolle gespielt haben . Zu diesen Faktoren zählen für mich Familie , Mundart , Religion , Sitten und Bräuche sowie Schulbildung . Ergänzend muss ich noch hinzufügen , dass ich meinen Weg der Selbstfindung keinesfalls als etwas Besonderes , vielmehr als etwas Typisches , als etwas typisch Ungamdeutsches betrachte .
Als wichtigster Faktor meiner Idenitätsbildung wird von mir meine Familie angesehen , welche , wie so viele andere ungamdeutsche Familien , von den Schicksalsschlägen des 20 . Jahrhunderts nicht unverschont blieb . Die prägenden Ereignisse bzw . Erlebnisse - wie Vertreibung , Verlust des Eigentums , die vierjährige Zwangsaufenthalt der Familie meines Vaters in Bemburg , bis man wieder nach „ Hause ” durfte , der mühsame Neuanfang aus dem Nichts - veranlassten meine Eltern dazu , mir gegenüber
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