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Mitteilungsblatt der Donauschwaben
FEIERLICHE ERÖFFNUNG
DES DONAUSCHWABENPARKS am Samstag , 8 . Juni 2013 in Wien
Nach langen Bemühungen des ehemaligen Obmannes der Donauschwaben Baumeister Anton Bohn fand sich ein unbebautes Stück Wiese , um als Gedenkstätte den Landsleuten zur Nutzung zu überlassen . Da sich das Objekt als ungeeignet erwies , wurde in der Nähe eine schöne Eckparzelle gefunden , die dann nach unermüdlichen Schritten und Behördenwege von DI Arch . Franz Englerth geplant und gestaltet wurde . So konnte am 8 . Juni 2013 diese Erinnerungsstätte unter großer
Teilnahme vieler Landsleute aus Nah und Fern , wie auch den Wiener Freunden als Donauschwaben-Park eröffnet und eingeweiht werden . Der Obmann des Schwabenvereines Wien , Toni Ertl , der auch die Programmansage machte , konnte die Prominenz des Bezirkes Floridsdorf mit Vorsteher Ing . Heinz Lehner , der auch einige Worte an unsere Landsleute richtete , den Planer und Gestalter DI Arch . Franz Englerth und unseren Priester Pater Julius Saeys aus der Kirche Hl . Kreuz , der die Segnung und Gebetsworte sprach , feierlich eröffnet werden . Wie bei allen Veranstaltungen des Vereins wurde die musikalische Verschönerung durch den Chor der Donauschwaben mit Adam Throner am Akkordeon präsentiert . Erwähnen möchte ich noch den Beitrag der Pardaner Ortssprecherin mit Enkelsohn Daniel Böhm und Herrn Friedhelm Litzenberger , die sowohl für den Strom , als auch für die Tische und Bänke aus der Kirche Hl . Kreuz , den Lastwagen und Transport sorgten . Auch für Speise und Getränke wurde von den Landsleuten gesorgt und von den Damen des Chores serviert . Den letzten Beitrag lieferte unsere Pardaner Sprecherin mit der Geschichte über die Ansiedlung , die weitere Lebensweise unserer schwer geprüften Mitmenschen mit dem Titel : „ TES WOAR UNSER SCHICKSAL !” Mit tosendem Applaus und bei strahlendem Sonnenschein wird dieser schöne Tag bei den Donauschwaben in steter Erinnerung bleiben .
Außerordentliche Literaturstunde
Von Maria Igli ( Deutschlehrerin )
Am 6 . Juni 2013 kam ein seltener Gast in die Aula des neuen Veranstaltungsplatzes in Willand / Vüläny an . Dr . Professor Nelu Bradean-Ebinger ungarndeutscher Autor und zugleich Sprachwissenschaftler an der Corvinus-Universität in Budapest besuchte auf die Einladung der hiesigen Grundschule , des Kulturhauses und der Deutschen Selbstverwaltung die Weinstadt . Er wurde zu einer außerordentlichen Literaturstunde invitiert , die er den deutschlernenden Schülerinnen halten sollte . Mit den Werken des Dichters , der sieben Sprachen fließend spricht , beschäftigen sich meistens die Schüler der achten Klasse in den Unterrichtsstunden . Der Autor stammt aus Siebenbürgen aus Bogarosch in dem Banat , und wuchs in einer multikulturellen Familie auf . Seine Mutter war Deutsch , sein Vater Rumäne , die eine Großmutter Ungar und eine Urgroßmutter stammte aus einer serbischen Familie . Nach seinen Studien in Zsombolya und Bukarest besuchte er eine Sommeruniversität in Finnland . 1972 reiste er nach Ungarn , wo er eine neue Heimat fand . Mit seiner Familie wohnt er heute in Budaörs . Er schrieb schon früher literarische Werke , hier aber schloss er sich dem Verband der Ungarndeutschen Autoren und Künstler ( VUdAK ) an . Seine Bücher „ Budapester Resonanzen ” und „ Bekenntnisse eines Mitteleuropäers ” sind im Kreis der Ungarndeutschen wohl bekannt . Zurzeit arbeitet er an einen Roman , der sich mit einer wechselhaften Liebe eines schwäbischen Mannes und einer jüdischen Frau in der Horthy-Ära beschäftigt . In der Literaturstunde in Willand begrüßte ihn sein alter Bekannter und Dichterfreund Josef Michaelis , der den Gast vorstellte , und kurz über seine literarische Tätigkeit , sein Schaffen sprach . ( Die Schülerinnen kennenlernten schon in den vorherigen Stunden seine bekanntesten Gedichte ) Danach konnte der Autor seine eigenen Gedichte anhören : Korinna Cziegler ( 7 . K1 .) trug das Gedicht „ Haus im Banat ” vor , Nóra Halas das Werk „ Mutter ”. Beide erzielten mit ihrem Vortrag einen Erfolg . Da ergriff Dr . Nelu Bradean-Ebinger das Wort . Er las seine Gedichte vor , manche auch ungarisch , denn in den Reihen der Zuhörer saßen auch Kinder aus der vierten Klasse . Neunzig Schüler und sechs Lehrerinnen hörten aufmerksam zu . Nelu Bradean-Ebinger erzählte außerdem über die Entstehung seiner Werke und über Episoden seines Lebens . Der Dichter greift auch gern zu biblischen Themen zurück . Die Kinder konnten in seiner Person einen bescheidenen , natürlichen , freundlichen und humorvollen Menschen kennenlernen , der mit seiner Vortragsweise die Zuhörer mitriss . Am Ende der Stunde beantwortete unser Gast die verschiedenen Fragen der Kinder . „ Diese außerordentliche Literaturstunde war anders als die bisherigen Stunden . Schade , dass in einem Jahr nur eine solche Stunde organisiert wird ”, sagte nach dem Treffen eine begeisterte Schülerin . Nelu Bradean-Ebinger dedizierte noch sein Foto und Gedichte auf Blättern . Den Nachmittag verbrachte er auf dem Willander Weinberg ( Somsich ) in der Gesellschaft von Josef Michaelis , wo sie einige guten , perlenden Rotweine probieren und sich über aktuelle Geschehnisse der ungarndeutschen Literatur unterhalten konnten . Dr . Professor Nelu Bradean-Ebinger schloss - hoffentlich - die Schüler , die wunderbare Landschaft und die glänzenden Weine in sein Herzen und fuhr mit angenehmen Erinnerungen nach Hause .
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Vergeblicher Kampf
Eine in Rumänien erschienene Monografie beleuchtet den „ Volkstumskampf ” der Sathmarer Schwaben in der Zwischenkriegszeit
Rezension von Richard Guth
„ In Sathmar wurde ab 1880 nur noch in ungarischer Sprache unterrichtet . Es kam eine Zeit lang noch vor , dass die Schüler vormittags auf Ungarisch , nachmittags auf Deutsch unterrichtet wurden , aber die deutsche Sprache wurde dann aus der Schule verdrängt . Das Schulgesetz aus dem Jahre 1883 , das in den konfessionellen Schulen den effizienten Unterricht der ungarischen Sprache als Unterrichtsfach für obligatorisch erklärte , betraf den Komitat Sathmar nicht . Denn hier gab es nur weiterführende Schulen mit ungarischer Unterrichtssprache . Wenn begabte schwäbische Jugendliche auf weiterführende Schulen nach Großkarol ( hier gab es ein Piaristengymnasium ) oder nach
( Fonsetzung auf Seite26 )
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