Sonntagsblatt 4/2013 | Page 23

Freude über die Entscheidung Hessens :
Landesweiter Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung
Mit besonderer Freude hat der Verband der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs ( VLÖ ) in diesen Tagen zur Kenntnis genommen , dass das deutsche Bundesland Hessen - ähnlich wie zuvor schon der Freistaat Bayern - beschlossen hat , einen landesweiten Gedenktag für die Opfer von Flucht , Vertreibung und Deportation einzuführen .
„ Das geschehene Unrecht der Vertreibungsverbrechen und den Genozid an den abertausenden deutschsprachigen Altösterreichem im Rahmen eines nationalen Gedenktages in Österreich festzuhalten , ist für den VLÖ ebenfalls unumgänglich ”, so VLÖ- Vorsitzender DI Rudolf Reimann , der in diesem Sinne entsprechend auf Österreichs Nachbarn Ungarn verweist , wo im Dezember des Vorjahres mit einem einstimmigen Parlamentsvotum die Einführung eines solchen Gedenktages beschlossen wurde .
♦ ( VLÖ )
VLÖ-Bundesvorsitzender und -Generalsekretär :
Ein vergleichbarer Schritt wie Ungarn und Deutschland
„ In Anlehnung an diese positiven Beispiele in Ungarn und in Deutschland , ist es in Österreich als Zeichen der Solidarität mit den Heimatvertriebenen und im Gedenken an die deutschsprachigen Opfer altösterreichischer Herkunft höchst an der Zeit , einen vergleichbaren Schritt zu setzen und auf nationaler Ebene ebenfalls einen Gedenktag einzuführen ”, so DI Reimann und VLÖ- Generalsekretär Ing . Norbert Kapeller , welche die Etablierung eines solchen Gedenktages als vordringliches Arbeitsziel des VLÖ definiert haben und in diesem Zusammenhang die politischen Verantwortungsträger in die Pflicht nehmen wollen .
Arbeitstreffen in der Österreichischen Residenz zu Zagreb / Agram
Am 9 . Juli 2013 fand auf Einladung von Botschafterin Mag . Andrea Ikic-Böhm in der Österreichischen Residenz in Zagreb / Agram ein Arbeitsgespräch mit Vertretern von Minderheiten in Kroatien statt - so nahmen neben den Repräsentanten der deutschen Minderheit auch der Vertreter der Minderheiten im kroatischen Parlament und der Vorsitzende des Rates für nationale Minderheiten an den Gesprächen teil .
VLÖ : Frau Botschafterin Ikic-Böhm wies in ihrer Begrüßung ganz besonders auf die offene Frage der Restitution für nicht kroatische Staatsbürger hin und ersuchte auch den Vertreter des Parlaments , Dr . Josip Kregar , um dessen Unterstützung , damit endlich Gleichheit in der Frage der Entschädigung entstehen könne . Die Schlechterstellung der vertriebenen Donauschwaben im Vergleich zu anderen damals enteigneten Gruppen sei unmöglich , brachte die Botschafterin die schiefe Rechtslage in Kroatien auf den Punkt .
Der Bundesvorsitzende der Volksdeutschen Landsmannschaften in Österreich ( VLÖ ), DI Rudolf Reimann , bezog sich ebenso auf diese offene Frage und verwies auf das gute Beispiel des Nachbarn Serbien , wo immerhin diese Gleichstellung in der Restitutionsgesetzgebung verankert ist . In weiterer Folge bedankte er sich bei allen Teilnehmenden an dieser Gesprächsrunde , insbesondere aber bei Botschafterin Ikic-Böhm für die herzliche Ausrichtung des Zusammentreffens .
GS Ing . Norbert Kapeller erläuterte den Grund des Zusammentreffens auch dahingehend , dass hinkünftig der VLÖ einen losen Zusammenschluss mit den deutschen Minderheiten in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Donaumonarchie anstrebt , um so die Voraussetzungen für gemeinsame Projekte innerhalb möglicher EU-Programme in der kommenden Budgetperiode zu verwirklichen . „ Bei diesen grenzüberschreitenden Projekten geht es um das Bewusstsein für die Geschichte der EU und für eine europäische Identität und andererseits um die Förderung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt . Beides dient vor allem dem Erhalt und der Bewahrung der Minderheiten in den einzelnen Mitgliedsländern und somit auch der Stärkung bzw . dem Erhalt der deutschen Minderheiten in Mittelosteuropa und dem Donauraum ”, ist Kapeller von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit überzeugt .
In gemütlicher Runde und bei vielen interessanten Gesprächen - auch mit Vertretern der kroatisch-österreichischen Gesellschaft - wurden die engen geschichtlichen wie auch heute gelebten Verbindungen zwischen den beiden Ländern einmal mehr deutlich . ( VLÖ )
Deutsche Weltallianz - German World Alliance - Pro lege et justitia
Schicksalswege vertriebener Kinder
Peter Wassertheurer , Präsident der Deutschen Weltallianz ( DWA ) zum 3 . Band der Vertriebenenserie : „ Ganz im Sinne der DWA ”
( DWA ) Am 18 . Juni 2013 wird Dr . Martin Graf , Dritter Präsident des österreichischen Nationalrats , den 3 . Band seiner Buchserie zum Schicksal der vertriebenen Volksdeutschen in Österreich präsentieren . Der 3 . Band widmet sich den „ Schicksalswegen vertriebener Kinder ” und erscheint unter dem Titel „ Kinder während der Vertreibung ”.
Peter Wassertheurer , Präsident der Deutschen Weltallianz ( DWA ), weist darauf hin , dass er es war , der das Konzept für den 3 . Band dieser Vertriebenenserie entwickelt hatte . Wassertheurer meint dazu : „ Ebenso geht der 2 . Band , der sich dem Schicksal von vertriebenen Frauen aus dem Umfeld der Volksdeutschen widmet , auf ein von mir erstelltes Konzept zurück . Beide Themen gehören zum Arbeitsgebiet der Deutschen Weltallianz ( DWA ), weil vor allem die Themen Frauen und Kinder im Zusammenhang mit ethnischen Vertreibungen mit Diskriminierungen , Ausbeutung und Zwangsassimilationen zu tun haben .”
Baubeginn Stiftung Flucht , Vertreibung , Versöhnung
Wassertheurer : „ Keine neue Stätte deutschen Selbsthasses ”
( DWA ) „ Ich begrüße den Startschuss zum Baubeginn des Dokumentationszentrums der Bundesstiftung » Flucht , Vertreibung , Versöhnung « durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kulturstaatsminister Bernd Neumann . Dies ist ein den Aufgaben der Stiftung angemessener und würdiger Rahmen .”
Mit diesen Worten kommentierte Erika Steinbach , Präsidentin des Bundes der Vertriebenen ( BdV ), die Umsetzung eines großen Vorhabens , für das sie seit etlichen Jahren schon kämpft , im In-
( Fortsetzung auf Seite 24 )
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