Sonntagsblatt 4/2013 | Page 22

• Minderheiten in der Presse *
Kriege im deutschsprachigen Raum verkündet haben , nämlich 1950 die Charta der Heimatvertriebenen , - und da steht : „ Im Bewusstsein unserer Verantwortung vor Gott und den Menschen ” ... „ Wir verzichten auf Rache und Vergeltung .” Wir Heimatvertriebenen deutscher Muttersprache haben in den vergangenen knapp 70 Jahren nie an eine gewaltsame Revanche gedacht . Und in der Charta steht auch : „ Wir werden jedes Beginnen mit allen Kräften unterstützen , das auf die Schaffung eines geeinten Europas gerichtet ist ...” Damit war gesagt : Gehen wir den Weg der Verständigung , den Weg der Vergebung , den Weg der Versöhnung , den Weg der Freundschaft in einem neuen Europa - es war der visionäre Wunsch nach einer guten Zukunft !
( l , Paul Mesli / Franz Schreiber / Georg Wildmann : Filipowa - Bild einer donauschwäbischen Gemeinde , 6 . Band : Kriegs- und Lageropfer , Wien 1985 , S . 31 . Siehe auch : Internet : www . Filipowa . at , hier finden sich sämtliche acht Text- Bild-Bände zum Durchsehen .
( 2 ) Ebenda , Kapitel : Die Ereignisse des 25 . November 1944 in Filipowa , S . 43-83 , bes . S . 64 . ö > Ebenda , S . 283 . ( 4 , Von den insgesamt 833 Lagertoten der 5.300 Einwohner zählenden Gemeine Filipowa gingen allein im Todeslager Gakowa zwischen April 1945 und Januar 1948 756 Personen zugrunde .
^Arbeitskreis Dokumentation , Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien , Band III : Erschießungen - Vernichtungslager - Kinderschicksale , Verlag Donauschwäbische Kulturstiftung , München , erschienen München / Sindelfingen 1995 , S . 374f . Dieter Blumenwitz : Rechtsgutachten über die Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944-1948 , Verlag der Donauschwäbischen Kulturstiftung München , München 2002 .
( 7 , Vgl . Holm Sundhaussen : Geschichte Serbiens . 19-20 . Jahrhundert , Böhlau Verlag Wien Köln Weimar 2007 S . 335
( 8 > Vgl . R . M . Douglas : „ Ordnungsgemäße Überführung ”. Die Vertreibung der Deutschen nach den Zweiten Weltkrieg , Verlag C . H Beck , 2012 , Kapitel : Der Plan , S . 90-122 .
• Minderheiten in der Presse *
Pressedienst des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs ( VLÖ )
Donauschwaben zeigen sich über Grabschändung im serbischen Gakovo bestürzt
- kommentiert der Bundesvorsitzende des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs ( VLÖ ) und der Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft ( DAG ), DI Rudolf Reimann , die traurige Tatsache , dass nahe der donauschwäbischen Gedenkstätte im serbischen Gakovo ( Kreis Sombor in der Vojvodina ) zum wiederholten Male eine Grabschändung stattgefunden hat .
„ Nachdem schon im März 2012 die Gedenkstätte in Gakovo von unbekannten Tätern mutwillig geschändet wurde , müssen die Donauschwaben nun fast ein Jahr später eine ähnlich boshafte Schandtat traurig und fassungslos zur Kenntnis nehmen ”, so DI Reimann , wie auf dem Foto zu sehen ist .
„ Im Zeitraum vom März 1945 bis Januar 1948 ließen tausende Donauschwaben im Lager Gakovo unter furchtbaren Umständen ihr Leben - für viele überlebende Donauschwaben stellt die im Jahre 2004 dort eingeweihte Gedenkstätte einen Ort der Erinnerung dar , um ihrer verstorbenen Vorfahren zu gedenken . Dass es in den Jahren 2012 und 2013 , fast 70 Jahre nach diesen schrecklichen Begebenheiten , genau dort noch immer möglich ist , dass sich verblendete Ewiggestrige an den Massengräbern - dort wo totkranke Menschen , Mütter und Kinder unter verabscheuungswürdigen Umständen ums Leben kamen und verscharrt wurden - zu schaffen machen , ist an Dummheit , Ignoranz , Boshaftigkeit und blinder Agitation nicht mehr zu überbieten . Neu ist aber nun , dass » Goldgräber « die Gräber am alten deutschen Friedhof schänden , um an Zahngold , Goldschmuck und ähnliches zu kommen ”, zeigt sich DI Reimann tief betroffen .
„ Die Donauschwaben haben mit Blick auf die jüngste serbische Restitutions- und Rehabilitationsgebung das neue Geschichtsbewusstsein und das Entgegenkommen des offiziellen Serbiens wohl wollend und anerkennend zur Kenntnis genommen ”, ergänzt Reimann , zudem die Donauschwaben selbst über Jahrzehnte hinweg ihren Willen auf Versöhnung und völkerverbindende Maßnahmen artikuliert und herausgestrichen haben .
„ Nachdem Serbien als EU-Beitrittskandidat ein integrer Bestandteil eines zusammenwachsenden Europas des 21 . Jahrhunderts werden will , das stets auf die Einhaltung der Menschenrechte Wert legt , muss es der Republik Serbien begleitet von viel geschichtlicher Aufklärungsarbeit gelingen , dass solch verabscheuungswürdige Handlungen , so wie sie jüngst wieder stattgefunden haben , ein für alle Mal Geschichte sein müssen ”, so DI Reimann .
Wie schon bei der mutwilligen Beschädigung der Gedenkstätte im Jahre 2012 müsse von der serbischen Regierung alles unternommen werden , damit die serbische Polizei die Täter ausforscht und einer strengen Bestrafung zuführt . „ Wir Donauschwaben sehen es als unsere selbstverständliche Pflicht an , unseren Bundespräsidenten , Bundeskanzler und Außenminister von den Vorfällen zu informieren , damit diese von Serbien die Aufklärung der Straftat vehement einfordem ”, so Reimann und VLÖ- Generalsekretär Kapeller , welcher die weiteren Maßnahmen koordiniert und umsetzt .
Im Juli 2013 konnte vom Pressedienst der VLÖ berichtet werden :
Donauschwäbische Gedenkstätte im serbischen Gakovo erstrahlt im neuen Glanz
Große Freude bei den Donauschwaben in aller Welt löste die jüngste Nachricht aus , dass die im März 2012 mutwillig beschädigte donauschwäbische Gedenkstätte im serbischen Gakovo ( Kreis Sombor in der Vojvodina ) wieder neu instandgesetzt wurde . „ Durch einen unverständlichen Akt der Boshaftigkeit wurden im Vöijahr die Grabplatten der Gedenkstätte massiv beschädigt . Uns Donauschwaben hat diese Tat einen massiven Schlag versetzt , glaubten wird doch , dass mehr als 70 Jahre nach den schrecklichen und unvergessenen Gräueln solche verabscheuungswürdigen Aktionen eigentlich undenkbar sein müssten ”, so der VLÖund DAG-Bundesvorsitzende DI Rudolf Reimann .
„ Nichtsdestotrotz haben die Überzeugung , der Wille und viele fleißige donauschwäbische Hände , unter anderem vom Verein » St . Gerhard « mit Vorsitzenden Anton Beck dazu beigetragen , dass die Gedenkstätte Gakovo nun wieder im neuen Glanz erstrahlt . Ganz besonders möchten wir aber herausstreichen , dass die Stadt Sombor einen wesentlichen finanziellen Beitrag dazu geleistet hat , wodurch diese Instandsetzungsarbeiten mit neuen Granitplatten überhaupt erst möglich gemacht wurden ”, freut sich DI Rudolf Reimann über das Entgegenkommen der Stadtverantwortlichen .
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