versucht man ( hauptsächlich von links ) jede Gelegenheit zu nutzen , Ungarn an den Pranger zu stellen ( nicht immer mit Unrecht ).
Auffallend ist , dass man gleichzeitig aber nicht bemerken will , dass auch andere Staaten Ähnliches taten bzw . tun . Darüber wird nicht , oder nur so nebenbei berichtet .
Ja , so nebenbei erschien unlängst eine dpa-Meldung , die ( nur ?) in der Frankfurter Rundschau ( 1.6.2011 ) zu lesen war . Daraus ist zu erfahren :
Schon 100 000 Israelis haben einen deutschen Pass . Seit 2000 seien mehr als 70 ( XXI Pässe an deutschstämmige Israelis vergeben worden , berichtete die Zeitung Jediot Achronot . Lange hätten sie „ deutsche Produkte boykottiert , wollten keine deutsche Erde betreten und zogen es vor , jede Verbindung mit dem Land zu kappen , in dem sie geboren wurden ”, schrieb die Zeitung . „ Jetzt kämpfen ausgerechnet ihre Kinder und Enkel um das Recht , deutsche Staatsbürger zu werden .” Die Zahl der Anträge auf eine deutsche Staatsbürgerschaft sei etwa zehnmal so hoch wie für andere europäische Staaten . MERKWÜRDIG ! - nicht wahr ?
Übriggeblieben heißt die Überschrift der - nun schon serienmäßig erscheinenden und mit cl gezeichneten - Glosse in der NZ vom 20 . Mai 2011 . Da steht u . a . geschrieben :
„ Man liest manchmal wirklich interessante Artikel . In einem stand vor kurzem , dass die Verleihung der Staatsbürgerschaft an die Auslandsungam ...
Doch nicht das fand ich interessant . Sondern die lange Reihe schöner Beispiele aus den letzten Jahrzehnten , in denen viele Nationen die ihren ( gemeint Ihrigen - die Red .) ans Herz drückten und ganz oft zu sich nach Hause geholt haben . Alle „ Volksdeutschen ” außer uns ( Ungamdeutschen ! - die Red .) und mit ihnen Hunderttausende Kasachen , Rumänen nahm unser Mutterland auf ; die Rumänen und Slowaken verleihen allen Mitgliedern ihrer Nation die Staatsbürgerschaft , die Kroaten haben ihren Überlebenskrieg noch gar nicht
gewonnen , schon konnte sich jeder „ Volkskroate ” einen kroatischen Pass holen . Mein armenischer Bekannte hat selbstverständlich einen armenischen , der Bulgare einen bulgarischen ...
Und dann gehst du nach Hause , schaust in den Spiegel und kommst nicht um die Frage herum , wieso um Gottes Willen ausgerechnet wir diejenigen sind , die absolut niemand braucht . Warum sind wir die einzigen Minderheitenangehörigen , die unser Mutterland niemals „ heimholen ” oder mit seinem Pass bedenken wollte ? Wir sind gewiss nicht hässlicher als die Russlanddeutschen , nicht dunkler als die Deutschen aus Polen und haben sicherlich nicht schlechtere Manieren als die Rumänen aus Moldawien . Als ausgesprochen faul und gewalttätig gelten wir auch nicht . Aber wieso , wieso sind wir die einzigen , die niemand braucht ? Es gibt eben Fragen , die man nicht beantworten kann , oder ... ” Sehr schön abgefasst , herzhaft ironisch ausgedrückt ! Doch wenn man will , kann man die Frage sogar beantworten . Denn es stimmt schon , dass das Mutterland uns nicht „ heimholte ”, aber ... Aber hätten wir dennoch nicht selber „ heimgehen ” können ? Die Ungamdeutschen sind wohl ( die einzige ?) auslandsdeutsche Gemeinschaft , die , als es noch möglich war , ohne große Umstände ins Mutterland umzusiedeln , davon auffallend spärlich Gebrauch machten ( die Jahre 1960 bis 1990 ). Also wollten sie gar nicht „ Mutterlandsdeutsche ” werden . Andere Ausländsdeutsche haben damals regen Gebrauch davon gemacht . Seit 1990 ist die Einbürgerung in die BRD an strengere Kriterien - wie Sprachkenntnisse - gebunden . Da hapert ’ s eben bei den Ungamdeutschen ! Und ? Nun auch ironisch ausgedrückt : Unsere Ungamdeutschen fühlen sich zu sehr als Ungarn - ja , als Magyaren ! - und deshalb ist für sie die in der NZ von cl gestellte Frage keine Frage . Warum soll ein Magyaré plötzlich Deutscher werden wollen ?
Stehe hier noch der letzte Satz der NZ / cl-Glosse : „ Und dann müssten wir eines in der Tiefe unseres Herzens überlegen : Die einzigen , die uns ohne Wenn und Aber in ihre Nation aufgenommen und ans Herz gedrückt hätten , waren eben die Ungarn ( gemeint Magyaren
- die Red .), die wir in dieser ihrer Absicht stets ablehnten . Na schön , wer hier noch weiß , was man denken soll ... nicht wahr ?” Wirklich , was soll man sich hier noch denken ? MERKWÜRDIG ! - diese Fragen
Georg Krix
Falsche Töne im nachstehenden Beitrag , - erschienen im „ Genius-Brief , Mai-Juni 2011 ”:
Ungarn auf der Suche nach nationaler Identität
Von Peter Wassertheurer ( Auszüge ) ... Zuletzt geriet das ungarische Parlament wegen der neuen Verfassung in die europäischen Schlagzeilen . Das negative Echo aus dem linken Eck suggerierte neuerlich eine antieuropäische Gesinnung und demokratiefeindliche Tendenzen ...
... Wahrscheinlich verkörpert Ungarns neue Verfassung für manche zu viel christlich-abendländischen Mythos , anders sind die teils hysterischen Reaktionen aus dem EU-Bereich nicht erklärbar . Für Europas Liberale handelt es sich bei diesem Dokument schlichtweg um eine „ geistig reaktionäre und demokratiepolitisch gefährliche Verfassung ”, deren Inhalt von der EU-Kommission zu überprüfen wäre , weil sie mit den Grundwerten der EU nicht vereinbar sei . Selbst UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sah sich im Zusammenhang mit dem Mediengesetz und der Verfassungsreform genötigt , die Regierung in Ungarn aufzufordem , internationale Regeln einzuhalten . Schützenhilfe erhielt Budapest hingegen vom CSU-Europaabgeordneten und Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft ( SL ), Bernd Posselt , der darauf hinweist , dass die neue Verfassung ( Ungarns ) das gesamte Völkerrecht , die EU-Grundrechtecharta , das weltweit wohl beste Volksgruppen- und Minderheitenrecht sowie eine klare Verankerung der Europäischen Einigung als zentrales Verfassungsziel beinhaltet ...
Die Redaktion : Ober steht „... das weltweit wohl beste Volksgruppen- und Minderheitenrecht ...”! Woher weiß Herr Posselt so genau Bescheid ? - und warum verbreitet Herr Wassertheurer solch eine falsche Aussage , da er doch die Lage der ungarländischen Minderheiten sicherlich kennt , kennen muss . Wir bringen dazu Meinungen :
Das Beste vom Besten und nur in Ungarn !
Minderheitenranking des Sprechers der Sudetendeutschen
Bernd Posselt , Sprecher der vertriebenen Sudetendeutschen in der Bundesrepublik Deutschland , ist der Meinung , Ungarn habe das weltweit beste Volksgruppen- und Minderheitenrecht . Der Sprecher der aus der Tschechoslowakei vertriebenen Deutschen verbreitet diese Meinung ohne jegliche ergänzende Erklärung . Er stellt diese Halbwahrheit als „ die ” Wahrheit schlechthin in den
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