vollbracht ./ Verschließendes Waren , verzögertes Werden …/ Verhärmte Gesichter ,/ die Blicke kaum lichter / begegnen uns alt …/ Die Bilder vertrüben / den Abschied wir üben / verdrossen und kalt .//( Temeswar , Mai 2007 ). der Reim ( als Paarreim , gekreuzter oder eingeschlossener Reim ) fehlt . Dama nimmt seine Umwelt wahr , macht sich Gedanken und drückt sie in mehr oder weniger verschlüsselten Bildern aus .“ ( Hans Gehl / Tübingen )
Laut der Temeswarer Literaturkritikerin Laura Cheie „ wertet Hans Dama die Zeit in einem klassisch-romantischen Sinne auf - als dialektisch und komplex . Der Vergangenheit gilt immer ein nostalgischer Blick , denn aus ihr verspricht sich der Dichter Aufschluss über Gegenwart und Zukunft . Es ist daher nicht befremdlich , dass auch bei Hans Dama das Nachdenken über die vergangene oder gegenwärtige , sinnvolle oder scheinbar sinnlose Zeit leitmotivisch thematisiert wird . Im Unterschied aber zur dunklen-düsteren Dichtung seiner Vorbilder Mihai Eminescu , Nikolaus Lenau oder George Bacovia , gehört das Heiter-Apollinische ebenfalls zum Grundton bei Hans Dama . Denn der Banater Dichter schaut zwar nostalgisch in die heimatliche Vergangenheit , aber auch optimistisch in die Zukunft , in deren Richtung er durch den quälenden und auch gefährlichen Alltag vorsichtige Schritte setzt . Damas Freude am Leben gilt allerdings einer sinnvollen Existenz , einem Leben mit einem Ziel , auch vor der Erkenntnis , die bereits Rilke und Blaga erschütternd dargestellt hatten , dass mit der Geburt schon der Tod mitgegeben ist .“
Sein aktueller zweisprachiger Band „ Im Bann des Wienerwaldes / În vraja Pădurii Vieneze “, Gedichte / Poezii , Edition Roesner artesLiterartur , 2024 , scheint sehr gut bei den Lesern und Kritikern angekommen zu sein . Dazu siehe folgende Kommentare :
„ Hans Dama spricht eine verständliche Sprache , obgleich mit einer Wortwahl aus höheren Sphären . Er präsentiert eine ausdrucksstarke Sprache . Metaphern und Allegorien reißen mit , lassen mitfühlen , mitdenken – mitempfinden . Der gekonnt meisterhafte Rhythmus - ob in Vierzeilern , Prosa oder Hexametern - klingt manchmal wie eine wehmütige Kantilene , ein anderes Mal wie eine fröhliche Kadenz von Sein und Vergehen . Aufschrei und Aversion gegen das weltweit überdosierte ‚ Allegro Forte ’ muten wie ein Leuchtturm an , der im Getöse der Brandung vergeblich nach Stille sucht .“ ( Elisabeth Ludwig )
„ Diese dichterische Blütenlese ist einer weit ausgedehnten und vielseitig orientierten dichterischen Schaffenskraft , die in Form und Inhalt ganz verschiedene Perlen hervorgebracht hat . Dama vereint Gedichte mit klassischem Aufbau , denen weder der Rhythmus noch
EIN UNGARNDEUTSCHER LEHRER , LANDRAT UND UMWELTSCHÜTZER UND DER INFRASTRUKTU- RELLE „ QUANTENSPRUNG “ DER REGION RODGAU
Zu Josef Lachs Berufsbiografie
Von Krisztina Kaltenecker Am 23 . August 2024 wurde unser Landsmann Josef Lach 85 Jahre alt . Anlässlich seines Geburtstages fasse ich seine Berufsbiografie nachfolgend kurz zusammen .
Josef Lach ist 1939 in Burjad / Borjád ( Komitat Branau ) geboren . Er wurde im Alter von sieben Jahren gemeinsam mit Mutter , Großmutter , Schwester , Bruder und Urgroßvater aus Ungarn nach Hessen vertrieben . Sein Vater war damals als ehemaliger ungarischer Honvéd-
„ Bei Hans Dama spricht man von lyrischen Tagebüchern eines Literaturprofessors , also von gelehrter und doch betont bekenntnishafter Poesie , die zugleich eine für Exildichter typische Verbundenheit der verlassenen Heimat gegenüber dokumentieren . Dem kann man nur beipflichten : Damas Besorgnis geht nicht nur von den Bildern aus der Heimat ’ aus , sondern auch von denen des eigenen Alltags . Man erkennt an Hans Dama Stil : eine aristokratische Gestik gepaart mit der diskursiven Sprachgewalt einer echten Leitfigur . Das Banat kann das Format der öffentlichen Persönlichkeit mit der lyrischen Schwärmerei versöhnen . Seine Natur ist eher eine Kraftfülle , die sich auf seine literarische Gestaltungsweise positiv auswirkt .“ ( Cornel Ungureanu / Temeswar )
Neben seinem Beruf als Hochschullehrer und Autor setzte er sich für die Belange seiner Landsleute aus dem Banat als langjähriger Obmann des Verbandes der Banater Schwaben in Österreich ein . Das von ihm herausgegebene „ dicke “ Buch „ Österreich und die Banater Schwaben ” ( Festschrift - an der Schwelle zum 100-jährigen Jubiläum des Verbandes der Banater Schwaben Österreichs ( 1907-2007 ), Ehrengabe für Franz Klein zum 85 . Geburtstag , Wien : Verlag Pollischansky , 2005 ) steht Zeuge für seine unermüdliche Arbeit in diesem Bereich .
Zum Abschluss dieser Würdigung möchte ich noch einige Gedanken zu unserer langen Freundschaft bringen : Landsmann Hans Dama habe ich schon vor der Wende in Wien bei einer Tagung kennen gelernt . Seitdem stehen wir in stetem Kontakt - per Internet oder persönlich . Zusammen haben wir schon zahlreiche Tagungen und Lesungen in Österreich , Ungarn und Rumänien veranstaltet . Bei solchen Gelegenheiten hat Hans nicht nur mich , sondern die ganze anwesende Gesellschaft mit seinen Wiener Anekdoten und Witzen oft auch bei Wein oder Bier köstlich unterhalten .
Heute lebt er als Witwer zurückgezogen in seiner mit Büchern vollgestopften Wohnung in Wien .
Hans Dama , ein Mann von Welt mit Wiener Schmäh , Humor und Sinn fürs Leben !
Ad multos annos !
Soldat noch in russischer Kriegsgefangenschaft in der heutigen Ukraine . Josef Lach wuchs in der Darmstädter evangelischen ungarndeutschen Bauhandwerkersiedlung mit dem Namen „ Donausiedlung “ auf . Er war der Erste unter den heimatvertriebenen Jugendlichen der Donausiedlung , der das Abitur ablegte . Anschließend nahm er ein Lehramtsstudium für Volks- und Realschulen am Pädagogischen Institut Darmstadt in Jugenheim an der Bergstraße und im Wahlfach Biologie
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