Art von Nebenverdienst , aber der Schwerpunkt liegt auf dem gemeinsamen Musizieren . Dieses Gefühl ist unbeschreiblich . Um aus einem Lied zu zitieren , das wir auch spielen : „ Es ist so schön ein Musikant zu sein !“
SB : Sprachverlust ist ein Phänomen , das die ungarndeutsche Gemeinschaft in Gänze trifft - wie sieht es in Saar aus und welchen Stellenwert hat Deutsch / die Saarer Mundart für euch als Saarer Drei ?
SB : Saar ist berühmt für seine vielen Kapellen , Tanzgruppen und sonstigen Kulturgruppen . Welche Position nehmt ihr im kulturellen Leben des Dorfes ein ?
SD : Unsere Kapelle ist Mitglied der Vereinigung der Kulturgruppen in Saar . Neben uns sind auch die Saarer Tanzgruppe , die Kapelle Gaudi Buam und der Saarer Chor Mitglieder des Vereins . Das Ziel jeder dieser Kulturgruppen ist es , die deutsche Kultur von Saar zu pflegen und zu bewahren . Im Laufe der Zeit hat die Kapelle eine immer wichtigere Rolle gespielt , so dass wir zu den aktivsten Mitgliedern des Vereins gehören . Wir nehmen aktiv am Dorfleben teil und treten bei vielen Veranstaltungen in Saar auf : auf Bällen , Musiknachmittagen und anderen Veranstaltungen .
SB : Ihr seid eine Kapelle mit jungen Mitgliedern - wie schwer / einfach ist es die Jugend für die Pflege der Kultur zu gewinnen ?
SD : Heute ist es immer schwieriger , junge Menschen für ihre Herkunft und die Kultur ihrer Vorfahren zu begeistern . Dies ist leider ein sehr trauriger Trend . In Saar sehen wir die Situation und die Einstellung der jungen Menschen zur Bewahrung der Traditionen jedoch positiv . Das liegt an der Dorfgemeinschaft selbst , die ein starkes Identitätsgefühl hat . Darüber hinaus spielen auch die Bildungseinrichtungen eine wichtige Rolle , denn das Dorf verfügt über einen Nationalitätenkindergarten und eine Grundschule , die der Pflege von Traditionen und Kultur große Aufmerksamkeit schenken . Außerdem gibt es die Möglichkeit , diese Werte in der Tanzgruppe weiterzugeben .
SD : Leider ist dieses Phänomen in unserem Dorf , wie in so vielen anderen Orten , sehr stark ausgeprägt . Deshalb ist es wichtig , den lokalen Dialekt zu erhalten . Lieder in der Mundart gehören zum Image der Kapelle und sind ein wesentlicher Bestandteil des Repertoires . Wir spielen diese Lieder gerne bei verschiedenen Veranstaltungen .
SB : Welche Herausforderungen seht ihr persönlich in Saar und bei den Ungarndeutschen insgesamt ?
SB : Der Ausbruch des Coronavirus hat sich auf das Gemeinschaftsleben ausgewirkt , darunter auch auf lokale traditionelle Gruppen . Es ist deutlich zu spüren , dass alle versuchen , ihre Form von vor der Epidemie wiederzuerlangen . Es war schwer für uns , nicht auftreten und uns zeigen zu können . Glücklicherweise hat die Zahl der Beschränkungen ab- und damit auch die Zahl der Auftritte seit dem Ende der Epidemie stark zugenommen , worüber wir sehr froh sind . Dies war eine der großen Herausforderungen , vor denen die Heimatvereine standen . Eine andere besteht eindeutig darin , unsere wertvolle Kultur zu bewahren und sie an künftige Generationen weiterzugeben ! Und genau darum geht es in unserer Kapelle !
SB : Vielen Dank für das Gespräch ! Das Gespräch führte Richard Guth .
SUCHE NACH DEUTSCHEN SPU- REN IM FREILICHTMUSEUM
Von Balázs Szabó
Es ist kaum zu glauben : Von ehemals etwa 800.000 Rumäniendeutschen lebten gemäß der Volkszählung von 2011 noch etwa 36.000 im heutigen Rumänien . Wir sind im größten Freilichtmuseum Ungarns in St . Andrä / Szentendre auf die Suche nach deutschen Spuren gegangen , um unter anderem diesem großen Wandel nachzugehen . Aber warum Rumänien ? Dazu gleich mehr .
An einem sonnigen Augusttag begaben wir uns nach St . Andrä , um das Freilichtmuseum zu entdecken . Unser Ziel war es , auf deutsche Spuren zu treffen . Vor dem Besuch dachten wir , dass die Hitze die Menschen von dem Museum fernhält . Das stellte sich aber als falsch heraus . Zwar musste man nicht mit einer Hektik kämpfen , aber es gab reichlich Besucher und auch Schülergruppen .
Das Gelände ist riesig . Ursprünglich ersteckte es sich über 46 Hektar , heute nimmt das Skansen 60 Hektar ein . Steht man vor der großen Landkarte ,
32 stellt man fest , dass es unmöglich ist , die Entdeckung des Museums an einem Tag zu absolvieren . Es hört sich zwar banal an : Verbringt man nur einen Tag im Museum , muss man im Voraus konkrete Pläne aufstellen . Dazu muss man aber Vorwissen haben , um zu wissen , was man wo finden kann .
Das Skansen , das das größte Freilandmuseum in Ungarn ist , liegt etwa 24 Kilometer nördlich von Budapest und liegt in einer einzigartigen Umgebung als Teil des Nationalparks Donau-Eipel ( Duna-Ipoly Nemzeti Park ).
Das Museum selbst wurde im Jahre 1967 gegründet . Die originelle Idee war , die Volksarchitektur , die Wohnkultur , die Landwirtschaft und die Lebensweise der ungarländischen Regionen mit originalen , umgesetzten Gebäuden darzustellen . Im Laufe der Zeit wurde das Gelände ständig erweitert und mit weiteren Regionen bereichert .
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