Jahre . Außerdem wurde in der Grundschule kein Deutsch unterrichtet , nur Russisch als Fremdsprache . Die ungarndeutschen Kinder mussten also - ohne die eigene Sprache in der Schule erlernt zu haben - aufwachsen . Zwar haben sie das Deutsch ihrer Eltern und Vorfahren zu Hause verstanden , aber immer weniger wurde in der eigenen Familie die Parier Mundart gesprochen . Das hat dazu geführt , dass die Generation der heute 70-Jährigen Deutsch weder lesen noch schreiben konnte und kann . Am Ende der 1950er bzw . Anfang der 60er Jahre änderte sich die Situation und man hörte wieder mehr Deutsch auf der Straße . Die Entspannung ist auch an der Volkszählung von 1960 abzulesen , da sich im Kreis Tamási 640 Menschen zum Deutschtum bekannten , die mehrheitlich in Pari lebten . Die Anzahl der Gesamtbevölkerung betrug im Dorf 1272 . Später - in den 1970er Jahren - wurde Deutsch in der Schule eingeführt , aber nur als Fremdsprache . Der in den 1930er Jahren gut funktionierende zweisprachige Unterricht wurde nie wieder eingeführt . Die Anzahl der Bewohner sank in den 1980er Jahren auf 945 , wovon 592 angaben , eine deutsche Identität zu haben , also 62,6 % der Dorfbewohner .
Durch die Enteignung wurden viele Familie aus ihren Häusern „ rausgeschmissen “, aber sie kamen mit der Zeit zurück . Bereits in den 1950er Jahren gab es eine Massenrücksiedlung in Pari . Das zog sich bis Anfang der 1960er Jahre hin , als auch meine Familie ihr Haus wieder erwerben konnte . Die Angesiedelten aus dem ehemaligen Oberungarn verkauften ihre Häuser an die ehemaligen Besitzer und versuchten schnellstmöglich ein neues Leben in der Nähe ihrer ehemaligen Heimat anzufangen . Bereits in den 1950er Jahren fassten viele Madjaren den Entschluss Pari zu verlassen und sich in der Nähe ihres ehemaligen Heimatdorfes niederzulassen . Sie konnten in ihre Heimat nicht mehr zurückkehren , deshalb versuchten sie an der Grenze zur Tschechoslowakei z . B . in Komorn oder in Szőny Fuß zu fassen . Einerseits hatten sie Heimweh , andererseits konnten sie die Parier Hotter- Felder nicht effektiv bewirtschaften . Die Ansiedler hatten eine andere Landwirtschaftskultur , waren an hügelige Felder nicht gewohnt und mit ihren Zugtieren hatten sie Schwierigkeiten auf den Feldern . Viele Neuankömmlinge mussten zum Beispiel ihre Ochsen schlachten oder verkaufen , da die Tiere auf den Parier Hottern nicht effektiv eingesetzt werden konnten . Die Ansiedler kamen aus der Tiefebene . Nachdem sie das Vermögen der Schwaben aufgebraucht hatten , verkauften sie die Häuser und zogen nach Komorn oder Szőny , wo sie in der Industrie Arbeit fanden . Da die Industrie ein sicheres Einkommen für die Neuankömmlinge bedeutete , konnten sie bald ein Grundstück erwerben und dort ihr zukünftiges Heim aufbauen . Somit verschwand die Mehrheit der Madjaren aus Pari und die Schwaben kehrten in ihre Häuser zurück . Das Dorf erholte sich langsam von den Schicksalsschlägen der 1940er Jahre , bekam aber sein rein deutsches Gesicht nie wieder zurück .
Diese Zeit war mit viel Leiden seitens der Schwaben und Neuansiedler verbunden . Eins hatten sie gemeinsam : ihren festen Glauben an Gott . Sowohl die Deutschen wie die Madjaren fanden eine gewisse Geborgenheit bei Gott , der ihnen zu Seite stand , um diese schwierigen Zeiten zu überstehen . Auch der „ Padláslesöprés “, der Zwangsrequirierung seitens der Macht , konnte keiner entkommen . Die Dorfbewohner waren der Zwangsabgabe unterstellt , sie mussten die vorgegebene Menge abliefern - unabhängig der Umstände ( schlechtes Wetter , ungewöhnliche Landwirtschaftskultur ). Diejenigen , die das Soll nicht erfüllten , wurden als „ Kulake “ verunglimpft und vor Gericht gestellt . So hat sich der Vorfall mit einem Dorfbewohner ereignet , dessen Frau schwer an Krebs erkrankt war . Ihr Ehemann versuchte alles zu verkaufen , um das nötige Geld für die Behandlungen aufbringen zu können , darum konnte er der Verwaltung nichts abgeben , die ihn daraufhin als „ Kulake ” verspottete und für drei Monate ins Gefängnis steckte . Leider starb seine Frau zwischenzeitlich . Darüber hinaus waren sowohl die Schwaben und als auch die Madjaren dem Spitzelwesen ausgesetzt ; man sah oft unter den Fenstern in der Nacht “ Schatten ” vorbeihuschen . Man musste sehr vorsichtig sein , sogar zu Hause . Die Dorfbewohner versuchten sich samt den Schwaben als Tagelöhner über Wasser zu halten , übernahmen Gelegenheitsarbeiten auf den Ackerfeldern , im Wald oder im Gewerbe . Aber am Ende mussten sie auch die Ernte abgeben . 60 % der Bewohner hatte kein eigenes Feld , nur Pacht ; auf den gepachteten Feldern arbeiteten die Tagelöhner vom Frühjahr bis Herbst . 5 % der Einwohner besaß die Felder zu dieser Zeit . Das zeigt auch ein Bild über die bescheidenen Verhältnisse der Parier Deutschen . Unter dieser Armut litten jeweils beide ethnische Gruppen . Das hat aber die Bewohner des Dorfes zusammengeschmiedet . Die nach Deutschland Vertriebenen hatten es auch nicht leicht , da sie dort oft verzichten mussten . Einigen von ihnen gelang die Rückkehr nach Pari . Diejenigen , die in Burgstädt ein neues Zuhause fanden , kamen schon Anfang der 1950er nach Hause zu Besuch .
Jetzt werfen wir einen Blick auf die politischen , gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in Pari in den 1950er und 60er Jahren . Die Kollektivierung des Privatvermögens erreichte das Dorf auch . Um 1950 wurde der Vorläufer der späteren “ TSZ ” ( LPG , Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft ) gegründet . Den Dorfbewohnern aus dem früheren Oberungarn wurde ein leichtes Leben versprochen , wenn sie der „ TSZ “ Zugtiere und Arbeitszeug „ freiwillig “ zur Verfügung stellen . Obwohl sie ihre eigenen Arbeitsgeräte ungern an die Kollektivwirtschaft abgaben , hatten sie dennoch keine andere Wahl . So wurde der Vorläufer der „ Béke “ -TSZ Pari gegründet . In dieser „ TSZ “ wurde auch noch Baumwolle angebaut , aber Baumwolle konnte in Pari aufgrund der Wetterbedingungen langfristig nicht angebaut werden . 1952 wurde die Mühle verstaatlicht . Außerdem wurde die Menge der Zwangsabgabe landwirtschaftlicher Güter ganz genau bestimmt . Anhand der Größe der Ackerfelder wurde festgelegt , wie viel an Eiern , Hühnern , Gänsen , Schweinefleisch , Getreide etc . abzugeben war . Sogar das Saatgut wur-