unser Blatt gedruckt wird. Bleibt es bei der jetzigen zweimonatli-
chen Erscheinung, so müssen wir schon auf 32 Seiten bestehen
- entgegen der ursprünglich gepflogenen 20 Seiten. Können wir
monatlich herauskommen, so wären 16 Seiten wahrscheinlich zu
wenig, dies wäre nur ein zeitlicher, aber kein quantitativer Fort-
schritt. Bei einem wöchentlichen Erscheinen wären 12 Seiten
akzeptabel. Qualitativ /nicht inhaltlich!/ könnte man verbessern
durch das bessere bzw. schönere/bunte/ Erscheinungsbild und
mit Themenerweiterung /Jugend-Kinder, Gesundheit, Umwelt,
Humor, Küche, Sport, Bildmaterial, Insera te u.a.m. Jede Ände-
rung bedeutet jedoch auch ein Anwachsen der Belastung des
Vereins. /Personal, Ausstattung der Redaktion, Administration.
ALLES EINE GELDFRAGE!!! Immerhin: Es muss etwas gesche-
hen — und dazu braucht die JBG Hilfe!...“
Nun, damals vor Jahren ist nichts geschehen, keine Änderungen
wurden vorgenommen – es kam eben keine Hilfe.
Dieser Tage versucht das Sonntagsblatt sich zu ändern. Ob ver-
bessern, oder…? – Auf die Frage haben wir bisher noch keine
richtige Antwort. Jedenfals soll das SONNTAGSBLATT auch in
Zukunft die ursprünglichen Zielsetzungen befolgen und sich mög-
licherweise nicht zu einem Nachrichten-Magazin verwandeln.
Ich hoffe und wünsche auch weiterhin erfolgreiche Arbeit!
Zur Erinnerung
wie auch Dr. Julius Schweighoffer gewinnen konnten. General-
sekretär Dr. Friedrich Wild hat das Vorhaben (eigentlich freudig)
begrüßt und der Durchführung zugestimmt, jedoch… „mich sollt
ihr aus der Sache herauslassen“ war seine Bitte, „weil man kann
ja nicht wissen…“. So kam es, dass sogar die Einladungen zum
Ball, Rundschreiben und auch Plakate von mir gezeichnet wur-
den.
Immerhin war ja Vorsicht geboten, weshalb wir uns an den Vor-
stand der Patriotischen Volksfront (Hazafias Népfront) im 3. Be-
zirk Budapests (also Altofen/Óbuda) wandten und diese als Mit-
organisator gewinnen konnten. Somit war eine Rückendeckung
einigermaßen gesichert! Nun hatten auch die Mitwirkenden und
vor allem die Musikkapelle aus Promontor/Budafok mit Kapell-
meister Lang keine Befürchtungen mehr.Einen Ball organisieren
und durchführen kostet natürlich auch Geld! – und auch dafür
hatte der Verband nichts übrig. Wir mussten unseren „privaten“
Rücken hinhalten und somit eine Einnahmequelle finden. Dafür
kam nur der Eintrittspreis in Frage, der jedoch niedriggehalten
werden sollte, um nicht unsere (knickigen?) Schwaben damit
abzuschrecken. So kam es, dass wir am Ende (zu dritt) dann
nur mit einer kleinen Summe aus eigener Tasche einspringen
mussten.
Immerhin war damit der Anfang getan und der nächste LANDES-
SCHWABENBALL 1959 – nun bereits offen vom Verband durch-
geführt - sollte schon zu einem einmaligen Erlebnis und Riesen-
erfolg werden.
Es war diese erste Schwabenball eine Demonstration „WIR
SIND NOCH DA!”
Der erste Schwabenball
nach dem Krieg - 1958
Ein riskantes Wagnis vor 60 Jahren
20. August - Ungarns großer Feiertag
Im Internet (Die Volkskultur der Deutschen – Sulinet) ist zu lesen:
Der erste Ball nach dem Krieg wurde in Altofen/Óbuda 1958 vom
Demokratischen Verband der Ungamdeutschen veranstaltet.
Namenstag des ungarischen Staatsgründers, Stephan des
Heiligen (früher auch „Tag des Brotes” „Tag der Verfassung”)
In Unser Deutscher Kalender 1959 wird darüber berichtet:
„Lustig ging‘s beim Schwabenball zu…: 17. Mai 1958 – Schwa-
benball des Deutschen Verbandes in Altofen. Nach vieljähriger
Pause das erste freudige Massentreffen der Deutschsprachigen
aus Nah und Fern. Es war das größte Volksfest des Jahres – ein
unvergessliches Erlebnis für alle Teilnehmer. Ein Treuebekennt-
nis zum ungarischen Vaterland – ein Mahnruf an alle Schwaben:
„Deiner Sprache, Deinen Sitten, Deinen Toten bleibe treu!“
Ungefähr 1000 Personen hatten sich in den Räumen des Altof-
ner Kulturhauses versammelt. Aus vielen Ortschaften mehrerer
Komitate kamen die Menschen zum Schwabenball. Entfernung
und strenge Arbeitzeit waren diesmal kein Hindernis.
Den Darbietungen deutscher Kulturgruppen folgten Tanz und
Lied – allgemeine frohe Stimmung. Gestärkt im Geiste, mit hof-
fenden Herzen und mit Dank gegenüber dem volksdemokrati-
schen Staate verabschiedeten sich die Gäste mit einem „Auf
Wiedersehen am nächsten Schwabenball!“
Nur Ein Bericht, nur kurzgefaßt, jedoch treuherzig – und gleich-
zeitig auch etwas schmeichelhaft der Obrigkeit, dem Regime
gegenüber. Denn…
Zu der Zeit konnte man ja nicht wissen, wie die allmächtige Par-
tei ein solches Deutschbekenntnis (Schwabenball in der Haupt-
stadt!) deuten wird. Schon das Zustandekommen des Balles
kennzeichneten diesbezüglich mehrere Fragezeichen. Es war
eigentlich eine Schnapsidee von mir (erst einige Monate beim
Verband angestellt!), welcher mein neuer Freund, Géza Ham-
buch (auch ein Neuling bei Neue Zeitung), mit Begeisterung
zustimmte und wofür wir auch den Chorleiter des eben gegrün-
deten deutschen Gesangchores, Ladislaus Hámori-Hauser, so
SoNNTAGSBLATT
Das Reiterstandbild des Staatsgründers, des Heiligen Stefan, gestaltet
vom größten Bildhauer Ungarns ALOIS STROBL - Zeichnung von Jo-
seph de Ponte (aus Wudigess/Budakeszi)
Ein Feiertag, den auch wir, Deutsche in Ungarn, sehr mit Recht
und Stolz feiern dürfen/sollen.
Ungarns Staatsgründer - Stephan I. der Heilige (ungarisch:
Szent István)
Was wir aus der Geschichte wissen:
Geboren 969 bei Esztergom (Gran); gestorben am 15. August
(Fortsetzung auf Seite 6
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