Sonntagsblatt 3/2013 | Page 14

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keinen Schutz gegen den Gegenwind auf dem Arbeitsmarkt . Laut Absatz 5 Paragraph 99 des Gesetzes Nr . CXC / 2011 *, den Unterricht der Nationalitätensprachen Ungarns betreffend , gibt es für manche inländischen Minderheiten , so für die bulgarische , Roma- , griechische , polnische , armenische , ruthenische und ukrainische Nationalität , eine zusätzliche Möglichkeit bei der Anstellung von Pädagogen für den Unterricht der aufgezählten Minderheitensprachen : Nicht nur diplomierte Pädagogen speziell für die Nationalitätensprache können in diesem Bereich angestellt werden , sondern auch Personen , die über ein Pädagogendiplom einer beliebigen Fachrichtung und gleichzeitig über ein staatlich anerkanntes Sprachprüfungszeugnis Typ „ komplex ” oder aber eine gleichwertige Urkunde verfügen . Warum die deutsche Minderheit Ungarn in der Aufzählung vom zitierten Absatz 5 fehlt , ist nicht bekannt .
Den schulischen Unterricht betreffend kommt es ab September 2013 zu einer auch für Nationalitätenschulen relevante Neuregelung : Um diese Zeit wird ein Fachinspektorensystem in den Schulen Ungarns eingeführt . Und zwar a la Europe . Auf dem alten Kontinent ist es nach wie vor eurokonform , den Unterricht , die Leistung der Lehrkräfte zu kontrollieren , genauso , wie es vor der Wende in Ungarn üblich war . In Frankreich hatten Pädagogen kurz zuvor noch einen Überraschungsbesuch von Inspektoren zu befürchten , in Deutschland werden Lehrer seit längerer Zeit von ihren Schülern benotet . In Großbritannien werden Schulen mit besonders schlechten Noten manchmal sogar geschlossen . So streng will man hierzulande bestimmt nicht Vorgehen , doch ist nicht zu bezweifeln und wird auch nicht bezweifelt , dass ein Feedback zur Lehrerarbeit unbedingt von Nöten wäre . Mehr als 80 % der Befragten befürworten nämlich nach Statistiken des Ministeriums für Humanressourcen die Einführung einer Fachinspektorenstruktur . Auch wenn diese Angabe für die ganze Bevölkerung nicht repräsentativ sein kann , ist leicht einzusehen , dass jede bezahlte Leistung , so auch die der Lehrer , einer unvoreingenommener Bewertung bedarf . Bei der Begründung der Aufhebung des in den 80er Jahren noch mehr oder weniger störungsfrei funktionierenden Inspektorensystems hieß es : Die Nachfrage - also der angeblich über alles verwaltende Markt - wird schon entscheiden , wie viel wert eine Schule ist . Da der „ Markt ” aber nur unter bislang nicht kontrollierten Lehranstalten zu entscheiden wusste , ist die Frage ungelöst geblieben , sollte der für frei erklärte Markt eine noch so Allmacht haben . Also muss eine Kontrolle her . Damit gäbe es wiederum eine neue Chance für uns , wenn wir sie wollen : Fachinspektoren könnten auf wunde Punkte innerhalb des ungarndeutschen Unterrichtswesens verweisen , um dann Schlüsse zu ziehen und in der Folge das sprachliche und fachliche Niveau in unseren Schulen , wo nur nötig , zu erhöhen . Allerdings brauchte man dabei in entsprechender Anzahl Pädagogen , deren Leistung gemessen werden kann . Wir können nur hoffen , dass die „ Berufsflucht ” und die Abwanderung durch echte Perspektiven einer Lebenslaufbahn , wie bereits versprochen , besonders unter den ungamdeutschen Pädagogen , gestoppt werden kann .
Eine zielorientierte Mithilfe aus dem deutschsprachigen Ausland wäre besonders erwünscht , um eine bewusste Berufswahl unter ungarndeutschen Jugendlichen zu fördern , ihre Vorstellung über eine Lebenslaufbahn hierzulande zu stärken .
Sollte ein Behelf für uns durch die Gesetzgebung gewährt werden , könnten ungamdeutsche Kindergärten und Lehranstalten einmal vielleicht ohne die durch Paragrafe bedingten Hindernisse Stipendiaten oder freiwillige Praktikanten aus Deutschland und Österreich als Ersatzlehrkräfte - nur wenn keine examinierten sich melden - anstellen , um dadurch den Gegenwind vom Arbeitsmarkt her zu stoppen .
Ja , wir äußern unsere Wünsche setzen Zeichen , und dabei hoffen wir auf einen Widerhall , wo er auch immer herkommen soll . Bei all den Fragen haben wir auch was Aufmunterndes : die Volkszählungsergebnisse , der Anstieg von 62 000 auf 135 000 statistisch erfasste Ungarndeutsche . Eine Statistik , die mit einer erhöhten Verantwortung umhergeht . Eine langwierige Arbeit für fortwährende Freude .
* 2011 . évi CXC . törvény a nemzeti köznevelésről * 99 . § ( 5 ) A nemzetiségi nyelv oktatására a bolgár , a cigány ( romani vagy beás ), a görög , a lengyel , az örmény , a ruszin , az ukrán nyelv oktatása esetében alkalmazható az is , aki pedagógus szakképzettséggel és az adott nyelvből felsőfokú „ komplex ” típusú államilag elismert nyelvvizsga bizonyítvánnyal vagy azzal egyenértékű okirattal rendelkezik . Quelle : Magyar Közlöny Nr . 162

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Redaktion : Nelu Bradean-Ebinger
Richard Wagners 200 . Geburtstag
Kurzbiographie Richard Wagner wird am 22 . Mai 1813 in Leipzig als Sohn des Polizeiaktuars Friedrich Wagner und dessen Frau Johanna Rosine geb . Pötz geboren . Nachdem er bereits 1832 den ersten Versuch einer Oper ( Die Hochzeit ) unternommen hat , vollendet er in den nächsten Jahren die Opern Die Feen ( 1834 ), Das Liebesverbot ( 1835 / 36 ) und Rienzi ( 1838-40 ).
Während seines ersten Aufenthaltes in Paris 1839-42 , wohin er zusammen mit seiner Gattin Minna vor seinen Gläubigern geflohen war , entsteht Der fliegende Holländer ( Uraufführung 2 . Januar 1843 in Dresden ); in Dresden , wo er seit 1842 lebt und 1843 zum Königlichen Sächsischen Hofkapellmeister ernannt wird , komponiert er den Tannhäuser ( UA 19 . 10 . 1845 in Dresden ) und Lohengrin ( UA 28.8 . 1850 in Weimar ). Außerdem entstehen Prosaentwürfe zu einer Oper Siegfrieds Tod , die später als Vorlage für Die Götterdämmerung dienen , und Skizzen der Meistersinger- und Tristan-Stoffe . Nach dem gescheiterten Mai-Aufstand von 1849 flieht Wagner als steckbrieflich gesuchter Revolutionär aus Dresden nach Zürich ins Exil . Dort entstehen theoretische Schriften , darunter das grundlegende Werk Oper und Drama ( 1851 ); außerdem beginnt er mit der Dichtung und Komposition der Tetralogie Der Ring des Nibelungen .
Nach Aufenthalten in Venedig , erneut Paris ( 1859-61 ), Wien ( 1861-63 ) Biebrich am Rhein , Moskau und St . Petersburg zieht Wagner 1864 auf Wunsch König Ludwigs II . von Bayern nach München , wo am 10 . Juni 1865 Tristan und Isolde uraufgeführt wird .
Schon bald aber muss Wagner wegen politischer Querelen München verlassen und lebt bis 1872 in der Schweiz . Trotzdem kommen in München die Opern Die Meistersinger von Nürnberg ( 1868 ), Das Rheingold ( 1869 ) und Die Walküre ( 1870 ) zur Uraufführung - die beiden letzteren gegen den Willen Wagners , über den sich Ludwig II . aber hinwegsetzt . Nach dem Tod seiner ersten Frau ( Minna ), mit der er keine Kinder hatte , heiratet er 1870 in der Schweiz Cosima , eine Tochter Franz Liszts und geschiedene Ehefrau des Dirigenten Hans von Bülow ; mit der er bereits drei Kinder ( Siegfried 1869 , Eva 1867 , Isolde 1865 ) hat .
1872 siedelt Wagner nach Bayreuth über , wo am 22 . Mai 1872 der Grundstein zum Festspielhaus gelegt wird . Eröffnet wird es im August 1876 mit der ersten vollständigen Aufführung des Ring des Nibelungen . 1877-82 komponiert Wagner seine letzte Oper Parsifal ( UA 26 . 07.1882 in Bayreuth ).
Am 13 . Februar 1883 erliegt Wagner in Venedig einem Herzanfall und wird am 18 . Februar im Garten seiner Villa „ Haus Wahnfried ” in Bayreuth beigesetzt .
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