Lager zugeneigt . Leider haben wir nur allzu schnell vergessen , wie leicht und schnell nationale Emotionen aufgebaut und missbraucht werden können . Die traditionell regierungstreue ( im Grunde regierungseigene ) ungarndeutsche Neue Zeitung tut sich da leicht , sie wird nie reglementiert , liegt sie doch meistens treu auf Regierungskurs .
Schwerer tun sich im Medienbereich die Filmemacher . Sie scheinen nicht mehr die Gunst der politischen Medienklasse zu haben . Das bekamen die Filmemacher der Minderheiten unlängst ziemlich barsch zu spüren .
Am 27 . April sollten die 7 . Filmtage der ungarländischen Minderheiten in Budapest stattfinden . Ausgerichtet wurden sie immer vom Kuratorium dieses Filmforums , an dem sich die Minderheiten des Landes meistens mit dokumentarischen Beiträgen der Öffentlichkeit präsentierten . Die Initiative des Minderheitenfilmforums stammt von der Mitbegründerin , der ungamdeutschen Femsehjoumalistin Judit Klein . Seit 2002 wurde das Filmforum der Minderheiten zunächst jährlich , dann zweijährlich abgehalten . Die neuen Medienherrscher vom MTVA , dem öffentlichrechtlichen Fernsehen , machten ohne viel Aufsehen und ohne viel Diskussion einen Strich durch die Rechnung der Minderheitenfilmer . Nachdem das Kuratorium des Filmforums wie immer das Programm im Internet ankündigte und an alle Geschäftsstellen der unterschiedlichen Minderheitenvertretungen im Lande versandte , ordnete ohne viel Erklärung ein führendes Redaktionsmitglied von MTVA an , dass das Programm sofort aus dem Netz zu nehmen sei und alle im öffentlich-rechtlichen Fernsehen engagierten Filmemacher sich daran zu halten haben , nicht an dem Filmforum der Minderheiten teilzunehmen . Ein Ukas von oben , dem sich auch fast alle Minderheitenvertretungen - bis auf zwei - beugten . Die Vertreter der Serben und der Zigeuner kümmerten sich nicht um die Verbotsanordnung und nahmen mit ihren ( zwei ) Filmen trotz des Verbots an der Filmschau teil . Wer nicht erschien und sofort klein beigab , sind auch wir Ungarndeutschen . Von der Ungamdeutschen Landesselbstverwaltung ließ sich weder der Vorsitzende , noch eine Vertretung blicken . Sie drehten voll bei . Sie ließen auch kein Wort des Protestes verlauten . Dass dieses für die ungarische Medien und Minderheitenpolitik beschämende Ereignis zumindest an der Eröffnungsfeier ( wie gesagt , mit zwei Beiträgen !) des Filmforums nicht ohne Protest verhallte , verdanken wir aber doch einer mutigen Ungarndeutschen . Frau Eva Fischer aus Fünfkirchen erschien als Kuratorin des Filmforums und betonte in ihrer Eröffnungsrede , dass man solche Reglementierungen und Verbotsdrohungen noch gut aus der kommunistischen Ära in Erinnerung habe , als die Kulturschaffenden von der Partei und ihren gut vernetzten Organen akribisch kontrolliert und reglementiert wurden . Wir glaubten , diese Zeiten hätten wir endlich hinter uns .
Das Teilnehmerverbot für die Minderheitenfilrnernacher wurde übrigens von einem Ungamdeutschen ausgesprochen der es ( wohl auf diese Weise ) ganz schnell bis zum Chefredakteur des Ungarischen Fernsehens brachte . Eifriger Diener einer neuen nationalen Gesinnung , eines neuen Bewusstseins . Oder eines alten Wahns ?
Johann Till
Nachklang zum Muttertag
Ohne Mütter keine Zukunft
Helmut Müllers Kommentar zum Muttertag
Mutter , „ innigsüßer Name ” ( Shakespeare ), gestern noch . Bei allen Völkern . Umringt von Kindern : „ nichts Ehrwürdigeres ”, so Goethe . Doch in diesen die deutsche Kultumation erniedrigenden Tagen geringgeschätzt , verächtlich gemacht von biologischevolutionistisch Rückschrittlichen . Sollte , was über Jahrtausende Wärme und Zukunft spendete , dem Abendland gleich bald ausgedient haben ? Keineswegs , es regt sich - trotz allen Angriffen und Rollentausch-Versuchen - im Leben der Nation erfreulich Neues , und man entdeckt die Mutter wieder als Planet und Stern des Nachwuchses , schließlich auch eines Volkes . Mit dieser Renaissance einer Hinwendung zum Leben , werden sich alle Geringschätzungen und Verächtlichmachungen eines Tages in die Bedeutungslosigkeit zurückziehen müssen . Das Leben wird stärker sein .
Was Mütter , neben ihrer ersten Pflicht , sonst noch zu leisten imstande sind , haben sie in Zeiten der Krisen und großen Katastrophen bewiesen . Vor einem Jahr hat dies ein der innerparteilichen politischen Korrektheit zum Opfer gefallener FP- Abgeordneter , Werner Königshofer , deutlich gemacht . Sein Beitrag sei nachstehend widergegeben :
TIGERKOMMENTAR vom 8 . Mai 2011 „ Eine deutsche Mutter , die einen Kinderwagen vor sich herschiebt , darf zum Sieger von Sedan und zum Schöpfer des Faust sagen : gehen sie mir aus dem Wege !” - so hoch setzte Otto von Bismarck die Mutterschaft an , dass er sie über einen Schlachtensieger und über einen Dichterfürsten stellte . Und damit hatte er vollkommen recht , denn ein Volk lebt von seinen Müttern , denjenigen Frauen , die bereit sind , Kinder zu bekommen und diese auch zu rechtschaffenen Menschen zu erziehen .
Die Mütter sind es vor allem , die für die Kinderstube verantwortlich zeichnen , jene Bildung des Herzens , die einen Menschen sein Leben bug begleitet . Die Mütter leisten damit den größten Dienst für ihr Volk , und deshalb gebührt ihnen auch alle Achtung und Ehre . Der heutige Muttertag soll dies nach außen hin symbolisieren . Doch wie ist die Stellung der Mutter in der heutigen Gesellschaft wirklich ? Darf sie überhaupt noch zu jemandem sagen : gehen sie mir aus dem Wege ?
Die Stellung der Mutter wurde weitgehend abmontiert , wie das heute so schön heißt . Der Muttertag wird auch immer mehr vom internationalen Frauentag verdrängt . Die Frau wird in der veröffentlichten Meinung zur Gegenspielerin des Mannes , zur gleichgemachten Konkurrenz , ln weiterer Folge soll Gender- „ mainstraeming ” die Gesellschaft so weit verändern , dass es letztendlich keine geschlechterspezifischen Merkmale mehr gibt , oder geben soll .
Die geschlechterlose Gesellschaft , ohne Buben und Mädchen , ohne Fräuleins , ohne Männer und Frauen und ohne Damen und Herren , eine lustlose und immer weniger werdende Menschenmenge , zum Aussterben verurteilt . Das ist die Ideologie der Linken . Der wollen wir die Vitalität der Geschlechter , ihre Anziehung und Ergänzung entgegenstellen . Männer , die sich ihrer Rolle und Aufgabe in Volk und Gemeinschaft bewusst sind , Frauen , welche die Mutterrolle annehmen und in verantwortungsvoller Weise ausüben . Ein Volk und seine Gesellschaft müssen diese Rollenbilder aktivieren und sie mit ideellen und materiellen Werten ausstatten .
Die Jugend soll in diesem Sinne aufwachsen und für solche Werte erzogen werden . Das Leben besteht nicht nur im Nehmen , sondern vielmehr im Geben , nicht nur aus Rechten , sondern in erster Linie aus Pflichten . Und diese können , wenn sie mit Sinn erfüllt sind , auch sehr viel Freude bereiten . So schrieb der indische Dichter Rabindranath Tagore : „ Ich schlief und träumte , das Leben sei Freude . Ich erwachte und sah , das Leben war Pflicht . Ich arbeitete und siehe , die Pflicht war Freude . ”
Am 8 . Mai 2011 , dem Jahrestag der bedingungslosen Kapitubtion der deutschen Wehrmacht vor einem übermächtigen Feind , ist es auch unsere Pflicht , jener Mütter zu gedenken , welche in diesem furchtbaren Weltkrieg ihre Männer , Söhne und Töchter verloren haben . Die Soldaten sind auf den Schbchtfeldem von Dünkirchen bis Stalingrad und von El Ab main bis Murmansk für Volk und
( Fortsetzung auf Seite 10 )
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