Sonntagsblatt 3/2012 | Page 10

Vaterland gefallen , während hunderttausende Frauen und Kinder in deutschen Städten den Terrorangriffen der alliierten Bombergeschwader zum Opfer gefallen sind .
Die Mütter , die diese Apokalypse überlebt haben , sind die wahren Heldinnen dieser Epoche . Sie haben , trotz großer seelischer und körperlicher Schmerzen , den Rest ihrer Familien zusammengehalten , ihre Kinder versorgt und zu anständigen Menschen erzogen , den Schutt des Krieges weggeräumt und damit den Grundstein für das Weiterleben unseres Volkes gelegt . Mittlerweile ist viel Zeit vergangen , viel Wasser ist den Rhein und die Donau hinuntergeflossen , viele dieser Heldenmütter sind schon gestorben . Aber das Andenken an sie wird niemals sterben . Ihre Leistungen und ihre Arbeit sollen uns Mahnung und Auftrag zugleich sein . Denn die Zukunft gehört den Völkern , die solche Mütter haben .
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Weisenbach im Schwarzwald ehrt Jakob Bleyer Aus Weisenbachs Stadteil Au kam der Urahn Jakob Bleyers nach Ungarn . Zum Gedenken an den „ Großen ” Nachkommen hat die Stadt Weisenbach vor 50 Jahren die Murgbrücke nach Jakob Bleyer benannt . Zur Jubileumsfeier am 26 . Juli fährt in Organisation der Jakob Bleyer Gemeinschaft und der Budaörser Deutschen Kulturgemeinschaft eine Reisegruppe nach Weisenbach .
GOTT und die WELT - heute Europa ohne Gott ? Europa ist ein Kontinent , dessen Völker sich mehr und mehr dem Hedonismus und dem Materialismus zuwenden . Das größte Glück scheint der „ moderne ” Mensch darin zu sehen , sich das Paradies auf Erden zu erschaffen , weil er an ein Paradies nach dem Tode nicht mehr glaubt . Obwohl der atheistische Kommunismus seit rund zwanzig Jahren abgewirtschaftet hat , ist Europa dennoch nicht gläubiger geworden .
Nie zuvor war die Verachtung der Schöpfung so groß unter den Menschen wie heute . Sei es beim millionenfachen Mord an ungeborenem Leben im Mutterleib , sei es bei der abartigen Homo- Liebe , oder der Zerstörung der Umwelt . Dieses Phänomen ist inzwischen in ganz Europa zu beobachten . Die Frage ist also nicht nur , ob sich Deutschland abschafft , sondern ob sich ganz Europa abschafft .
Zusätzlich breitet sich ein aggressiver Islam aus , der in Sachen Vitalität dem Christentum bei weitem überlegen zu sein scheint . Die Christen sind in ihrer Verweichlichung nicht mehr in der Lage , der im Mittelalter stehengebliebenen Religion des Islam noch Widerstand entgegenzusetzen . Nur eine geistige und geistliche Erneuerung kann das vollbringen .
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Es war einmal ein katholisches Land von Andreas Mälzer Der Lebensrhythmus wird noch von den Bräuchen beeinflusst . Unlängst feierten wir also Ostern , das - wir entsinnen uns - höchste christliche Fest im gesamten Jahreslauf . Schon am Palmsonntag ist der eine oder andere zur Palmweihe mit dem Buschen Palmkatzerln in die Kirche gegangen , am Gründonnerstag hat ’ s Spinat gegeben , am Karfreitag vielleicht kein Fleisch , dafür aber am Karsamstag in den Alpenländern die Fleischweihe ( an und für sich eine Speisensegnung ) und danach eine zünftige Osteijause . Eier wurden gefärbt , Schinken und Kren verzehrt und der eine oder andere geht am Ostersonntag vielleicht auch in die Kirche .
Christliches Brauchtum prägt diese Tage also , vermischt ein wenig mit älteren , heidnischen - der Osterhase lässt grüßen . Ob viele Österreicher dieses Fest allerdings als ein wirklich christliches , als das Gedenken an die Passion , den Tod und die Auferstehung des Messias begehen , ist eine andere Frage .
Österreich , das war einmal ein katholisches Land , nicht nur in der Monarchie , als der Habsburger Kaiser der wichtigste katholische Fürst des Abendlandes war , nicht nur im Ständestaat , der ein bewusst christlich-katholischer war , auch danach noch , in der Republik bis in die 50er , 60er Jahre hinein . Heute ist Österreich vielleicht so etwas wie ein postkatholisches Land , denn der Lebensrhythmus wird noch von den vormaligen Bräuchen , den Dogmen und Sakramenten beeinflusst , man lässt die Kinder zum großen Teil noch taufen , man heiratet auch kirchlich und man geht vielleicht ein , zweimal im Jahr , eben zu Ostern und zu Weihnachten zur Messe .
Die Austrittswelle aus der katholischen Kirche ist aber weiterhin ungebremst , und das nicht erst seit den jüngsten Missbrauchsvorwürfen . Heiraten wollen heutzutage am ehesten noch Schwule und katholische Priester . Und eine kirchliche Eheschließung ändert nichts daran , dass jede zweite Ehe im Land dennoch geschieden wird .
Wie viele Eltern mit ihren Kindern am Abend vor dem Schlafengehen noch beten , weiß man nicht . Ja und dann , wenn einer stirbt , legt man schon Wert darauf , dass ein Priester den Betreffenden unter die Erde bringt und den letzten Segen erteilt .
Was die paar Hunderttausend Protestanten im Lande betrifft , so ist bei ihnen der Verlust des Religiösen allerdings nicht minder dramatisch als bei den Katholiken . Wirklich gläubig sind hierzulande nur mehr die Muslime und von ihnen gibt es wahrscheinlich schon mehr als Protestanten , nämlich rund eine halbe Million , mit steigender Tendenz .
Sie verlangen im Gegensatz zu den Christen in Österreich noch absoluten Respekt vor ihrem Glauben und ihren heiligen Schriften . Der Katholizismus hingegen , vom Heiland beginnend bis hin zu den Kirchenfürsten , ist längst den Kabarettisten preisgegeben und allenfalls noch Lebensinhalt für alte Muatterln . So schaut ’ s mittlerweile aus , im einst katholischen Österreich .
Aus : ZZ
Religio - Die Wiederverbindung von Wolfgang Caspart Angesichts unserer menschlichen Endlichkeit , Relativität , Beschränktheit , Ohnmacht , Abhängigkeit und Bedingtheit schließen wir auf eine uns zunächst nicht näher begreifbare Unendlichkeit , Unbeschränktheit , Selbständigkeit und ein alles Bedingte Bedingende bzw . Unbedingte , auf etwas Absolutes und Allmächtiges , dem wir als Synonym die Bezeichnung „ Gott ” oder „ das Göttliche ” geben . Die uns zugängliche numinose Wirklichkeit steht aber nicht über unserer physischen Welt , vielmehr greift sie durchaus in sie ein und wird so erst durch uns erlebbar . Das Unendliche und das Ewige manifestieren sich in Zeit und Raum , wirken auf die materielle Dimension ein und äußern sich in unserer immanenten Welt .
Das Ziel unserer verständnissuchenden Bemühungen ist die ersehnte Einheit des Endlichen und Profanen mit dem Ewigen und Numinosen - die „ Religio ”, die Wiederverbindung . Die heilvolle Einheit von Zeitlichem und Ewigem soll durch unser Handeln erreicht oder erhalten werden . Die Harmonie mit Gott ist aus dem Streben nach Ordnung erwachsen Die Harmonie mit Gott und die Einheit in der Vielheit bilden den wirklichen Frieden , der allein aus dem Streben nach Einheit , Ordnung und Schönheit auch in der Zeit erwächst ( Lechner 1964 , 5 69-105 ). Die Wege dazu sind vielfältig und führen über