Nur nicht aufgeben
EINLADUNG
zum Gerhards-Fest in Budapest am 19 . September 1998
Treffpunkt : am Samstag , dem 19 . September 1998 um 10.00 Uhr an der Gerhard-Statue oberhalb der Elisabeth- Brücke , am Hang des Blocksbergs / - Gellértberg
Kurzes Gebet , anschließend Prozession vielfach in Volkstrachten , mit Kruzifix , Kirchen- und Ortstafeln , Vereinsflaggen , singend und betend bei Begleitung einer Blaskapelle von der Gerhard- Statue zur Felsenkapelle
10.30 Uhr : Heilige Messe in der Felsenkapelle / Sziklakápolna , ( 1113 Budapest , Szt . Gellert rakpart 1 / a . Telefon : 385 1529 )
Hauptzelebrant : Bischof László Bíró , Budapest
Predigt : Domherr Dr . Franz Galambos-Göller
Budapest , den 27 . Juli 1998 Der Vorstand des St . Gerhards-Werk
Ungarndeutsches Wirken in der 1000jährigen Geschichte
der ungarischen Kirche und Gesellschaft
Die Tagung findet im Zeichen der Vorbereitung auf die 2000ste Wiederkehr der Geburt Christi und der Christianisierung Ungarns vor 1000 Jahren statt . Hierbei sollen die Bedeutung der deutschen katholischen Kirche und die Wechselbeziehungen zwischen deutschen und ungarischen christen aufgezeigt werden . Die deutsche Kirche spielte in der Geschichte des Landes eine tragende Rolle : deutsche Missionare leisteten einen entscheidenden Beitrag bei der Christianisierung des einst heidnischen ungarischen Volkes und bei der Errichtung eines für die damaligen Verhältnisse modernen ungarischen Staates . Diese bedeutende Rolle zieht sich durch die ganze Geschichte . Auch in den schweren Jahren der kommunistischen Diktatur half die deutsche Kirche durch geistigen , moralischen , materiellen und sonstigen Beistand .
Bekannte Referenten werden diesen historischen Hintergrund beleuchten :
Der namhafte Kulturhistoriker , Prof . Dr . István Nemeskürty stellt in einem umfassenden Beitrag den histrocischen Werdegang und die Wechselbeziehungen zwischen den beiden Kirchen dar .
Prof . Dr . Erich Kussbach , Botschafter a . D ., Österreich untermauert in seinem Vortrag die Aktualität der christlichen Werte in der heutigen Zeit .
Im Rahmen der Tagung wird auch der Beitrag der Ungarndeutschen behandelt .
Die Religiosität war und ist seit Jahrhunderten das bestimmende Merkmal der Ungarndeutschen . Der Glaube beeinflußt nicht nur ihre Denk- und Verhaltensweise , sondern ist auch unabdingbarer Bestandteil ihres Alltagslebens und Brauchtums .
Universitätsprofessor Dr . Jenő Gergely , Budapest , Experte der Geschichte der ungarischen Kirche , beleuchtet die Rolle ungarndeutscher Kleriker und Laien bei der Entstehung der ungarländischen christlichdemokratischen , christlichsozialen Bewegung , von den Anfängen bis zur Gegenwart .
In Kurzreferaten zeichnen bekannte Referenten Portraits von ungarländischen Kirchenvertretern und Laienchristen auf , die sich besonders eng agiert , sowohl für die Kirche und den Glauben , als auch für die Bewahrung der deutschen Muttersprache , ihrer Kultur und Identität einsetzten . Dabei soll der Aspekt der Brückenfunktion markanter Persönlichkeiten berücksichtigt und von Referenten aus der Bundesrepublik Deutschland behandelt werden .
Als Beispiel sei genannt : Ludwig Leber , der in Ungarn geboren , sich nach der Vertreibung ganz in den Dienst der Heimatvertriebenen gestellt hat und über die Caritas in Stuttgart sowie als Landtagsabgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg für die Ungarndeutschen und die Heimatvertriebenen viel geleistat hat . Ein weiteres Beispeil ist das Wirken von Prälat Josef Haltmayer , der als " Apostel der Streusiedler " bezeichnet wird , weil er unzähligen Heimatvertriebenen in Linz , Österreich zum Bau eines Eigenheimes verholten hat , und seit seines Dienstes in Stuttgart ( ab 1965 ) als Bischöflicher Beauftragter für Heimatvertriebene in der Diözese Rottenburg- Stuttgart sich um die Kontakte zu Ungarn auf allen Ebenen verdient gemacht hat .
Es wird Aufgabe und Zielsetzung der Studientagung in Budapest sein , das kulturelle Schaffen der Ungarndeutschen in Ungarn darzustellen , gleichzeitig aber soll aufgezeigt werden , daß aus dem Kreise der aus Ungarn vertriebenen Ungarndeutschen wesentliche . Impulse zum Brückenschlag in die alte Heimat ausgegangen sind . Die Veranstaltung soll einen wichtigen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in einem vereinten Europa leisten .
Die Tagung wird von einem kurzen Musik- und Kulturprogramm der Gemeinde Pilisszentiván / St . Iwan bei Budapest umrahmt .
Studientagung am 19 . u . 20 . September , 1998 in Budapest , V . Akadémia u . 1-3 .
Beginn am 19 . 09 . um 13.00 Uhr Dr . Wendelin Hambuch
Nur nicht aufgeben
Die Parlamentswahlen sind vorüber . Alles kann von Neuem beginnen . Was wird von den vielen Versprechungen eingehalten ? Eine Partei ausgenommen , haben alle anderen in der letzten Sitzung im Parlament gegen die Parlamentsvertretung der Minderheiten gestimmt . Also , wir stehen dort , wo wir waren , ohne jede Aussicht , daß sich etwas in der Minderheitenvertretung ändern wird .
Es war vorauszusehen , daß die linken Parteien die Wahl verlieren werden . Allein sie haben stur an ihren Sieg geglaubt , ohne etwas dafür getan zu haben .
Und was sagten die Vertreter der Minderheitenselbstverwaltungen und der Ombudsmann dazu , daß alles beim alten bleibt ? Außer einer kleinen Empörung , garnichts . “ Es ist katastrophal ” - das war ihre Bemerkung . Keine klärenden Worte , keine Konsequenzen . Dabei hätten doch diese sogenannten Vertreter unserer Minderheit als Protest sofort abdanken sollen , daß es die ganze Welt sieht und hört , daß man diese Politik , Augenauswischerei , weiter in Europa nicht betreiben darf . Was früher die Aristokraten und Gentrys machten , das machen jetzt die Neureichen , die , um das Thema zu vertuschen , nur von Globalität , Mobilität sprechen und auf der Strecke bleib die Minorität .
Einige Minderheiten gründeten ein Forum für die Parlamentswahlen . Dieses zum Tode verurteilte Unternehmen endete mit einem Fiasko . Daß dies so kommen wird , wußte ein jeder Vernünftige im Lande , der sich jemals mit Politik beschäftigt hat .
Nun , wie weiter ? Man sieht es jetzt schon klar , auch jene , die damals blind waren , müssen es sehen , daß für die jetzige Lage unserer Volksgruppe jene Schuld tragen , die vor Jahren aus Kurzsichtigkeit oder auf Befehl den damaligen Deutschen Verband zerschlagen haben . Jener Verband , wenn er auch nicht ganz unabhängig von der Politik war , hat doch tausendmal mehr getan , als die finanziell und politisch gebundene Selbstverwaltung . Es ist ja nichts geschehen in den letzten vier Jahren . Nichts Wesentliches im Deutschunterricht in den Kindergärten und Grundschulen , in der Minderheitenlehrerbildung . Die Amtssprache in den Selbstverwaltungen ist die madjarische . Begründung : die Mitglieder der Minderheit beherrschen ihre Muttersprache nicht . Eine Kulturschande fürs Land . Man spricht über Minderheitenprobleme nur dann , wenn es um die madjarischen Minderheiten außerhalb der Grenzen geht . Diese Minderheiten haben - auch mit Hilfe Ungarns , des Parlaments und
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