suchten das Kroatische Gymnasium in Budapest . Dabei brauchten die Kinder Ermunterung . Insgesamt beobachtet Polgár aber dennoch , dass je größer die Möglichkeiten der Sprachpflege seien , desto geringer würden die Kroatischkenntnisse , obwohl auch enge Kontakte zu Kroatien bestünden . Die Kroaten seien es gewesen , die dank dem kroatischen Konsul in Nagykanizsa die zweisprachigen Straßenschilder im Ort finanzierten . In seiner Zeit habe man den Versuch gestartet regelmäßig
Messen in kroatischer Sprache anzubieten – geblieben seien Messen zwei-dreimal im Jahr , die ein kroatischer Geistlicher aus dem Mutterland halte .
Róbert Polgár liege in seinem neuen Beruf als Ortsvorsteher viel an Innovation . Dass man dabei oft „ gegen den Strom schwimmt ”, sei für ihn selbstverständlich . Nicht zuletzt sein Lebensweg voller Wendungen ist ein Beweis dafür .
FEUILLETON
REDEN WIE DAHEIM
MUNDARTINITIATIVE AUS NADWAR BEREITET SICH AUF DRITTES TREFFEN VOR / EINSCHNEIDENDE VERÄNDERUNGEN BEIM MUND- ARTGEBRAUCH SEIT DER WENDEZEIT
Von Richard Guth
„ Die Idee des Mundarttreffens kam von Ladislaus Leirer , er ist der Initiator unserer Veranstaltung , ein gebürtiger Nadwarer . Als er mich über seine Pläne informierte , bot ich ihm meine Hilfe an . Als Regionalbüroleiterin habe ich gute Kontakte zu anderen Regionen . Die Mundartforschung interessiert mich schon seit langem und ich verfolge die Neuerscheinungen zum Thema . Als Konzept des ersten Treffens schlug ich vor , solche Menschen und Gemeinschaften anzusprechen , die über die Mundart eine Publikation veröffentlicht haben oder eben daran arbeiten . Das Treffen sollte auch ein Forum für fachliche Themen sein . Mein Ziel war , dass die Teilnehmer voneinander neue Impulse und Ideen bekommen “, berichtet Andrea Bakonyi-Knoll , LdU- Regionalbüroleiterin für die Batschka und Mitglied des Gemeinderates und der Deutschen Selbstverwaltung ( DNSVW ) Nadwar / Nemesnádudvar nach dem landesweiten Mundarttreffen „ Ret ‘ wie tr ham “ ( bereits markenrechtlich geschützt ). Es hat im Winter in Nadwar zum zweiten Mal stattgefunden und wird federführend von der örtlichen Deutschen Selbstverwaltung organisiert .
SoNNTAGSBLATT
„ Ich hep thes „ Ret ‘ wie tr ham “ auskfuna ( ausgedacht , Red .), trum , wal ( weil ) ich tenk ‘, tes muss mr a pissl ufhewe ( aufheben , bewahren )‘, wie unsr Altvattr und Altmottr k ’ ret ( geredet ) hat , awr jetzt is ‘ schun kanz schwer , tass mir thes iwrkewe ‘ ( übergeben ), far unsre Khinr . Mai Khinr rete thes noch und vrstehn alles , wal tie hen noch erlept , dass mai Altmottr klept ( gelebt ) hat , und mai ‘ Altmottr hat nar so schwäwisch kret ‘ tr ham , ich hep ‘ a so kantwart ( geantwortet ), awr mai Khinr nar taitsch war ( oder ) ungrisch , Taitsch hen sie klent ( gelernt ) an tr Schul un far sie war tes aifachr ( einfacher ), tass sie so rete ‘. Ich hep ktenkt ( gedacht ), dass ich thes varpring ( vorbringe ), pa te ‘ Lait ‘, tie wu es vleicht a pissl interessiert “, beschreibt Ladislaus Leirer in der Mundart , warum ihm wichtig war , diese Veranstaltung ins Leben zu rufen .
Unter den geladenen Gästen des ersten Treffens 2022 waren Verfasser von Mundartwörterbüchern aus Tschasartet / Császártöltés , Hajosch und Moor . Agathe Hárs aus Tscholnok , Organisatorin einer ähnlichen Veranstaltung , über die das Sonntags-
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