deklarieren : Das ist der für uns vorgesehene Rechtsstaat .
Wie es bereits festgehalten wurde , ist : „ Jede Bleibe ohne Sinn . Und doch : aus Trotz .“ – Und ja , aus einer unerklärlichen Liebe zur Heimat , die auch wir hier einst besaßen , wir Deutsche in Ungarn , der wir übers Maß treu geblieben sind , selbst wenn sie uns nicht ein einziges Mal nur den Laufpass bereits schon ausgestellt hat und uns auf staubiger Straße die eigenen Tränen trinken ließ .
Schicksal . Oder ? Oder Dummheit , aus der Geschichte bis heute selber nicht dazugelernt zu haben , sich so zu assimilieren , wie wenn ein Hobel , eine Fräse , einem den Rücken hochgefahren wäre , wodurch man all seine Späne jeglichen Andersseins , bis zu jener eigenen Substanz , die noch eine charakteristische Maserung aufweist , abgeworfen hat , nur um sich noch einschleifen zu lassen , bevor man einen Einheitslack aufgestrichen bekommt , der alles zur gleichen Pampe schmiert .
Kein Recht auf sich selbst ? Auf seinen Fortbestand , auf seine Art ? Wo hört der eigene Sinn des Menschen auf ? Ist abzuweichen , sich nicht in die Einheitsmasse kneten zu lassen , eine zu beseitigende Gefahr ? Scheindasein ohne Überzeugung zu führen , ist mehr zu loben als ehrlich geführte Existenz ? Nur damit man nicht Schule mache und das Fatamorgana des mühselig zusammengetüftelten Erbsystems der hierarchistischen Lügenpyramide irgendwie noch zum Einsturz bringe ?
Nein , es gibt zu dem ganzen Gebilde auch sinnesgleiche Mitwirkende . Überlebernatur . Wenn es schon so ist , wie es ist , sicher nicht illegitim . Geschmacksache halt , ob man selber einer von Klatsch-Tanten und Beifall-Husaren werden will , denn nach einem üppigen Mahl mit noch so vielen Gängen , kommt der Kellner vielleicht eines Tages doch noch mit der Rechnung unter der Glocke . Nun aber , wie es sich bereits oft schon gezeigt hat , ist es selbst zu diesem Moment noch nicht klar , an wem die Zeche weitergereicht wird , um sich mit sonst gut gefülltem Magen zum Braten des nächsten Tisches zu retten .
STEH ’ DAZU , ABER TU ’ AUCH AKTIV WAS DAFÜR !
Aktualisierte LdU-Strategie liegt vor – es kommt auf uns an , diese mit Leben zu füllen
Von Richard Guth
„ Die deutsche Sprache ist unsere Muttersprache , sie ist eines der wichtigsten Elemente unserer Identität und gleichzeitig Symbol der Zusammengehörigkeit unserer Volksgruppe . Unsere Muttersprache zu gebrauchen ist unser Recht , aber auch unsere Pflicht . Wir müssen alles in unseren Kräften stehende tun , damit der Gebrauch der deutschen Sprache verbreitet und zur Selbstverständlichkeit wird . Deshalb setzen wir uns für den bewussten Gebrauch der deutschen Sprache im öffentlichen Leben ein . In den Veranstaltungen unserer Gemeinschaft , aber auch in unserer alltäglichen Kommunikation sprechen wir deutsch . Dem Gebrauch der deutschen Sprache in den kirchlichen Zeremonien messen wir eine besondere Bedeutung bei . Die Bewahrung und Weitergabe der ungarndeutschen Dialekte an die jüngeren Generationen ist unsere besondere Pflicht ”, so steht es in der Präambel zu „ Steh ´ dazu !“, der aktualisierten Strategie der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen ( LdU ). „ Steh ´ dazu !“ ist unterteilt in unterschiedliche Bereiche wie Politik / Öffentlichkeit , Erziehung und Bildung , Kultur , Kommunikation und Jugendarbeit und versucht , diese Bereiche über die Formulierung von Zielsetzungen mit Inhalt zu füllen , die mit Indikatoren verbunden sind . Diese Indikatoren lassen selbst aber noch viel Spielraum für eine Interpretation - ob die Ziele erreicht wurden – zu .
Wie jede Strategie , bewegt sie sich dennoch auf einer abstrakten Ebene . Die richtige Arbeit , die das Ganze mit Inhalt und Leben füllen soll , muss die Basis leisten . Bemerkenswert ist dabei , dass die Präambel mit einem Bekenntnis zur deutschen „ Mutter- ” Sprache beginnt – somit wird diese an die oberste Stelle gehoben , gewissermaßen als Dreh- und Angelpunkt unseres Tuns und Handelns - ganz im Sinne der Jakob-Bleyer-Gemeinschaft und des Sonntagsblattes .
Der Anspruch eines aktiven Sprachgebrauchs durchzieht die Strategie und taucht an unterschiedlichen Stellen auf . So gleich unter Punkt vier der Präambel , wo es um die „ Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls ” geht : Demnach müsse es zu einer „ Selbstverständlichkeit werden , dass wir bei unseren Veranstaltungen , bei unseren Festen deutsch sprechen ”. Darüber hinaus befürwortet die Strategie , dass „ Eltern ihren Kindern deutsche Vornamen geben ”. Beide Bereiche stehen im Brennpunkt des Interesses , jedenfalls bei uns vom Sonntagsblatt . Denn wie oft verzichtet man bereits beim Online- oder Offline-Bewerben von Veranstaltungen auf die deutsche Sprache und wie selten hört man deutsches Wort oder Mundart bei den Veranstaltungen ?! Vor dem Hintergrund dieses Befundes könnte sich jeder kritische Geist fragen , was uns von einer madjarischen Organisation unterscheidet ?! Die
10 SoNNTAGSBLATT