mit, teils auch mit ihren Kindern. Selbst die Mutter von Annamaria
- sie wird diese Jahr noch 80 - war mit Begeisterung dabei.
Somit kehrt ein weiteres Stück deutsches Brauchtum der Ahnen
wieder zurück. Ein geplanter „Deutscher Abend“ mit Programm,
der gut dazu gepasst hätte, musste coronabedingt bis auf Weiteres
verschoben werden.
Und natürlich ist dieses Datum Anlass dafür, innezuhalten, nachzudenken
und zu gedenken. Die Waffen schwiegen endlich und
so hörte dieses Töten auf. Auch die Gräueltaten der Nazis endeten
nach Jahren der Barbarei und Tyrannei. Für ein Millionenheer
von KZ-Häftlingen, Zwangsarbeitern, GESTAPO- und Kriegsgefangenen,
Unterdrückten und Regimegegnern war es der Tag
der Befreiung.
Für die Demokratie, Freiheit, Menschlichkeit und Gerechtigkeit
ebenfalls!
Pressedienst des Verbandes der deutschen altösterreichischen
Landsmannschaften in Österreich (VLÖ)
Goldene Kulturmedaille des Landes
Oberösterreich für Ingrid Schuller aus
Altmünster
Der VLÖ freut sich gemeinsam mit der Referentin für Kultur- und
Brauchtumspflege der Siebenbürger Sachsen in Oberösterreich
über diese hohe Auszeichnung. Die Referentin für Kultur- und
Brauchtumspflege der Siebenbürger Sachsen in Oberösterreich
und Österreich, Ingrid Schuller, erhielt von Landeshauptmann
Mag. Thomas Stelzer im März im Linzer Landhaus die „Goldene
Kulturmedaille des Landes Oberösterreich“ in Würdigung ihrer
Verdienste um das kulturelle Leben in Oberösterreich für ihre seit
Jahrzehnten andauernde Tätigkeit im Verband der Siebenbürger
Sachsen in Oberösterreich.
Über die Grenzen hinaus reicht aber ihr Betätigungsfeld: Nicht nur
die humanitäre Unterstützung der siebenbürgischen Landsleute
in der Heimat ihrer Vorfahren ist ihr eine wichtige Herzensangelegenheit,
sondern auch das Bewahren der siebenbürgischen Tradition
und ihres Brauchtums in Österreich sowie die Pflege der
Trachten und deren Erhalt in ihrer Ursprünglichkeit. Unzählige
Fahrten führten Ingrid Schuller dabei nach Siebenbürgen in die
Heimat ihrer Vorfahren und viele Hilfsprojekte konnte sie dabei in
die Tat umsetzen. Weiters war für sie die redaktionelle Mitarbeit
im Verband der Heimat- und Trachtenvereine Oberösterreichs
zusätzlich ein wichtiger Teil ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Dazu
kam ein neues Betätigungsfeld im Vorstand des Verbandes der
Heimat- und Trachtenvereine Salzkammergut. Nebenbei ist sie
auch im Forum Volkskultur in Oberösterreich als Schriftführerin
tätig und nicht zuletzt seit Jahren Obfrau der Siebenbürger Nachbarschaft
Gmunden-Laakirchen.
„Wir gratulieren Ingrid Schuller sehr herzlich zu dieser hohen
Auszeichnung des Landes Oberösterreich, mit der ihre umfangreichen
Tätigkeiten und ihr stets unermüdlicher Einsatz entsprechende
Würdigung und Dank erfahren haben“, bedankt sich
VLÖ-Präsident Norbert K. Kapeller gemeinsam mit den Mitgliedern
des VLÖ-Vorstandes.
Liebe Landsleute!
VLÖ-Rundbrief Nr. 8
Montag, 11. Mai 2020
Für ganz viele Deutsche von damals war es aber eine Niederlage
und man wurde besiegt, bestraft, verfolgt, vergewaltigt, im
Kollektiv entrechtet, millionenfach verjagt, vertrieben und auch
aus Rache und Vergeltung ermordet. Erst die beginnenden Wirtschaftswunderjahre
mit Demokratie und Freiheit zeigten auf,
dass es auch eine Befreiung war - für jene, die in den Westzonen
lebten.
Für alle, die unter russische Besatzung gerieten, begann die Tyrannei,
die Entrechtung und Verfolgung von Neuem. So sehr wir
heute diesem Kriegsende gedenken müssen, um ein „Nie wieder!“
dauerhaft in Europa zu verankern, so dürfen wir uns als
Tätervolk durchaus der eigenen Opfer erinnern. So wie die Nazigräuel
historisch unstrittig sind, so ist auch unstrittig, dass für 15
Millionen Deutsche und Altösterreicher das Martyrium nach dem
8. Mai 1945 erst begann.
Nach Kriegsende entlud sich der ganze Hass auf alles Deutsche
an unseren Landsleuten. Unsägliches Leid überzog das
Siedlungsgebiet der Menschen deutscher Zunge östlich der
Oder-Neiße, im Sudetenland und im Donauraum. Entrechtet,
enteignet, vergewaltigt oder interniert kamen diese Menschen in
das zerstörte Österreich.
Sie bezahlten aber für die Verbrechen der Nazis überbordend
mehr als andere. Denn mittellos, heimatlos und staatenlos waren
nur die Flüchtlinge und Vertriebenen. Und so war die Kriegslast
ungleich verteilt. Das glich die junge Bonner Republik sehr bald
mit dem Lastenausgleich aus. Vergleichbares fehlt in Österreich
bis heute.
Ebenso gedenkt die Bundesrepublik seit 2015 jährlich am 20.
Juni, am Weltflüchtlingstag, besonders der deutschen Vertriebenen,
Bayern beispielsweise auch am 2. Sonntag im September
gesondert. In Österreich bemühen wir uns nun schon jahrelang
um ein solches Gedenken und 75 Jahre Kriegsende bedeuten
eine solche persönliche Distanz, dass auch ein Gedenken für
unsere Opfer möglich sein muss, ohne dass immer aufgerechnet
wird.
Es traf die volle Wucht der Weltgeschichte immer auch Unschuldige,
Alte, Frauen und Kinder. Heute in diesen epidemischen Zeiten
schützen wir besonders gefährdete und alte Menschen. Vor
75 Jahren rächten sich die Sieger und Befreier gerade an diesen.
Und so hat sich unsere Gesellschaft zum Besseren verändert.
So weiß ich, dass ich von der Gnade der späten Geburt reden
darf. Ich bin 1970 in Freiheit, Demokratie, Wohlstand und Gleichheit
hineingeboren worden. Ich musste mich nicht für das eine
oder andere entscheiden. Ich brauchte nicht Widerstandskämpfer,
aber auch nicht Mitläufer werden. Ich bedanke mich gerade
anlässlich dieses Jahrestages für diese Gnade und warne vor
Verurteilungen aus dem Heute heraus.
So werden wir, liebe Landsleute, auch weiterhin um die historische
Gerechtigkeit und Gleichheit aller Opfer ringen. Das verspreche
ich Euch.
Viele Gedenkveranstaltungen, viele gute oder zumindest gut gemeinte
Reden sahen und hörten wir rund um den 8. Mai - an
dem Tag, an welchem sich das Kriegsende in Europa zum 75.
Mal jährte.
SoNNTAGSBLATT
Herzlichst
Norbert K. Kapeller
Präsident
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