Ibolya Hock-Englender: „Auch während
der Pandemie waren wir effektiv“
Quelle: LdU-Presse
Reguläre Vollversammlung der Landesselbstverwaltung
ausgefallen, Entscheidungen in den aktuellen öffentlichen
Angelegenheiten der ungarndeutschen Gemeinschaft von
der LdU-Vorsitzenden getroffen
Es war das erste Mal, dass die Vollversammlung der Landesselbstverwaltung
der Ungarndeutschen (LdU) wegen der CO-
VID-19-Pandemie nicht wie gewöhnlich tagen konnte. In allen
Tagesordnungspunkten der ausgefallenen Besprechung entschied
deshalb im Sinne der für den Corona-Notstand gültigen
Rechtsvorschriften – jedoch erst nach Verhandlungen mit der
Vollversammlung und des Kabinetts – LdU-Vorsitzende Ibolya
Hock-Englender. Die den Haushalt, die Investitionen, das Bildungswesen
und die Förderungen betreffenden Entscheidungen
wurden mit größter Sorgfalt, mit Einbeziehung und in Absprache
mit den zuständigen LdU-Ausschüssen getroffen.
Der Finanz- und Kontrollausschuss der LdU beriet sich, und die
Vorsitzende nahm seine Berichte über die sich im Teilbesitz der
LdU befindlichen Gesellschaften, einerseits der Deutsches Haus
GmbH, der Betreiberin des Hauses der Ungarndeutschen, andererseits
der Városlődi Villa Nonprofit GmbH, der Betreiberin
vom Jugendlager „Iglauer Park“, sowie die der von der Selbstverwaltung
gegründeten, gemeinnützigen Stiftungen als Träger und
Betreiber von Bildungseinrichtungen, im Wirtschaftsjahr 2019
an. Aus dem vom Ungarischen Schatzamt (MÁK) eingesandten
Bericht geht hervor, dass im Wirtschaftsjahr 2019 alle LdU-Einrichtungen
den Vorschriften entsprechend gewirtschaftet haben.
Auch dieses Jahr wird diese Art von Arbeit fortgesetzt. Eines der
wichtigsten Projekte im Jahr 2020 ist die vollständige Erneuerung
des von der LdU durch das Valeria-Koch-Bildungszentrum
getragenen Kindergartens in der Szőnyi-Straße in Fünfkirchen.
Für dieses Projekt stellte das Ministerpräsidialamt 300 Mio. HUF
brutto an nicht zurückzuerstattenden Mitteln zur Verfügung. Die
Renovierungsarbeiten beginnen voraussichtlich im August 2020.
Währenddessen werden die betreuten Kinder in einem früher als
Kindergarten funktionierenden Gebäude untergebracht. Darüber
hinaus kann ebenfalls mithilfe von Drittmitteln im Wert von 200
Millionen Forint auch das Deutsche Haus Wesprim saniert werden.
Im Valeria-Koch-Bildungszentrum laufen gegenwärtig auch im
Schulgebäude Bauarbeiten: Es werden neue Klassenräume
und ein Lehrerzimmer eingerichtet, die ermöglichen, dass ab
September 2020 der Unterricht für eine weitere erste Klasse gestartet
werden kann. In einem weiteren, die genannte Bildungseinrichtung
betreffenden Beschluss wurde das Mandat der Direktorin
vom Valeria-Koch-Bildungszentrum, Agnes Pesti-Amrein
um weitere fünf Jahre, bis 2025 verlängert. Die Meisterpädagogin
und Bildungsexpertin unterrichtet seit 2004 an der genannten
Einrichtung und ist seit 2019 als kommissarische Direktorin
des ungarndeutschen Bildungszentrums in Fünfkirchen tätig.
Ebenfalls bis 2025 wurde das Mandat der Direktorin am Friedrich-Schiller-Gymnasium
in Werischwar, Erika Bogár-Szabó, verlängert.
Die Meisterpädagogin arbeitet seit 1999 in dieser, sich in
der Trägerschaft der LdU befindlichen Bildungseinrichtung und
ist seit 2015 dort als Direktorin tätig. Sie ist seit 6 Jahren Mitglied
der städtischen deutschen Selbstverwaltung in Werischwar.
Die Vorsitzende der LdU, Ibolya Hock-Englender, bewilligte die
Übernahme der Trägerschaft von zwei weiteren Bildungseinrichtungen
anhand der Einbringung des LdU-Bildungsausschusses:
Ab dem kommenden Schuljahr übernehmen die örtlichen Selbstverwaltungen
von Woj/Baj und Großestergai/Nagyesztergár die
Trägerschaft der Kindergärten und Kinderkrippen vor Ort.
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Ab dem 1. Juni übernahm eine neue Geschäftsführerin die
Leitung der Városlődi Villa GmbH in Waschludt. Der befristete
Vertrag der früheren Leiterin des sich im Bakonyer Wald befindlichen
Jugendlagers wurde einvernehmlich aufgelöst. In der
Übergangsphase – die zudem auch durch die ausgebrochene
Pandemie erschwert wurde – hat die geschäftsführerischen Tätigkeiten
Kornelia Wágenhoffer, die Leiterin des LdU-Regionalbüros
Wesprim, übernommen. Die neue Leiterin, Monika Kiss,
verfügt über ausländische Berufserfahrungen in den Bereichen
Kultur, Erwachsenenbildung und Hotellerie.
In einem Bericht informierte Katalin Lotz, die Intendantin der
sich ebenfalls in der Trägerschaft der Landesselbstverwaltung
der Ungarndeutschen befindenden Deutschen Bühne Ungarn
(DBU), über die Arbeit des Theaters während der Corona-Pandemie.
Lotz berichtete über mehr als 60 ausgefallene Auftritte des
Ensembles seit dem 11. März, dessen Folgen sich in der deutlichen
Reduzierung des Einkommens realisierten. Die Schauspieler
baten dem Publikum seitdem Onlineinhalte in unterschiedlichen
Genres an. Geplant sind schon bald Freilichtvorstellungen,
und die Theaterleitung ist sehr zuversichtlich, dass die neue Saison
im Herbst schon im Theatergebäude in Seksard gestartet
werden kann.
Mit Einbeziehung der zuständigen Ausschüsse wurde auch
über die Verteilung der vom Bundesministerium des Innern der
Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung gestellten Mittel
entschieden. 50 Bewerber können mit mehr als 45.000 EUR
an Zuschüssen ihre örtlichen Kulturgruppen mit Trachten oder
Instrumenten ausstatten. Die Ausstattung von Mehrzweckräumlichkeiten
in ungarndeutschen Bildungseinrichtungen in der Trägerschaft
der örtlichen deutschen Selbstverwaltungen wird mit
61.000 EUR unterstützt.
Tracht-Tag in Plankenhausen
mitgefeiert
Übermittelt von Johann Geigl
Das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum hat dieses
Jahr zum 6. Mal zum Tragen deutscher Trachten aufgerufen.
„Der Trachttag daheim“ ist jeweils der letzte Aprilfreitag, dieses
Jahr war es der 24. April. Die mitmachenden Ungarndeutschen
tragen an diesem Tag ihre Tracht, komplett oder auch teilweise
nur Kleidungsstücke und Zubehör, zu Hause und in der Öffentlichkeit.
Annamaria Göltl, Vorsitzende der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung
in Plankenhausen/Győrsövényháza, hatte einige
Frauen ihrer Gruppe angesprochen. Diese machten gerne
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